12. März 2024, 14:59 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Gerade im Frühling holen sich viele etwas Natur in Form von Blumensträußen ins Haus. Doch nach einigen Tagen lassen die Blumen die Köpfe hängen und man kann den Strauß entsorgen – doch wohin?
Restmüll oder Bioabfall? In welcher Tonne sollte man seinen Blumenstrauß entsorgen, nachdem er verblüht ist? Schließlich ist es kein Geheimnis, dass viele Schnittblumen aus Ländern stammen, in denen andere Gesetze bei Pestiziden gelten. Ist es daher erlaubt, Blumensträuße im Biomüll zu entsorgen? myHOMEBOOK ist der Frage nachgegangen und hat bei Experten nachgefragt.
Darf ein Blumenstrauß in den Biomüll?
Laut dem Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) darf man Schnittblumen durchaus im Biomüll entsorgen. Allerdings sollte man ein paar Punkte beachten: „Jegliche Fremdstoffe sollten zuvor entfernt und getrennt entsorgt werden.“ Zu diesen Fremdstoffen zählen laut VKU unter anderem:
- Schnüre, Gummis oder Drähte, mit denen der Strauß oder das Gesteck zusammengehalten wird
- Folien oder Papier
- Deko-Elemente
- Künstlich eingefärbte Pflanzenteile
All diese Gegenstände sollt man in den dafür vorgesehenen Tonnen entsorgen. „Transparente Folie in der gelben Tonne, Papier in der blauen Papiermülltonne, Gummis oder Schnüre und Dekorelemente im Restmüll“, heißt es vom VKU. Ganz besonders betont wird die Entsorgung von Plastik- und Steckschaumelementen. „Diese dürfen nicht mit in den Bioabfall geworfen werden, da sie zu Mikroplastik zersetzt werden können.“
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Warum man Blumensträuße trotz möglicher Pestizidbelastung im Biomüll entsorgen darf
Es ist keine Seltenheit, dass Schnittblumen aus dem Ausland importiert werden. Zumeist herrschen in diesen Ländern andere Regelungen, was den Gebrauch von Pestiziden angeht. Die Blumen müssen schnell wachsen, um die Nachfrage zu decken. Außerdem sollen sie lange halten, immerhin haben sie einen langen Weg hinter sich, bevor sie in den Blumengeschäften landen. Und dann will der Endverbraucher auch noch ein paar Tage etwas von ihnen haben. An der Nutzung von Pestiziden führt also kaum ein Weg vorbei. Es sei denn, man würde ausschließlich regionale Bioware kaufen.
Trotz der eventuellen Kontaminierung mit Pestiziden dürfen Schnittblumen aber im Biomüll entsorgt werden. Das bestätigt auf Nachfrage von myHOMEBOOK auch Corinna Hölzel, Pestizidexpertin vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). „Die Pestizide bauen sich mit der Zeit ab, allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass das ein Prozess ist, der auch Monate dauern kann. Bei solchen Pestiziden kann es auch zur Kontaminierung von Komposterde kommen, wenn auch in geringen Konzentrationen. Dennoch würde ich den Biomüll empfehlen.“