20. Januar 2023, 12:53 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Dank des Gefrierfachs ist es möglich, Lebensmittel über Monate hinweg zu lagern. Egal, ob es sich um das Abendessen vom gestrigen Abend oder um leicht verderblichen Fisch handelt, man kann sie alle gefroren länger haltbar machen. Aber wie lange ist eigentlich „länger“?
Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Obst verdirbt relativ schnell, wenn man sie nicht richtig lagert. Bereits in der Antike wussten sich die Menschen zu helfen und holten Eisblöcke aus den Bergen – eine ganz schön mühselige Aufgabe. Seit der Erfindung des Kühlschranks und der Gefriertruhe kann man sich den Gang zum nächsten Gletscher sparen. Dank des Eisfachs lassen sich Fisch, Kräuter und Gemüse scheinbar endlos lagern. Aber stimmt das auch wirklich? Wie lange gefrorene Lebensmittel haltbar sind, verrät myHOMEBOOK.
Übersicht
Wie lange sind gefrorene Lebensmittel haltbar?
Wie lange gefrorene Lebensmittel haltbar sind, ist davon abhängig, um welche Art von Lebensmittel es sich handelt, bei wie viel Grad sie gefrieren und ob sie dabei richtig gelagert werden. Die optimale Lagertemperatur sollte minus 18 Grad betragen. In der Regel gelten dann folgende zeitliche Rahmen für die Haltbarkeit von Gefriergut:
- Gemüse: drei bis zwölf Monate
- Kräuter: drei bis vier Monate
- Obst: neun bis zwölf Monate
- Fleisch und Fisch: drei bis zwölf Monate
- Wurst: einen bis sechs Monate
- Backwaren: einen Monat bis drei Monate
- Milchprodukte: zwei bis sechs Monate
- Gekochtes: einen Monat bis drei Monate
Noch ein Tipp: Fettige Lebensmittel halten gefroren weniger lange, denn der Luftsauerstoff lässt das Fett ranzig werden.
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Tipps, damit gefrorene Lebensmittel länger haltbar bleiben
Damit gefrorene Lebensmittel auch so lange wie möglich halten, ist es unerlässlich, sie richtig einzufrieren. Dabei sollte man wie folgt vorgehen:
- Alles am besten immer frisch einfrieren, damit weniger Qualität verloren geht.
- Die Lebensmittel luft- und wasserdicht in kleine Portionen verpacken, damit kein Gefrierbrand entstehen kann.
- Nur für Frost geeignete Verpackungen verwenden.
- Am besten sollte man die Lebensmittel schnell abkühlen, um Wasserkristalle zu vermeiden. Manche Tiefkühlschränke verfügen über eine Schockfrostfunktion, die sich besonders gut bei größeren Stücken oder Portionen anbietet.
- Nicht zu viel auf einmal einfrieren, denn dann kühlt es langsamer ab, was wiederum Haltbarkeit und Qualität beeinflusst.
- Neue Tiefkühlware nicht auf bereits Eingefrorenes legen, sondern flach in den Schrank oder das Fach, damit es gleichmäßig gefriert.
- Warme Speisen vor dem Einfrieren in kleineren Portionen auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
- Gefriergut mit geeigneten Etiketten beschriften (Datum, Name).
Tipps zum richtigen Auftauen
Damit Qualität, Geschmack und Konsistenz auch nach dem Einfrieren noch gegeben sind, muss man die Lebensmittel unbedingt auch richtig auftauen. Dabei sollte man folgende Tipps beherzigen:
- Die Lebensmittel langsam und schonend auftauen.
- Fleisch, Fisch und andere empfindliche Lebensmittel bereits am Abend zuvor aus dem Tiefkühlschrank nehmen und über Nacht im Kühlschrank auftauen.
- Nicht bei Raumtemperatur auftauen.
- Das gilt allerdings nicht für bereits gekochte Speisen, die man sofort schnell erhitzen und verzehren sollte.
- Die Lebensmittel zum Auftauen in eine Schale oder etwas Ähnliches legen, um austretende Flüssigkeiten auffangen und anschließend entsorgen zu können.
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Hinweis: Sobald gefrorene Lebensmittel einmal aufgetaut wurden, sollte man sie nicht noch einmal einfrieren. Die Anzahl von Keimen und Bakterien ist zu groß.
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Welche Lebensmittel sollte man nicht einfrieren?
Fleisch, Fisch und Eis kommen in die Tiefkühltruhe – so viel ist gewiss. Allerdings eignen sich nicht alle Lebensmittel dafür, im Gefrierfach zu lagern. Dazu zählen etwa Obst- und Gemüsesorten mit einem hohen Wasseranteil. Wasser dehnt sich im gefrorenen Zustand aus. Die Zellen der Pflanzen platzen. Taut man das Gemüse dann auf, ist es matschig, weil die feste Struktur beschädigt wurde. Gurken, Trauben und Blattsalat also lieber im Kühlschrank lagern – oder schnell verzehren. Eine Ausnahme hierbei ist Spargel. Das Gemüse hat zwar einen hohen Wasseranteil, ist jedoch so stabil, dass seine Konsistenz auch nach dem Einfrieren und Auftauen knackig bleibt.
Beim Einfrieren verändert sich nicht nur Wasser, auch andere Inhaltsstoffe, etwa Gelatine. Diese verliert im Eisfach ihre bindende Eigenschaft. Würde man also gefrorenen Wackelpudding auftauen, wäre er weniger wacklig und mehr flüssig. Auch Stärke verändert sich im Gefrierfach, nämlich in Zucker. Rohe Kartoffeln gehören somit nicht in den Eisschrank, da sie süß und matschig werden.
Milchprodukte gehören ebenfalls nicht in das Tiefkühlfach. Milch, Sahne, Quark und Weichkäse haben nach dem Auftauen eine flockige oder breiige Konsistenz. Eier kann man auch nicht einfrieren – seien es rohe oder gekochte. Durch die Minusgrade kann die Schale platzen und das Innere des hart gekochten Eis verwandelt sich in Gummi.