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Lästige Plagegeister

Woher Fruchtfliegen kommen und wie man sie wieder loswird

Fruchtfliege
Die Weibchen unter den Fruchtfliegen legen rund 400 Eier ab – besonders gern auf Früchten und Gemüse Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

19. August 2024, 12:34 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Niemand freut sich darüber, wenn Fruchtfliegen den Obstkorb in der Küche erobern. Wenn reife Früchte wie Äpfel, Erdbeeren oder Bananen offen herumliegen, locken sie die kleinen Störenfriede geradezu an. Für die Fliegen sind diese Früchte ein perfekter Ort, um ihre Eier abzulegen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die Fruchtfliegen wieder loswerden.

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Üblicherweise wird Obst in einem offenen Korb aufbewahrt. Im Sommer zieht diese Methode jedoch unweigerlich Fruchtfliegen an. Innerhalb kürzester Zeit besiedeln sie die Früchte, und es scheint, als würden es von Tag zu Tag mehr werden. Bald schon schwirren zahlreiche kleine schwarze Punkte um den Korb herum. Der Grund für das Auftreten dieser lästigen Fliegen hat jedoch nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Warum Fruchtfliegen tatsächlich in die Wohnung gelangen und wie man sie wieder vertreiben kann, erfahren Sie hier.

Wie kommen Fruchtfliegen in die Küche?

Die kleinen Plagegeister haben viele Namen. In der Forschung heißen Fruchtfliegen Drosophila melanogaster. Im Alltag kennt man die zwei Millimeter kleinen Fliegen eher als Essigfliegen, Fruchtfliegen, Gärfliegen, Mostfliegen oder Taufliegen. Letzteres übrigens, weil die kleinen Insekten mit Vorliebe in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden umherschwirren. Dann geht es auf Nahrungssuche. Und zwar immer dem Geruch nach, den die Fliegen über weite Strecken wahrnehmen können. Übrigens: Trauermücken sind keine Fruchtfliegen.

Ein weiteres Einfallstor: Die Fruchtfliegen-Weibchen haben ihre Eier auf den Früchten aus dem Garten, vom Markt oder Supermarkt bereits abgelegt. Auch die Eier sind so winzig, dass man sie mit bloßem Auge nicht erkennen kann. Vom Korb oder der Einkaufstüte ist es dann nur noch ein kleiner Weg direkt zur Obstschale.

Auch interessant: 6 Gründe, warum Fliegen in die Wohnung kommen

Warum lieben Fruchtfliegen angegammelte Früchte?

Fruchtfliegen bevorzugen Obst und Gemüse mit leichten schadhaften Stellen auf der Schale. Die Stellen können so klein sein, dass man sie gar nicht wahrnimmt. Durch kleine Risse und matschige Stellen an fauligem Obst können die Larven der Fruchtfliegen leicht ins Innere der Frucht vorstoßen. Bestes Beispiel: Beeren oder Weintrauben, die man vom Stiel abzupft. Die offene Stelle an der Frucht ist geradezu unwiderstehlich für Fruchtfliegen.

Warum vermehren sich Fruchfliegen so schnell?

Ein Fruchtfliegen-Weibchen legt bereits einen Tag nach der Begattung rund 400 Eier ab. Nach drei bis fünf Tagen beginnt die Verpuppung. Nach weiteren drei bis elf Tagen schlüpfen die Jungfliegen. Dann kann die nächste Generation loslegen. So entsteht geradezu explosionsartig ein ganzer Schwarm an winzigen Fruchtfliegen.

8 Tipps gegen Fruchtfliegen

  1. Nach dem Einkauf frisches Obst und Gemüse gründlich waschen! So entfernt man frühzeitig mögliche Eier auf der Schale. Achtung: Die Schale beim Waschen nicht beschädigen!
  2. Fliegenhaube über die Obstschale stellen. Die gibt es im Handel oder online.
  3. Abstand halten! Obst auf dem Teller nicht zu dicht aneinander legen.
  4. Faulige oder rissige Stellen an der Schale wegschneiden – und das Früchtchen besser noch gleich vernaschen.
  5. Achtung, alte Weinflaschen! Die am besten gleich entsorgen oder einen alten Korken darauf stülpen. Reste von Wein, Saft oder Bier locken Fruchtfliegen an. Auch keine Gläser mit zuckerhaltigen Getränken offen stehen lassen.
  6. Küchenabfall täglich entsorgen.
  7. Im Handel gibt es Fallen aus Klebefolien und Fruchtfliegen-Köder.
  8. Wem es schwerfällt, dass die Plagegeister ableben: Selbst für Fruchtfliegen gibt es Lebendfallen im Handel.

Auch interessant: Schwebfliegen – die unterschätzten Nützlinge im Garten?

Sind Fruchtfliegen schädlich für die Gesundheit?

Insekten können trotz ihrer geringen Körpergröße gefährlich sein, etwa weil sie Krankheiten übertragen können. Bei Fruchtfliegen trifft dies allerdings nicht zu. Landen die lästigen Fliegen also auf dem Obst, kann man es anschließend bedenkenlos essen. Obwohl keine Gefahr ausgeht, sollte man dennoch das Obst oder das Gemüse vorab gründlich abwaschen.

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Faulen Früchte schneller, wenn sie von Fruchtfliegen befallen sind?

Ja, und zwar aus zwei Gründen. Durch die offenen Stellen an der Schale können Mikroorganismen, Bakterien und Hefepilze leicht in die Frucht eindringen und mit dem Zersetzungs- und Gärprozess beginnen. Aber auch die Fliegen selbst können Hefepilze mit sich tragen und ins Obst übertragen.

Saskia Schneider
Saskia Schneider Redaktionsleitung PETBOOK

Sollte man Fruchtfliegen töten? Das denkt eine Biologin

„Einer der Schwerpunkte in meinem Studium waren die Insekten, darunter auch die Fruchtfliege Drosophila melanogaster. So sehr mich die Tiere auch faszinieren – in den Genetik-Kursen gab es die Fliegen sogar mit gerollten Flügeln oder bunten Augen – bin selbst ich in der Küche schnell genervt von den Insekten. Vor allem, weil mir bewusst ist, dass die Weibchen bis zu 400 Eier legen und so ungefragt mein Obst und Gemüse mit Proteinen anreichern. So bin ich anfangs noch tolerant, wenn ein paar Fruchtfliegen um meinen Biomüll schwirren. Sobald es jedoch mehr als zehn werden, stelle auch ich Essigfallen auf. Das ist zwar fies für die Fliege, schadet der Population aber nicht.“

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