12. Mai 2023, 16:36 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Viele Köche verderben den Brei – oder das Fleisch auf dem Grill. Versammeln sich viele Menschen beim Grillen, meint jeder am besten zu wissen, wie man den Grill anzündet oder wie das Grillgut perfekt gart. Doch nicht jeder Rat ist immer zielführend. Im Gegenteil, sie können auch einen negativen Effekt haben. Welche häufigen Fehler man beim Grillen vermeiden sollte.
Der Duft von Würstchen, Fleisch, Gemüse und Grillkäse auf dem Grill gehört für viele ebenso zu einem lauen Sommerabend wie das Summen der Bienen oder der leichte Sonnenbrand auf der Nasenspitze. Damit alles glattläuft und man den Abend genießen kann, sollte man folgende Fehler beim Grillen unbedingt vermeiden.
Übersicht
- 1. Fehler: Grill mit Brennspiritus anheizen
- 2. Fehler: Rost vor dem Grillen nicht reinigen
- 3. Fehler: Grillgut mit Bier ablöschen
- 4. Fehler: Minderwertige Kohle verwenden
- 5. Fehler: Deckel weglassen
- 6. Fehler: Zu viel Marinade
- 7. Fehler: Grillgut direkt aus dem Kühlschrank auf den Grill legen
- 8. Fehler: Grillgut zu früh auf den Rost legen
- 9. Fehler: Grillkohle gleich nach dem Grillen entsorgen
1. Fehler: Grill mit Brennspiritus anheizen
Bereits beim Anheizen lauert der erste Fehler, den viele beim Grillen machen – zumindest beim klassischen Holzkohlegrill. Um die Kohle schnell auf Temperatur zu bringen, greifen viele zu Brennspiritus und spritzen den Brandbeschleuniger direkt aus der Flasche über die glühenden Kohlen. Viele wissen nicht, in welche Gefahr sie sich dabei begeben, da sich der Dampf entzünden kann. Im schlimmsten Fall entzündet sich das explosive Gemisch. Davor warnt auch der Feuerwehrverband Baden-Württemberg.
Besser, man greift zu ungefährlicheren Alternativen. Es gibt spezielle Grillanzünder, aber auch Pappe oder ein sogenannter Grillkamin, worin die Kohle zum Glühen gebracht wird, erfüllen den Zweck. Und wenn man nichts davon griffbereit hat: Kohle lässt sich sogar mit Kartoffelchips anzünden.
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2. Fehler: Rost vor dem Grillen nicht reinigen
Wenn der Rost von einer schwarzen Schicht aus Verkrustungen überzogen ist, sollte er in diesem Zustand nicht zum Grillen verwendet werden – ein beliebter Fehler beim Grillen. Manche behaupten sogar, dass sich ein gut eingebrannter Rost, ähnlich wie bei einer Feuerplatte aus Gusseisen, positiv auf das Aroma auswirke. Dabei ist eher das Gegenteil der Fall: Ein dreckiger Rost sorgt höchstens für Qualm und verbrannten Geruch. Den Unterschied schmeckt man!
Eine Ausnahme gibt es jedoch: Bei hochwertigen Rosten aus Gusseisen sollte man nicht zum Spülmittel greifen – hier reicht in der Regel grobes Abbürsten. Am besten einen Blick in die Gebrauchsanleitung werfen.
Tipp: Am besten den Rost gleich nach dem Grillen einweichen oder abbürsten, dann löst sich der Schmutz leichter ab. Außerdem ist er somit gleich wieder einsatzbereit für den nächsten Grillabend.
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3. Fehler: Grillgut mit Bier ablöschen
Wenn Fett vom Steak oder Würstchen auf die Kohle herabtropft, züngeln schnell mal Flammen nach oben. Viele Hobby-Grillmeister greifen fast schon instinktiv zur Bierflasche, die sie schon in der linken Hand halten – in der rechten die Grillzange. Und Schwups, wird beherzt die Flüssigkeit über Grillgut und Kohle gekippt. Doch dieser Fehler beim Grillen sollte man gleich aus mehreren Gründen vermeiden.
Zum einen reduziert man damit die erforderliche Hitze der Kohle erheblich. Zum anderen wirbelt man Aschepartikel auf, die sich dann wiederum auf dem Grillgut ablagern. Befand sich zuvor Marinade auf dem Fleisch, wird diese mit der Bier-Dusche abgewaschen. Für Geschmack und Gesundheit ein absolutes No-Go!
