11. Januar 2024, 13:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Eigentlich will man sich mit einer Spülmaschine in der Küche die Arbeit erleichtern. Manchmal sieht aber das Besteck nach dem Spülgang matt und glanzlos aus. Angeblich soll man dieses Problem mithilfe von Alufolie lösen können. Aber stimmt das?
Die Spülmaschine ist ein praktischer Helfer in der Küche. Allerdings nur so lange, wie sie ihre Arbeit auch ordentlich macht. Das ist aber leider nicht immer der Fall. Mal sind die Gläser milchig, mal sind die Teller doch nicht ganz sauber geworden. Und dann ist da auch noch das Besteck, das die Spülmaschine zwar sauber, aber gerne mal matt, stumpf und so ganz ohne Glanz wieder verlässt. Das Besteck nachzupolieren ist mühsam und kostet Zeit. Im Internet ist häufig zu lesen, dass dann Alufolie Abhilfe schaffen kann. myHOMEBOOK hat bei der Verbraucherzentrale NRW nachgefragt, ob der Trick wirklich klappt – und überhaupt zu empfehlen ist.
Warum man Alufolie in die Spülmaschine legen sollte
Alufolie in der Spülmaschine soll dafür sorgen, dass das Besteck wieder strahlt. Grund dafür ist ein Oxidationsprozess. Denn das Metall in der Alufolie reagiert während des Spülgangs mit dem Geschirrreiniger. Dadurch glänzt dann das Besteck. Und die Alufolie hat noch einen weiteren Vorteil: Sie verhindert die Bildung von Flugrost. Dieser wird von der Alufolie aufgenommen und kann sich so gar nicht erst auf dem Besteck absetzen.
Für den Trick soll man einfach ein Stück Alufolie zusammenknüllen und mit in den Besteckkasten geben. Anschließend die Spülmaschine wie gewohnt einschalten.
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Funktioniert der Alufolien-Trick?
Philip Heldt von der Verbraucherzentrale NRW erklärt gegenüber myHOMEBOOK, dass der Trick zwar funktioniere – dennoch rate er davon ab. „Die modernen Geschirrspülmittel sind auch in der Lage, den gleichen Effekt zu bringen“, so Heldt. Statt Alufolie zu verwenden, solle man lieber prüfen, ob man eventuell das Mittel anders dosieren oder wechseln müsse.
Verbraucherzentrale rät von Alufolien-Bällchen im Geschirrspüler ab
Der Experte rät grundsätzlich von dem Alufolien-Trick ab – aus mehreren Gründen. Unter anderem könne die Maschine gefährdet sein. Sie würde zwar nicht sofort kaputtgehen, aber wenn man das zehn Jahre machen würde, dann würde sie womöglich nicht so lange halten. Der Grund dafür sind die feinen Aluminiumschnipsel, die sich mit der Zeit von der Folie in der Maschine lösen. „Die können natürlich auch dazu führen, dass mal eine Pumpe kaputtgeht“, so Heldt.
Außerdem sieht der Experte in dem Trick eine unnötige Verschwendung von Alufolie. „Auch wenn die Leute sagen, dass sie die Alufolie nehmen, die sie schon zum Verpacken genommen haben und sie sonst wegschmeißen würden – aber dann könnte sie wenigstens recycelt werden“. In der Spülmaschine löse sie sich dagegen nach und nach auf und verschmutze das Wasser. Man könne zwar nicht sagen, dass massive Umweltschäden entstehen würden – aber es müsse auch einfach nicht sein, so Heldt. „Das sind zusätzliche Verschmutzungen, die man der Natur ersparen sollte“.
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Ist Alufolie in der Spülmaschine schädlich?
Alufolie gilt allgemein als nicht besonders umweltfreundlich. Auch die Verbraucherzentrale warnt davor, bestimmte Lebensmittel mit Alufolie abzudecken. Ist es dann vielleicht auch schädlich für die Gesundheit, Alufolie in die Spülmaschine zu geben? Heldt sagt ganz klar, nein. Es gebe keine Gesundheitsgefahr, da sich in der Maschine lösliche Aluminiumsalze bildeten, die mit dem Wasser weggespült würden. Auf dem Geschirr bleibe nichts zurück.