14. August 2024, 15:24 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Regelmäßiges Lüften ist wichtig, um das Raumklima zu verbessern. Das gilt auch für die warme Zeit im Sommer. Während besonders heißer Perioden sollte man aber nicht einfach so die Fenster aufreißen. Es gilt ein paar Dinge zu beachten, wenn man im Sommer lüftet.
Vergisst man im Sommer die Fenster abzudunkeln, kann es in der Wohnung oder im Haus schnell unerträglich warm werden. Um die stehende Hitze loszuwerden, sollte man nun aber nicht einfach unüberlegt das Fenster oder die Tür nach draußen öffnen. Falsches Lüften bei Hitze kann nämlich dazu führen, dass sich die Wärme noch weiter in den Innenräumen ausbreitet.
Übersicht
Wann sollte man bei Hitze am besten lüften?
Um ein bestmögliches Raumklima zu erreichen, gibt es eine Faustregel, sagt Prof. Hartwig Künzel vom Fraunhofer Institut für Bauphysik: „Man sollte immer dann die Fenster öffnen, wenn es draußen kühler ist als drinnen.“ An Sommertagen mit großer Hitze ist das in vielen Gebäuden nur nachts und am frühen Morgen der Fall.
Umgekehrt heißt das: Heizt sich eine Wohnung – zum Beispiel in einem Dachgeschoss – so stark auf, dass es drinnen wärmer wird als draußen, sollte durch offene Fenster für einen Ausgleich gesorgt werden. Für den Fall, dass es in der Wohnung „nicht auszuhalten“ ist, empfiehlt auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK): „Alle Fenster auf und Ventilatoren an!“
Wohnungen, die nur morgens und abends gelüftet werden, sollten tagsüber so konsequent wie möglich abgedunkelt werden, empfiehlt Bauphysiker Künzel. Am wirksamsten ist dabei die Verschattung von außen durch Jalousien. Aber auch Vorhänge innen sind besser als nichts. „Es geht darum, die Solarstrahlung abzuhalten“, so Künzel.
Tipp: Die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern rät, Außen- und auch Innentemperatur mit einem Thermometer zu checken. Der subjektive Eindruck täuscht oft. Vor allem den Keller sollte man nicht tagsüber lüften – sonst droht Schimmelbildung.
Wie oft sollte man bei Hitze lüften?
Das Umweltbundesamt rät zum Querlüften zwei- bis dreimal am Tag für je fünf Minuten. Man reißt die Fenster dabei weit auf. Am besten sind es gegenüberliegende Fenster, sodass im Raum oder über mehrere Räume ein Durchzug entsteht, was den Luftaustausch verbessert und verkürzt. Aber auch kürzeres Fensterlüften zwischendurch trägt den Experten zufolge zu einem gesunden Innenraumklima bei.
Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft CO2online nennt zur Orientierung bestimmte Lüftungsspannen: Für Juni bis August sollte man mehrfach rund 30 Minuten lang die Fenster öffnen. Im September reichen den Angaben zufolge 15 Minuten, da die dann vorliegende Kombination aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit einen schnelleren Luftaustausch ermöglicht.
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Was bringen Ventilatoren oder Klimageräte?
Hilfreich kann ein Ventilator sein. Er gibt zwar zusätzlich ein wenig Wärme ab, sorgt aber bei jedem, der sich unmittelbar davor aufhält, tatsächlich für Abkühlung. Keinen Sinn ergibt es aber, den Ventilator laufen zu lassen, wenn man nicht im Haus ist.
Wer die Anschaffung eines Klimageräts erwägt, sollte im Kopf haben, dass dieses viel Strom verbraucht. Eine hohe Energieeffizienzklasse ist hier wichtig – am besten A+++. Die Energieberatung der Verbraucherzentralen rät dazu, zuerst einen normalen Ventilator auszuprobieren. Die Geräte senken nicht die Raumtemperatur, aber sorgen für gefühlte Abkühlung.
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Die schnelle Lösung sind sogenannte Monoblock-Geräte. Sie lassen sich einfach überall hinstellen, wo gerade etwas Abkühlung gebraucht wird. Ihre warme Abluft wird mit einem Schlauch durch ein gekipptes Fenster abgeleitet. Nachteil: Sie sind lauter als Splitgeräte, weniger wirkungsvoll und nicht so effizient. Denn durch das gekippte Fenster kommt immer auch etwas warme Luft von außen in den Wohnraum.
Splitgeräte haben zwei Teile: Einer wird fest im Raum installiert und durch Leitungen für das Kühlmittel mit dem Teil im Außenbereich verbunden. Dafür ist ein Durchbruch von Wänden nötig, weshalb Mieter für die Installation die Erlaubnis des Immobilienbesitzers brauchen. Es gibt aber auch ein paar wenige flexible Splitgeräte im Handel.
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Tierhalter sollten zudem nicht auf die Idee kommen, Vögel und Kleintiere vor Ventilatoren oder Klimaanlagen zu setzen, denn Zugluft kann bei ihnen rasch zu Erkältungen und Augenentzündungen führen, mahnt die Tierschutzorganisation Aktion Tier. Die Käfige sollten aber im Schatten stehen, statt auf der Fensterbank oder in der Sonne. Auch bietet es sich stundenweise an, die Käfige in den Keller zu stellen.
mit Material der dpa