Passend dazu: Spitzenkoch Ralf Jakumeit: »Das ist ein absolutes No-Go beim Grillen
4. Fehler: Minderwertige Kohle verwenden
Kohle ist nicht gleich Kohle. Bei der Qualität gibt es große Unterschiede. Je höherwertiger die Kohle, desto mehr Hitze und weniger Rauch entsteht beim Grillen. Ein DIN-Siegel auf der Verpackung gibt Aufschluss darüber, ob bei der Produktion Qualitätsstandards eingehalten wurden. Es garantiert auch, dass keine Schadstoffe wie Erdöl oder Kunststoff enthalten sind.
Übrigens: Viele wissen nicht, wie leicht man einen Grillkohlesack eigentlich öffnen kann – zumindest diese mit Schnur in der Lasche. Wie man einen Sack mit Kohle richtig öffnet, lesen Sie hier.
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5. Fehler: Deckel weglassen
Der Deckel beim Kugelgrill hält nicht nur den Rauch in Zaum, sondern garantiert auch eine höhere Temperatur. Aber auch bei Gasgrills gibt es entsprechende Abdeckungen, teilweise mit praktischer Temperaturanzeige. Bei geschlossenem Deckel wird das Grillgut schneller gar, zudem spart man sich den Streit mit dem Nachbarn, bei dem der Rauch in die Wohnung wabert.
Hinweis: Vor allem beim Grillen auf dem Balkon ist es wichtig, möglichst die Nachbarn nicht zu belästigen. Wie man eine hohe Rauchentwicklung beim Grillen vermeidet, erfahren Sie hier.
6. Fehler: Zu viel Marinade
Damit die Marinade oder das Fett nicht zischend auf das Grillgut tropfen, behelfen sich viele mit Grillschalen aus Aluminium. Der Fehler liegt jedoch meistens an einem Übermaß an Marinade, mit der das Steak überzogen ist. Denn auch hier ist – wie so oft – weniger einfach mehr. Wer auf Einwegprodukte wie Alu-Schälchen verzichten möchte, kann stattdessen zum Beispiel auch Edelstahl-Körbchen für den Grill verwenden.
7. Fehler: Grillgut direkt aus dem Kühlschrank auf den Grill legen
Dieser Fehler beim Grillen kommt recht häufig vor: Das Fleisch wird erst dann aus dem Kühlschrank geholt, wenn der Grill auf Temperatur ist. Das Ergebnis ist jedoch ein Temperaturschock, der sich negativ auf Geschmack und Qualität auswirkt. Denn während das Grillgut außen schnell gar wird, ist es in der Mitte aufgrund der geringen Kerntemperatur noch roh. Deshalb sollte das Fleisch eine halbe Stunde vorher bei Zimmertemperatur ruhen.
Hinweis: Eine Ausnahme bilden Hackfleisch, Geflügel und Fisch. Da diese Fleischsorten schnell verderben, sollte man sie so lange wie möglich gekühlt aufbewahren.
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8. Fehler: Grillgut zu früh auf den Rost legen
Fleisch, Würstchen und auch Gemüse sollte erst auf dem Rost landen, wenn die Flammen nicht mehr lodern und die Kohle gut durchgeglüht ist. Ansonsten kann es schnell passieren, dass das Grillgut verbrennt. Die schwarze Kruste ruiniert nicht nur das Grill-Aroma, sondern beinhaltet auch Schadstoffe. Und auch ein Gas-Grill muss gut vorgeheizt sein, bevor das Grillgut auf dem Rost landet.
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9. Fehler: Grillkohle gleich nach dem Grillen entsorgen
Kohle und auch Briketts haben eine sehr lange Glühzeit. Oft werden sie noch am selben Abend in der Restmülltonne entsorgt – ein absolutes No-Go. Denn durch die Resttemperatur im Inneren der Kohle kann ein Feuer entstehen. Wie man stattdessen Grillkohle entsorgen sollte und wie lange man damit warten sollte, erfahren Sie hier:
Tipp: Eine Alternative zu Holzkohle bieten Gas– oder Elektrogrills. Es gibt verschiedene Modelle, die sich auch wunderbar für den Balkon eignen.