7. September 2021, 17:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Für viele kommt beim Grillen nur Holzkohle und Kugelgrill infrage. Kein Wunder, denn dabei handelt es sich um einen echten Alleskönner, mit dem die verschiedensten Kniffe möglich sind. Auch direktes und indirektes Grillen ist damit gut machbar – wenn man weiß, wie es richtig geht.
Neben Gas- oder Elektro-Grills ist der Kugelgrill für Holzkohle ein echter Klassiker. Der Deckel hat viele Vorteile – er speichert etwa die Hitze über einen langen Zeitraum, verhindert Rauchschwaden oder leistet beim direkten und indirekten Grillen gute Dienste. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie in diesem Artikel.
Direkt grillen mit dem Kugelgrill
Ein Kugelgrill lässt sich natürlich auch ohne Deckel verwenden, mit dem Grillgut direkt über der Glut. Diese Methode nennt sich direktes Grillen. Viele Griller bedecken den Kohlenrost dabei komplett mit Holzkohle oder Briketts. So produziert der Kugelgrill allerdings eine enorme Hitze, bei der das Grillgut außen verbrennt, innen aber noch roh ist. Die Lösung: zwei oder drei Grillzonen, in denen unterschiedliche Temperaturen herrschen. Dazu füllt man die Kohlen nur auf einer Seite ein, die andere Seite bleibt frei von Kohlen. Dafür eignen sich auch spezielle Grillkörbe, die man als „Platzhalter“ einlegen kann, und mit denen man die Kohlen auch im Grill positionieren kann.
Nun kann man das Grillgut über der Glut – also im direkten Bereich – für eine kurze Zeit heiß angrillen, um es danach im indirekten Bereich durchziehen zu lassen. Hier kann es nachgaren und ist dabei nicht mehr der hohen Hitze ausgesetzt. Beim ersten Beladen ist es also nicht sinnvoll, den Rost komplett zu füllen. Damit wäre die kältere Zone blockiert. Nimmt man die erste Ladung vom heißen Bereich, kann man entspannt nachlegen und etappenweise grillen. Übrigens: Hilfreich ist dabei ein Rost aus Gusseisen oder zumindest aus schwererem Edelstahl. Er hält die hohen Temperaturen an den Auflagestellen des Fleisches besser als dünne Stäbe.
Tipp: Das Fleisch war lang genug über der Hitze, wenn es sich problemlos vom Rost lösen lässt. Nur bei Geflügel empfiehlt sich besondere Vorsicht: Geflügel trocknet schnell aus.
Indirekt grillen mit dem Kugelgrill
Das indirekte Grillen funktioniert nur mit Deckel. Es ist vergleichbar mit dem Garen im Umluftbackofen. Idealerweise verwendet man Briketts, da sie eine bessere Temperaturkontrolle ermöglichen. Die Briketts platziert man im Kugelgrill an den Rändern, entweder unter Zuhilfenahme einer Grillschale oder mit speziellen Kohleschalen. Das Grillgut liegt dann auf dem Rost zwischen Deckel und Kohlenrost. Das Fleisch wird so nur durch die heiße Luft von oben und unten gegart.
Danach muss man die richtige Temperatur einstellen. Ein Deckel- oder Garraum-Thermometer hilft dabei, bei vielen Grills ist dies bereits eingebaut. Stimmt die Hitze, kommt das Fleisch auf die indirekte Grillzone und der Deckel wird zügig geschlossen. Während der Garzeit sollte man ihn so selten wie möglich öffnen – ein Kugelgrill verliert schnell viel Hitze.
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Wie regelt man die Temperatur im Kugelgrill?
Die Temperatur im Grill lässt sich über die Regler unten in der Schale und oben im Deckel einstellen. Der untere Regler sorgt für die Sauerstoffzufuhr: Je weiter er geöffnet ist, desto intensiver ist die Glut und umgekehrt. Der Regler im Deckel dient zur Feinjustierung. Mit ihm lässt sich steuern, wie schnell die heiße Luft aus der Kugel wieder entweicht. Für die Aufheizphase gilt: unten ganz auf, oben zu.
Tipp: Garen Sie sehr fettarmes Fleisch, empfiehlt es sich, eine Schale mit Wasser in den Grill zu stellen und das Grillgut hin und wieder mit etwas Öl zu bepinseln. Optional können Sie zudem sogenannte Smoking-Chips verwenden, um dem Fleisch ein schönes Raucharoma zu verpassen.
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Wichtiges Zubehör für den Kugelgrill
Das Zubehörsortiment der Kugelgrill-Hersteller ist riesig. Es reicht vom Warmhalterost bis hin zu speziellen Pizzabackdeckeln. Nicht alles ist wirklich nötig, vor allem am Anfang nicht. Aber ein paar Dinge kann man sich neben Zange und Pfannenwender schon zulegen, um für etwas Abwechslung zu sorgen.
Nahezu unverzichtbar für indirektes Grillen ist ein Thermometer, das die Kerntemperatur des Fleisches misst. Hat der Grill kein Deckelthermometer, sollte man ein Modell wählen, das gleichzeitig auch die Hitze in der Kugel ermitteln kann. Elektronische Messgeräte haben dabei den Vorteil, dass man die Temperatur ablesen kann, ohne den Deckel zu öffnen.
Außerdem sind ein paar geschlossene Aluschalen sinnvoll: Sie taugen als Tropfschalen zum Gemüse garen oder auch, um (befüllt mit Wasser, Brühe oder Wein) für etwas Feuchtigkeit im Grill zu sorgen. So bleibt das Grillgut saftig und trocknet nicht aus.