
11. April 2025, 16:21 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Viele moderne Geschirrspüler verfügen über eine Funktion, bei der sich am Ende der Reinigung die Tür einen Spalt automatisch öffnet. Dadurch trocknet das Geschirr besser und schneller. Aber was ist mit den austretenden heißen Wasserdämpfen? Können diese Schäden an den darüber befindlichen Küchenmöbeln anrichten? In diesem Artikel hat myHOMEBOOK bei zwei Markenherstellern nachgefragt.
Wer einen Geschirrspüler besitzt, kennt das Problem: Vor allem auf vielen Küchenutensilien aus Kunststoff muss häufig beim Ausräumen per Handtuch nachgetrocknet werden. Trocknen Gläser oder Teller bei geschlossener Tür, entstehen hässliche Ränder und Schlieren. Deswegen öffnen viele Menschen die Tür des Geschirrspülers komplett direkt nach dem Ende des Spülvorgangs per Hand. Das wiederum kann aber langfristig zu Schäden in der Küche führen. Vor allem Oberflächen aus Holz leiden unter den dabei austretenden heißen Wasserdämpfen und können möglicherweise mit der Zeit aufquellen. Aber warum öffnen moderne Geschirrspüler von allein, wenn der Waschgang beendet ist?
Warum öffnen Geschirrspüler von allein? Das sagen die Hersteller
Wer ungeduldig ist und den Geschirrspüler direkt nach Beendigung des Reinigungsprogramms öffnet, sollte Gläser, Teller und Besteck schnell ausräumen und die Tür schnell wieder schließen. Viele Markenhersteller verfügen nun über eine Funktion, bei der sich die Tür automatisch ein Stück öffnet. Das nennt sich dann „AutoOpen“ oder „AutoAir“. Und was passiert dann mit den heißen Wasserdämpfen? myHOMEBOOK hat bei Bosch und Miele nachgefragt.
Das Problem mit aufquellenden Materialien ist den Herstellern bekannt. „Ob ein Möbelschaden in unmittelbarer Nähe der Spüler-Öffnung entstehen kann, hängt von mehreren Faktoren ab – darunter die Häufigkeit des frühzeitigen Öffnens, dem Möbelmaterial und wie weit der Spüler geöffnet wird“, erklärt Alex Kostner, verantwortlicher Pressesprecher für Küchengroßgeräte bei Bosch.
Moderne Bosch-Geschirrspüler verfügen daher über eine spezielle Trocknungsmethode. „Diese stellt sicher, dass der Innenraum auf etwa 42 Grad Celsius runtergekühlt wird. Erst danach öffnet sich die Tür selbstständig.“ Und das auch nur ein kleines Stück, damit die Feuchtigkeit langsam entweichen kann und gleichzeitig trockenere Luft an das Geschirr gelangt.
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Ähnlich arbeiten auch die Geschirrspüler von Miele mit automatischer Türöffnung. „Die Tür öffnet sich erst nach der Trocknung des Geschirrs und einer Abkühlphase“, berichtet Pressesprecherin Caroline Strempel. „Wann die Tür öffnet, ist sehr unterschiedlich und abhängig vom gewählten Spül-Programm sowie der Beladung des Geschirrspülers.“

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Tür per Hand öffnen reicht auch
Wenn Geschirrspüler über eine automatische Öffnungsfunktion verfügen, bleiben umliegende Küchenmöbel verschont. Denn die Tür öffnet eben nicht sofort, sondern erst, wenn die Luft im Innenraum weniger feucht und kühler ist.
Den gleichen Effekt hat das vorsichtige Öffnen der Tür per Hand nach Ende der Reinigung. Nur den Geschirrspüler nicht ganz öffnen und längere Zeit geöffnet lassen. Für den Austausch von feuchter und trockenerer Luft reicht ein kleiner Spalt aus.
Die Automatik-Funktion einiger Hersteller ist daher grundsätzlich praktisch, allerdings auch kein Muss. Wer sich trotzdem Sorgen um seine Holzmöbel macht: Die automatische Türöffnung lässt sich selbstverständlich mit wenigen Handgriffen über das Menü des Geräts deaktivieren.