
29. März 2025, 5:26 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Nirgendwo sonst kommt man so gut zur Ruhe wie in den eigenen vier Wänden. Wie wohl und gesund man sich in ihnen fühlt, hängt nicht nur von der Ästhetik ab, sondern maßgeblich auch davon, wie hygienisch und sauber es ist. Vernachlässigt man die regelmäßige Putz-Routine, kann das schwerwiegende Folgen haben.
Es hat noch niemandem geschadet, wenn man ein paar Tage auf das Putzen verzichtet. Wird allerdings über einen längeren Zeitraum auf Staubwischen, Saugen, Desinfektion oder Flächenreinigung verzichtet, nehmen die Gesundheit, das Wohlbefinden und sogar die Wohnung als solche langsam Schaden. Was passiert konkret, wenn man auf das Putzen verzichtet?
Auswirkungen …
… auf die Gesundheit
Jeder kennt das Phänomen: Wurde der Staubsauger für längere Zeit nicht berührt, sammeln sich in Ecken und auf Flächen langsam graue Wollmäuse, die bei leichtem Wind zu hüpfen beginnen. So faszinierend das Spektakel auch ist, sollte man es doch besser vermeiden. Laut Umweltbundesamt können sich in Staub gefährliche Stoffe anlagern, darunter Schwermetalle oder krebserregende Stoffe.
Zudem kann übermäßiger Staub Probleme der Atemwege auslösen, wenn man auf das Putzen verzichtet, die sich in Form von Schnupfen, Niesanfällen, Lungenproblemen oder Augenreizungen bemerkbar machen würden. Befindet sich besonders viel Staub in der Luft, bekommt man zunehmend schwerer Luft, außerdem können sich trockene Partikel in den Atemwegen festsetzen. Die Luftqualität leidet auch unter unangenehmen Gerüchen von Essensresten oder Müll, die im schlimmsten Fall Schimmelbildung begünstigen und giftige Gase freisetzen.
Apropos Schimmel: In Feuchtzonen, wie man sie im Badezimmer oder in der Küche vorfindet, haben Pilze einfaches Spiel, wenn die Reinigung ausbleibt. Schimmelherde hinterlassen nicht nur unschöne Flecken, sondern können im schlimmsten Fall sogar Allergien und schwere Erkrankungen wie Asthma oder Lungenentzündungen auslösen.
Ähnlich wie Schimmelpilze finden auch Bakterien und Keime in warmen Wohnungen den idealen Nährboden vor. Sie lassen sich insbesondere auf glatten Flächen nieder und vermehren sich ungehindert. Ist man ständig von Keimen umgeben, ist das Immunsystem gefordert, man fühlt sich ständig krank und ist empfänglicher für Infektionen.
… auf das Wohlbefinden
Wen die oben genannten Auswirkungen nicht abschrecken, wird früher oder später Einschränkungen des Wohlbefindens feststellen. Dreck und Schmutz können nämlich Stress verursachen und das Gehirn überfordern, wie das Umweltbundesamt angibt. Demnach seien Probleme des Nervensystems möglich, die im schlimmsten Fall Krankheiten wie Demenz oder Alzheimer begünstigen würden.
Verschiedene Studien konnten zudem aufdecken, dass eine hohe Staubbelastung die Blut-Hirn-Schranke schwächt und so schädliche Stoffe ungefiltert ins Gehirn gelangen können. Steht der Körper wegen einer verdreckten Umgebung unter permanentem Stress, können Schlafstörungen, Unruhe und Antriebslosigkeit die Folge sein.
… auf die Einrichtung
Wenn man länger auf das Putzen der Wohnung verzichtet, kann auch das Interieur verschleißen. Dreck und Staub können sich in Möbeln oder Teppichen festsetzen und tief in die Fasern eindringen. Langfristig bekommt man sie kaum noch sauber.
Schmutz in Spüle, Waschbecken, Dusche oder Toilette kann die Abflüsse verstopfen und das Material der Rohre angreifen. Ständige Überschwemmungen sind genauso möglich wie ein Befall von Schädlingen, die durch den Schmutz und die permanente Feuchtigkeit angezogen werden. Laut Mieterverband fallen darunter Kakerlaken, Silberfische, Ameisen und Fliegen. Auch Essensreste und Abfälle können Tierchen anlocken.
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Empfehlungen für die Putz-Routine
Wie häufig eine Wohnung gereinigt werden sollte, hängt vom individuellen Sauberkeitsempfinden ab. Während manche Menschen täglich zu Staubsauger und Lappen greifen, gehört das Putzen für andere maximal zur wöchentlichen oder monatlichen Routine.
Nasszonen
Wenn man beachtet, dass Schimmelsporen in feuchten Umgebungen schon nach etwa 72 Stunden zu sprießen beginnen, sollte man Nasszonen wie Badezimmer und Küche etwa einmal pro Woche gründlich reinigen und desinfizieren. Weil diese Räume auch mit Lebensmitteln und Körperflüssigkeiten in Berührung kommen, ist hier die Gefahr von Bakterien- und Keimbefall höher. Zum Putzen sollte man deshalb antibakterielle Reiniger auf Essig- oder Zitronenbasis verwenden. Diese beugen auch Verkalkung vor, die durch zu hartes Wasser entstehen. Um Schädlingsbefall zu verhindern, sollten feuchte Zonen regelmäßig getrocknet werden.
Müll
Weil auch Mülleimer Tierchen anlocken, bietet sich eine regelmäßige Entleerung an. Es empfiehlt sich, insbesondere den Biomüll alle drei Tage zu entsorgen und den Behälter danach gründlich zu reinigen.
Staub
Weil sich Hautschuppen, Textilfasern, Pollen, Ruß und Feinstaub je nach Lebensform permanent in der Luft befinden, können sich diese bereits nach wenigen Stunden auf dunklen Oberflächen bemerkbar machen. Eine sichtbare Staubschicht erreicht man innerhalb einer Woche. Verhindern kann man sie nur durch regelmäßiges feuchtes Staubwischen und Staubsaugen.
Auch Lüften kann für einen Luftaustausch sorgen und den Staub nach draußen transportieren. Allergiker können spezielle Luftreiniger zu Hilfe nehmen. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, zu putzen, sobald Staub sichtbar wird – also etwa alle drei bis vier Tage. Wer einmal wöchentlich eine Grundreinigung einplant, ist auf der sicheren Seite, um schwerere Schäden zu verhindern.

Tipp der Autorin: Eine App kann das Putzen erleichtern
„Eine App zur Hilfe nehmen: Putzmuffel können sich mithilfe einer App wie Flatastic einen individuellen Putzplan erstellen. Die App gibt nicht nur Empfehlungen zur Häufigkeit, sondern erinnert einen auch daran, wenn es wieder einmal Zeit ist, die Fenster zu putzen, den Müll herauszubringen oder Staubzusaugen. Die App war ein fester Bestandteil meiner WG während des Studiums, weil sie mir und meiner Mitbewohnerin geholfen hat, uns zu im stressigen Alltag zu organisieren, Aufgaben aufzuteilen und Einkaufslisten für Putzmittel etc. zu erstellen. Das Putzen ist damit fast zur aufregenden WG-Challenge ausgeartet, weil wir uns gegenseitig kontrollieren und Punkte für erledigte Aufgaben sammeln konnten. Ein echtes Highlight, das Putzen plötzlich attraktiv werden lässt.“