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„Astiankuivauskaappi“

Warum die Finnen ihr Geschirr nicht von Hand abtrocknen

Geschirraptropfschrank
Mit einem Geschirraptropfschrank spart man sich das Abtrocknen und so auch einiges an Zeit Foto: Getty Images / Vladdeep
Katharina Regenthal
Redakteurin

19. Oktober 2023, 10:58 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Wer keine Spülmaschine hat, der muss per Hand abwaschen. Dazu kommt dann meist auch noch das Abtrocknen – nicht so in Finnland. Dort wird anders abgetrocknet.

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Spülmaschine auf, schmutziges Geschirr rein – fertig. Es kann so einfach sein. Doch nicht jeder genießt den Luxus einer Spülmaschine, viele müssen per Hand abwaschen. Wer dann sein Geschirr nicht lange herumstehen lassen will, der muss auch noch abtrocknen. In Finnland wird das ein wenig anders gehandhabt. Dort hat Ende des Zweiten Weltkriegs die finnische Hauswirtschaftslehrerin Maiju Gebhard den „Astiankuivauskaappi“ erfunden. Und noch heute ist dieser in vielen finnischen Haushalten zu finden.

Geschirrabtropfschrank soll Zeit sparen

„Astiankuivauskaappi“ ist finnisch und bedeutet so viel wie „Geschirrabtropfschrank“. Den hat Maiju Gebhard erfunden, um der finnischen Hausfrau die Arbeit zu erleichtern. Ihrer Berechnung nach ersparte der Geschirrabtropfschrank 50 Prozent der Zeit beim Abwaschen und Abtrocknen.

Aber warum diese große Zeitersparnis? Mit dem Geschirrabtropfschrank kann man sich das Abtrocknen schenken. Er ähnelt den Abtropfgittern neben der Spüle – hat aber einen großen Vorteil: Das Geschirr ist nicht mehr im Blickfeld und kann im Schrank trocknen.

Der Geschirrabtropfschrank sieht von außen wie ein normaler Küchenschrank aus, der über der Spüle hängt. Innen befinden sich allerdings keine normalen Regalböden, sondern Abtropfgitter.

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Integrierte Abtropfgitter gibt es noch heute

1944 entwickelte Gebhard den Geschirrabtropfschrank – nur vier Jahre später startete das Unternehmen Enso-Gutzeit, das sich das Patent gesichert hatte, mit der industriellen Produktion der Schränke.

Zunächst waren die aus Holz, was im Zusammenhang mit Feuchtigkeit weniger praktisch erscheint. 1954 wurde dann statt auf Holz auf kunststoffüberzogenen Stahldraht gesetzt.

Inzwischen wird das integrierte Abtropfgitter sogar beim schwedischen Möbelriesen Ikea verkauft. Dort sind Abtropfgestelle passend für den Wandschrank in der Küche erhältlich. Heutzutage befindet sich unter dem Gitter ein Tablett für das Abtropfwasser, das herausnehmbar ist. Wo das Wasser zur Zeit Gebhards ablief, ist heute nicht genau bekannt. Vermutlich wurde auch ein Tablett oder ein Küchentuch dazu verwendet.

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Vor- und Nachteile eines Geschirrabtropfschranks

Während der Geschirrabtropfschrank in Finnland noch immer weit verbreitet sein soll, kennt hierzulande kaum einer dieses Modell. Dabei hat der Schrank einige Vorteile. Das Geschirr steht nicht neben der Spüle und nimmt unnötig Platz weg – und man spart sich das Abtrocknen und damit auch einiges an Zeit.

Doch es könnte einen Grund geben, warum der Schrank hierzulande dennoch nicht so weitverbreitet ist: die Wasserhärte. In Deutschland ist das Wasser aus der Leitung grundsätzlich eher hart – in Finnland dagegen besonders weich. Das zeigt unter anderem eine Karte des Online-Portals „Wassertipps“.

Hartes Wasser hat einen hohen Kalkgehalt. Lässt man das Geschirr einfach so trocknen, kann es also passieren, dass unschöne Kalkflecken zurückbleiben.  

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