
24. März 2025, 5:33 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Kaum ein elektrisches Küchengerät wird so oft im Alltag verwendet wie der Backofen. Die Bauweise mit herausnehmbaren Blechen und einer Dichtungsklappe ist praktisch und hat sich über Jahrzehnte bewährt. Warum die Tür allerdings nach unten und nicht wie bei herkömmlichen Küchenschränken zur Seite öffnet, dürfte nur den Wenigsten wirklich bewusst sein. myHOMEBOOK klärt auf und wirft einen Blick hinter die besondere Konstruktion.
Weil Küchengeräte seitens der Hersteller stetig weiterentwickelt und in ihrer Anwendung perfektioniert werden, hinterfragt kaum ein Laie die technischen Details. Dass die meisten Backöfen mit einer gläsernen Klappe, die nach unten öffnet, anstatt mit einer seitlichen Tür ausgestattet sind, nehmen die meisten deshalb seit jeher einfach so hin. Aber was steckt wirklich dahinter und was bewog Ingenieure vor geraumer Zeit, sich für genau diese Konstruktion zu entscheiden? myHOMEBOOK hat sich bei Herstellern erkundigt, warum die Backofentür in den meisten Fällen nach unten aufklappt.
Darum klappt die Backofentür nach unten auf – 3 Gründe
Drei Aspekte sprechen ganz eindeutig für die Klapptür: Ergonomie, Schutz vor Spritzern und Schutz vor Verbrennungen.
Ergonomie
Während Ceranfeld und Ofen in modernen Küchen zumeist getrennt voneinander platziert werden und Öfen immer häufiger einen erhöhten Platz in einem Hochschrank genießen, gehörte der klassische Herd, also die Kombination von Kochfeld und einem Ofen direkt darunter, noch vor wenigen Jahren zum Standard.
Die Platzierung eines Griffes auf Hüfthöhe habe deshalb ergonomische und praktische Gründe, wie eine Sprecherin des Geräteherstellers Miele auf Nachfrage von myHOMEBOOK bestätigte. Je höher der Griff platziert ist, desto weniger muss sich der Anwender bücken, um den Ofen zu öffnen.
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Schutz vor Spritzern
Ein weiterer Punkt, der für eine Backofentür spricht, die sich nach unten öffnet, ist die zusätzliche Abstellfläche: „Auf der Tür können dann heiße Bleche oder schwere Bräter abgestellt werden. Zudem kann man von dort aus auch direkt auf die Teller servieren“, so die Experten. Das spare Platz und Zeit.
Außerdem bietet die Klappe einen idealen Schutz vor Verunreinigungen in der Küche. Nimmt man eine tropfende Auflaufform aus dem Ofen, werden keine anderen Schrankfronten oder gar der Fußboden beschmutzt. Stattdessen fallen die heißen Tropfen auf die Glasscheibe, die man im Nachgang ganz einfach reinigen kann.
Schutz vor Verbrennungen
Jeder kennt die Situation: Man möchte etwas aus dem Ofen nehmen und verwendet dafür sogar spezielle Ofenhandschuhe, trotzdem unterschätzt man die Hitze und kann die Backform nur wenige Sekunden in den Händen halten. Die Klappe ist der ideale Ort, um sie für einen kurzen Moment abzustellen und abkühlen zu lassen, um sie dann auf den Tisch oder die Arbeitsplatte weiter zu transportieren.
Ganz generell spricht die hohe Verbrennungsgefahr und eingeschränkte Bewegungsfreiheit gegen einen seitlichen Türanschlag. Öffnet die Tür nach rechts, laufen Rechtshänder Gefahr, sie beim Werkeln im Ofen mit dem Ellenbogen zu berühren, für Linkshänder wären Türen mit einem linken Anschlag gefährlicher. Würden Öfen nur über Seitentüren verfügen, müssten Hersteller den Anschlag je nach Küchengröße oder Händigkeit anpassen, was mehr Aufwand bedeutet.
Eine Klappe ist hingegen universell einsetzbar und unkomplizierter. Auch die Verbrennungsgefahr ist geringer, da man sich über die Klappe beugt und dabei maximal den Rand berühren würde. Trotzdem betont die Miele-Sprecherin: „Es gibt durchaus Backöfen mit seitlichen Türanschlägen. Allerdings ist die nach unten öffnende Klapptür die gängigste Variante.“
Was gegen eine Backofentür spricht, die nach unten aufklappt
Gegen die Klapptür spricht der anhaltende Trend, Backöfen auf Brusthöhe im Küchendesign einzuplanen. Die Tür fungiert in diesem Fall nämlich nahezu als Barriere und erschwert kleineren Menschen den Zugang zum Ofeninneren. Man kommt schwerer an das Blech und läuft Gefahr, sich zu verbrennen, da man seitlich darüber greifen muss.
Klappe oder Seitentür?
Die oben ausgeführte Liste an Vor- und Nachteilen kann helfen, die für sich passende Lösung zu finden. Grundsätzlich gilt: „Es gibt hier kein richtig oder falsch, besser oder schlechter“, wie ein Sprecher der Marke Neff bestätigt. Die Wahl zwischen Klappe oder Tür hängt immer von individuellen Vorgaben, Bedürfnissen oder Hintergründen ab.

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Neue Türlösungen
Weil weder Klappen noch seitliche Türen für alle Küchen gleichermaßen einsetzbar sind, lassen sich Hersteller immer wieder neue Möglichkeiten einfallen, um die Sicherheit und den Bedienkomfort zu gewährleisten. So erfreuen sich Klappen, die abmontiert oder gänzlich unter dem Backofen versenkt werden können, immer größerer Beliebtheit.