7. August 2023, 16:53 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sportsocken, Bettwäsche, Küchenhandtücher oder Unterwäsche sind Textilien, die man in der Regel bei 60 Grad wäscht. Doch ist es angesichts der steigenden Energiepreise, der sich immer weiter entwickelnden Waschtechnik und des Waschzubehörs überhaupt noch nötig, so heiß zu waschen? Eine 60-Grad-Maschine verbraucht immerhin viel mehr Strom als eine, die bei 30 Grad wäscht.
Unterwäsche muss heiß gewaschen werden, damit die Bakterien abgetötet werden, so sagt man. Doch ist das tatsächlich so? Muss man seine Wäsche bei 60 Grad waschen oder bei 90 Grad sogar kochen, damit sie sauber wird? Aus hygienischer Sicht betrachtet ist es heutzutage nicht mehr nötig, die Wäsche so heiß zu waschen. Immerhin gibt es genug Waschmittel, die damit werben, Bakterien auch bei niedrigeren Temperaturen zu töten. 30 oder 40 Grad sind also bei der Wäsche durchaus ausreichend. Allerdings gibt es ein paar Ausnahmen.
Welche Textilien man bei 60 Grad waschen sollte
Auch wenn es heutzutage gute Waschmaschinen gibt und auch Waschmittel, die antibakteriell sind, gibt es doch einige Textilien, die man bei höheren Temperaturen als 30 Grad waschen sollte, rät der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW):
- Unterwäsche und Waschlappen sollte man bei nicht weniger als 40 Grad waschen werden
- Küchentextilien wie Spültücher und Geschirrtücher werden am besten mit 60 Grad und einem bleichmittelhaltigen Waschmittel gereinigt.
- Bei ansteckenden Krankheiten oder Pilzinfektionen sollte man 60 Grad auswählen und zusätzlich ein bleichmittelhaltiges Waschmittel benutzen. Empfindliche Textilien wie Seide und Wolle, die bei hohen Waschtemperaturen Schaden nehmen, sollten alternativ mit einem Hygiene-Spüler gereinigt werden.
- Zur Reinigung der eigenen Maschine sollte man am besten zweimal im Monat 60 Grad einstellen. Sonst können sich Mikroorganismen aus der Schmutzwäsche im feuchten Milieu der Maschine ansiedeln, sich vermehren und müffeln. Wichtig ist auch hier die Kombination aus 60 Grad und einem bleichmittelhaltigen Vollwaschmittel.
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Was man einspart, wenn man bei geringerer Temperatur wäscht
Das Waschen mit hohen Temperaturen verbraucht zudem unnötig viel Strom. Bis zu 17 Euro im Jahr können eingespart werden, wenn man mit 30 statt mit 60 Grad wäscht (bei angenommenen zwei Waschgängen pro Woche). Das hat die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online berechnet – basierend auf Durchschnittswerten für 2022. Bei den aktuellen Strompreisen dürfte die Einsparsumme also noch höher liegen.
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Ein paar Grad machen den Unterschied Wie viel Strom man bei der Waschmaschine einsparen kann
Die Eco-Einstellung ist durchaus sinnvoll
Ebenfalls hilft beim Stromsparen die Eco- oder Öko-Einstellung moderner Waschmaschinen anstelle der Schnellwäsche oder den normalen Waschprogrammen. Im Jahr lassen sich dadurch, laut co2online, bis zu 33 Euro sparen.
Einen kleinen Nachteil gibt es allerdings: Die Programme benötigen mehr Zeit, die Maschine läuft also länger.
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Möglich ist das übrigens, weil die Waschmaschinen laut IKW viel Energie für das Erwärmen des Wassers und vergleichsweise wenig für das Drehen der Trommel benötigen. Daher werde bei gleicher Temperatur ein umso besseres Waschergebnis erzielt, je länger die Waschzeit ist.
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„Man kann nicht nur durch niedrigere Temperaturen beim Waschen ordentlich sparen. Die Vorwäsche kann in der Regel getrost weggelassen werden. Selten sind Verschmutzungen so stark, dass eine Vorwäsche nötig wäre. Es gab Zeiten, in denen die Vorwäsche wichtig war, allerdings sind die Waschmittel heutzutage so gut, dass sie ganz ohne Vorwäsche die Textilien reinigen können.“– Franka Kruse-Gering, Redakteurin
Mit Material der dpa