11. Juni 2021, 12:27 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die hohen Temperaturen im Sommer setzen vielen stark zu – auch, wenn man einschlafen möchte. Stundenlanges Wälzen, alles ist einfach nur unangenehm warm. In den meisten Fällen lässt sich das Problem durch die richtige Bettwäsche beheben.
So wie Wolle, Baumwolle oder Daunen im Winter schön warm halten, gibt es auch Textilien, die sich eher für den Sommer eignen. Diese sind luftig und leicht, sodass man die hohen Temperaturen ohne Probleme aushalten kann. Auch bei der Bettwäsche hilft es, auf die richtigen Textilien zu achten, damit man auch im Sommer seinen wohlverdienten Schlaf bekommt.
Übersicht
In welcher Bettwäsche schläft es sich im Sommer am besten?
„Bei der Bettwäsche sind leichte Stoffe, die die Feuchtigkeit gut heraustransportieren, geeignet“, sagt Marc Böhle, Präsident des Verbandes der Bettenfachgeschäfte. Je leichter der Stoff, desto besser. Böhle empfiehlt Baumwolle oder Leinen: „Baumwolle hat eine gute Feuchtigkeitsaufnahme und Leinen sogar eine kühlende Wirkung für die Haut, deshalb wird es in den Tropen so viel getragen.“ Bei den Baumwollgeweben seien Perkal oder Batist besonders luftdurchlässig.
Böhle empfiehlt auch Bezüge aus Seersucker, einem leicht welligen Gewebe, das leicht und bügelfrei ist. Nicht geeignet für Sommernächte seien dagegen schwere Bettbezüge aus Biber, Jersey, Flanell und Mikrofaser. Auch Satin sei dichter als andere Gewebe.
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Qualität vor dem Kauf checken
Wie bei Baumwolle gebe es aber auch bei Seersucker Unterschiede: „Die günstige Seersucker-Variante ist nicht so anschmiegsam, weil dort die Wellenform auf chemischem Weg erzeugt wird.“ Mit jeder Wäsche werde die Wellenform dann schwächer. Bei guten Qualitäten entstehe sie dagegen automatisch beim Webvorgang. Deshalb empfiehlt Böhle: „Kaufen Sie nicht verpackt, ohne anzufassen.“ Im Zweifel sollten Kunden den Verkäufer bitten, die Packung zu öffnen.
Für das frische Gefühl sollte die Bettwäsche im Sommer auch öfter gewaschen werden. „Normalerweise sollte man Bettwäsche alle zwei Wochen wechseln, aber wenn man stark schwitzt, dann lieber wöchentlich“, rät Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel. Gewaschen werden sollte bei mindestens 40 Grad.
Nur unter dem Bettbezug schlafen?
Je heißer es wird, desto dünner wünschen sich viele auch ihre Decke. Mancher schläft im Sommer sogar mit dem blanken Bettbezug oder ganz ohne. Experte Böhle empfiehlt aber eher eine leichte Sommerbettdecke: „Das ist besser als nur der Bettbezug, denn morgens kann es darunter auch im Sommer mal kalt werden.“
Außerdem wird Feuchtigkeit von der Decke aufgenommen: „Kamelhaar kann zum Beispiel ein Drittel seines eigenen Gewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass es sich feucht anfühlt“, so der Experte.
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Leichte Versionen von Bettdecken
Von fast allen Deckenarten gibt es auch Leichtversionen. „Zum Beispiel wäre eine Daunendecke mit 140 Gramm Füllgewicht ideal“, erklärt Böhle. Die sind meist ganz klein gesteppt, so dass sich in jedem Karo gerade mal ein Gramm Daunen befindet. Aber auch Leichtdecken mit Füllungen aus Kamelhaar, Kaschmir oder Leinen sind empfehlenswert. Für Allergiker kommt zum Beispiel Wildseide infrage.
Grundsätzlich gilt: Die Kombination aus der richtigen Bettwäsche und einer leichten Decke im Sommer macht es. Umgekehrt heißt das: „Wenn man Biberbettwäsche drauf hat, nützt auch eine Sommerdecke nichts.“