28. September 2021, 10:19 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Eine gusseiserne Pfanne gehört bei vielen Hobbyköchen in die Küche. Nun stellten zwei Gründer eine Pfanne bei „Die Höhle der Löwen“ vor, die besondere Vorteile bieten soll. Was steckt dahinter?
Pfannen aus Gusseisen sind nicht nur schwerer, sondern auch teurer als herkömmliche Edelstahl- oder Aluminium-Pfannen. Manche Gusseisenpfannen muss man zudem zunächst einbrennen, damit sich eine Patina auf der Oberfläche bildet, die das Anbrennen des Bratguts verhindert. Dieser Prozess, der viel Qualm in der Küche verursacht, soll mit den Pfannen von „Stur“ entfallen, denn sie kommen direkt eingebrannt daher. „Stur“ entstand als Crowdfunding-Projekt, nun stellten die Gründer ihre Pfannen bei „Die Höhle der Löwen“ vor. Was sagten die Investoren zu dem Produkt?
Was steckt hinter den Pfannen von „Stur“?
Filip Mierzwa (28) und Simon Köstler (29) haben im Studium über die gemeinsame Leidenschaft des Kochens zusammengefunden. Seit 2016 betreiben Sie ihre eigene Website „Pfannen-Helden“ und verdienen bereits Geld mit den Pfannen, die über die Seite gekauft werden. Schließlich begannen die jungen Unternehmer, eine eigene Pfanne zu kreieren – und zwar mit Einbindung ihrer Community, etwa über Umfragen. Von den Löwen brauchen sie nun eine stolze Summe von 380.000 Euro und bieten dafür 10 Prozent an Unternehmensanteilen.
Passend dazu: Bratpfannen einbrennen – warum ist es wichtig und wie geht man vor?
Was macht die Pfannen so besonders?
„Schon unsere Großeltern haben mit gusseisernen Pfannen gekocht“, erklärten die Gründer auf myHOMEBOOK-Anfrage. „Dann sind sie jedoch etwas in Vergessenheit geraten und durch Teflon-Pfannen ersetzt worden.“ Eine gusseiserne Pfanne speichert die Hitze sehr gut und eignet sich deshalb perfekt, um Speisen scharf anzubraten. Sie ist nahezu unzerstörbar, und im Gegensatz zu beschichteten Teflon-Pfannen können Gusseisenpfannen nicht zerkratzen. Allerdings sind die Pfannen relativ schwer und sind deshalb nicht besonders handlich. Zudem kann es am Anfang passieren, dass Bratgut anbrennt, da sich erst mit der Zeit eine Patina entwickeln muss.
An dieser Stelle möchten die Gründer von „Stur“ ansetzen und haben eine Pfanne entwickelt, die dünner und damit um ein Drittel leichter als andere Gusseisenpfannen sein soll. Zudem ist die Oberfläche besonders glatt, damit möglichst wenig anbrennt. Man soll sogar nur einen Teelöffel Öl zum Braten benötigen, was für Pfannen dieser Art recht ungewöhnlich ist. Was allerdings dabei üblich ist, ist die Tatsache, dass man beherzt mit dem Pfannenwender schaben und kratzen darf – ohne Sorge, die Oberfläche zu zerkratzen.
Das Geheimnis liegt in der Fertigung: Die Pfanne wird zunächst aus Eisen gegossen, und dann computergesteuert „abgedreht“, wodurch die Oberfläche glatt und die Pfanne an sich leichter wird (rund 1,8 Kilogramm). Anschließend wird die Pfanne für eine bessere Anti-Haft-Wirkung eingebrannt, bevor sie den Kunden erreicht. Zudem kann man die Pfanne im Backofen sowie auf allen Herd-Arten verwenden – auch auf Induktionsplatten. Für den Griff, der aus dem gleichen Eisen besteht wie die Pfanne, gibt es einen Leder-Überzug, da er sonst schnell heiß werden kann.
Passend dazu: Wann sollte man beschichtete Pfannen ersetzen?
Was sollte man bei der Reinigung beachten?
„Sollte die Pfanne nur leicht verschmutzt sein, reicht es die Pfanne zur Reinigung mit einem Küchentuch auszuwischen“, erklären die beiden Gründer. „Sollten sich noch Speisereste in der Pfanne befinden, lässt sich die Pfanne am besten mit heißem Wasser und einer Bürste reinigen.“ Um Flugrost zu vermeiden, sollte die Pfanne aber in jedem Fall immer gut abgetrocknet und anschließend hauchdünn mit hocherhitzbarem Pflanzenöl eingerieben werden. So kann diese Ölschicht beim nächsten Braten zum Aufbau der Patina beitragen.
Hinweis: Um eine starke Patina aufzubauen, sollte die Pfanne besonders am Anfang nicht mit Spülmittel sauber gemacht werden. „Die Pfanne geht durch die Verwendung von Spülmittel jedoch nicht kaputt, es dauert dadurch nur länger bis sich eine solide Patina bildet“, erläutern die beiden Jungunternehmer.
Was kostet die Pfanne von „Stur“?
Günstig sind die Pfannen nicht gerade, was aber bei Gusseisen auch nicht gerade üblich ist. Aktuell befinden sich die Stur-Pfannen im Vorverkauf, eine 24-Zentimeter-Pfanne kostet 109 Euro, die mit 28 Zentimetern Durchmesser 119 Euro. „Die beiden Pfannengrößen können aber auch im Set für 199 € vorbestellt werden“, sagen die Gründer. Bisher sind laut den Gründern mehrere tausend Bestellungen eingegangen. Die Produktion läuft auf Hochtouren, es wurden bereits über 2000 Pfannen ausgeliefert.
Vor- und Nachteile Teflon, Gusseisen, Edelstahl – welche Pfanne ist die richtige für mich?
Haushalt Bratpfannen einbrennen – warum ist es wichtig und wie geht man vor?
Edelstahl, Gusseisen, Glas … Materialien beim Kochgeschirr – wann eignet sich eigentlich was?
Was sagen die Investoren dazu?
Neu in der Riege der Investoren ist das Gründerpaar von „Ankerkraut“, die vor einigen Jahren selbst ihre Gewürzmischungen vorstellten und heute damit sehr erfolgreich sind. Sie zeigten sich begeistert von dem Produkt und outeten sich auch als echte Pfannen-Fans.
Ralf Dümmel, der in seiner Investoren-Karriere bereits Millionen von Pfannen verkauft hat, war auch beeindruckt. Dennoch lehnte er aufgrund der hohen Investition von 380.000 Euro dankend ab. Auch Carsten Maschmeyer stieg nicht auf das Angebot ein. Die beiden Ankerkaut-Gründer allerdings boten die Summe von 380.000 Euro, allerdings für 25 Prozent der Firmenanteile. Dagmar Wöhrl möchte sich auch beteiligen, und zwar für 20 Prozent. Georg Kofler lobte die beiden Jungunternehmer für ihren Geschäftssinn und hätte gerne 30 Prozent der Anteile. Nachdem sich die Gründer beraten haben, blieben sie „stur“ und boten den drei Interessenten 12 Prozent. Doch darauf ließ sich keiner der Investoren ein.
Alle Infos und Folgen von „Die Höhle der Löwen“ finden Sie bei TVNOW.