2. Juli 2021, 21:22 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Einige Pflanzen bilden unter- oder auch überirdisch so viele Wurzeln aus, dass sie sich nicht nur schnell im gesamten Garten ausbreiten, sondern dabei auch andere Pflanzen verdrängen. Mit sogenannten Wurzelsperren können Hobbygärtner dagegen vorgehen.
Eine Wurzelsperre, auch Rhizomsperre genannt, hilft dabei, stark wuchernde Pflanzen einzugrenzen. Als Rhizome bezeichnet man Wurzelausläufer, die es durch eine Eingrenzung zu kontrollieren gilt. Ein bekanntes Beispiel für ein Rhizom wäre beispielsweise eine handelsübliche Ingwerknolle. Während die einen Nutzen hat, können Wurzelgeflechte, die man nicht ernten kann, für Ärger im Garten sorgen, indem sie andere Pflanzen verdrängen, Bodenplatten anheben oder sogar Teichfolien zerstören.
Übersicht
Was macht eine gute Wurzelsperre aus?
Wurzelsperren müssen aus festem, hartem Material bestehen, damit sie Witterungsbedingungen, UV-Strahlen, Nagetieren und der Zeit standhalten können. Für gewöhnlich bestehen die etwa zehn Zentimeter starken Folien aus einem Kunststoff namens Polyethylen. Dessen Vorteil, die Langlebigkeit, ist gleichzeitig sein größter Nachteil, denn das Material kann nicht abgebaut werden. Eine bessere Alternative ist das Material Polypropylen, dass sich recyceln lässt. Noch besser sind allerdings nachhaltige Alternativen wie beispielsweise Betonplatten, alte Kübel aus Mörtel oder Metallwannen.
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Welche Pflanzen brauchen eine Sperre?
Nicht alle Pflanzen brauchen eine Wurzelsperre, da nicht alle dazu neigen, ausufernde Rhizome zu bilden. Das gilt allerdings nicht für die folgenden vier Gartenpflanzen:
Bambus: wächst besonders schnell und würde ohne Eingrenzung wuchern
Ziergehölze wie Himbeere, Brombeere oder Sanddorn: Flachwurzler, die ohne Grenzen andere Pflanzen schnell verdrängen
Minze: breitet sich schnell im Garten aus, braucht daher eine Sperre bis 10 cm über dem Boden
Essigbaum: bildet ein weitläufiges Geflecht, braucht daher eine Wurzelsperre bis in mindestens 40 cm Tiefe
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Was braucht man zum Verlegen einer Wurzelsperre?
Zuerst einmal ist es besser, sie vor dem Einpflanzen in den Boden zu bringen. Dafür braucht man einen Spaten und zum Befestigen der Sperre außerdem Verschlussleisten, die je nach Anbieter mit einem Akkubohrer zu befestigen sind.
Die Anleitung
- Zuerst die Fläche ausmessen und abstecken.
- Jetzt ein ausreichend großes Pflanzloch graben, das nach hinten schmaler auslaufen sollte, um die Wurzeln zusätzlich einzugrenzen. Die Sperre braucht eine Tiefe von mindestens 60 Zentimetern.
- Die Erde von Steinen und anderen Gegenständen befreien, die der Folie später Schaden zufügen könnten.
- Nun kann die Wurzelsperre in die Erde. Am besten so einsetzen, dass sie einen Ring bildet, der das gesamte Loch umschließt. Die Folie sollte zudem mindestens fünf Zentimeter aus der Erde ragen, damit die Wurzeln nicht darüber hinaus wachsen können.
- Jetzt kommen die Verschlussleisten an den Enden der Sperre zum Einsatz.
- Abschließend die Pflanze in das Loch setzen und dieses wieder mit der Erde füllen. Fertig!