10. Januar 2024, 13:41 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Besonders empfindliche Textilien sollte man nur bei Handwäsche waschen. Das bedeutet, selbst per Hand den Pullover im Waschbecken behandeln – oder? Was man genau unter Handwäsche versteht, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel.
Findet man auf dem Textiletikett das Zeichen mit einer Hand, symbolisiert dies, dass man das Kleidungsstück nur bei Handwäsche waschen sollte. Wer sich seine Waschmaschine einmal genauer angesehen hat, der findet unter Umständen das Symbol der Handwäsche auch auf dieser. Kann man die Waschmaschine also auch für die eigentliche händische Reinigung von Textilien nutzen?
Übersicht
Handwäsche geht auch in der Waschmaschine
Einige Waschmaschinen haben ein spezielles Handwaschprogramm. Dann muss man also tatsächlich nicht mit den Händen selbst ins Wasser. Wichtig ist, dass man die Feinwäsche maximal bei 30 Grad Celsius wäscht. Außerdem sollte auf den Schleudergang verzichtet werden. Textilien, die mit Spitze besetzt sind, kann man zusätzlich in ein Wäschenetz legen.
Handwäsche ist nicht das gleiche wie Feinwäsche
Verfügt die eigene Waschmaschine über kein Handwaschprogramm, sollte man nicht den Fehler begehen und das Feinwaschprogramm auswählen. Das Feinwaschprogramm ist in der Tat ebenfalls dafür angesehen, feine und sensible Textilien schonend zu reinigen. Es ist somit beispielsweise für Nylonstoffe, Unterwäsche und weitere Textilien, auf deren Etikett ein Bottich mit zwei Strichen darunter abgebildet ist, angebracht. Es gibt jedoch einen Unterschied zum Handwaschprogramm.
Bei einer Handwäsche gilt es, die Reibung der Kleidungsstücke minimal zu halten. Wringen, Ziehen und Schleudern sind damit ein absolutes Tabu. Anders als bei dem Programm für Handwäsche besitzt das Feinwaschprogramm am Ende jedoch einen Schleudergang. Die Drehzahl liegt in der Regel bei 600 Umdrehungen. Das ist zwar gering, jedoch ist jede Umdrehung eine zu viel, wenn es sich um Textilien handelt, die das Handwaschsymbol besitzen.
Textilien per Hand waschen – so geht man vor
Man muss also tatsächlich die eigenen Hände nass machen, wenn man das Symbol für Handwäsche vorfindet, ohne eine Waschmaschine mit entsprechendem Programm zu besitzen. Am besten füllt man das Wasser in ein passendes und sauberes Gefäß, etwa ins Waschbecken oder eine große Schüssel.
„Bevor die Kleidung in die Schüssel kommt, wird zuerst das Waschmittel gut im Wasser verteilt und aufgelöst“, erklärt Bernd Glassl, vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW).
Feinwaschmittel sind zwar auch für die Handwäsche geeignet, aber laut Stiftung Warentest reicht in der Regel ein gutes Colorwaschmittel völlig aus. Ist auf der Waschmittelpackung eine Mengenangabe für das Wäschewaschen von Hand angegeben, dann ist das Waschmittel dafür auch geeignet, sagt Glassl. „Ansonsten ist es vom Hersteller für diesen Zweck nicht abgesichert.“
Dazu passend: Sollte man die Waschmaschine nach dem Waschen offenlassen oder schließen?
Wolle nur schwenken, nicht kneten
Je nach Empfindlichkeit des Kleidungsstücks sollte man dieses nur vorsichtig im Wasser hin- und herbewegen. „Vor allem Wolle sollte man nicht kneten“, warnt Glassl. Bei Baumwolle geht das schon eher. Dann möglichst die Kleidung zügig durchwaschen – die Hände sollten so kurz wie nötig in der Waschlauge sein. Wer empfindliche Haut hat, zieht zum Schutz besser Gummihandschuhe über.
Danach die Kleidung gründlich mit klarem Wasser ausspülen und wenn möglich auswringen. „Wolle nur leicht ausdrücken“, empfiehlt Glassl. „Leinen und Viskose knittern schnell, von daher lieber tropfnass am besten im Freien aufhängen.“
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Welche Textilien sollte man bei Handwäsche waschen?
Das Symbol für Handwäsche findet man zuweilen auf Textilien, die empfindlich sind und durch einen regulären Waschgang in der Waschmaschine beschädigt werden könnten. Dazu zählen etwa Wolle, Seide und Kaschmir.
- Wolle: Egal, ob es sich um Schur-, Alpaka- oder Merinowolle handelt – die Fasern sollten nie zu heiß gewaschen werden. 30 Grad Celsius sind ideal. Außerdem gilt es darauf zu achten, die Textilien so wenig wie möglich zu drücken. Deswegen befüllt man die Trommel der Waschmaschine lediglich zur Hälfte. Beim Trocknen gilt es wiederum darauf zu achten, ob es sich um ein gewebtes oder gestricktes Kleidungsstück handelt. Gewebte Wolle sollte man zum Trocknen nämlich aufhängen, gestrickte Stücke lässt man hingegen lieber im Liegen trocknen.
- Seide: Seidenfasern sind besonders sensibel. Erlaubt es das Textiletikett, kann man Seide in der Waschmaschine waschen. Ist dies nicht der Fall, dann reinigt man den Stoff händisch bei maximal 30 Grad Celsius und mit einem speziellen Seidenwaschmittel – andere Waschmittel sind ungeeignet. Auf das Auswringen der Kleidung gilt es zu verzichten. Zum Trocknen werden Seidentextilien hingelegt.
- Kaschmir: Zum Waschen von Kaschmirwolle verwendet man am besten ein Woll- oder Kaschmirwaschmittel. Ob in der Waschmaschine oder per Hand im Waschbecken – Kaschmir sollte man kurz und mit wenig Reibung waschen. Trocknet man Kaschmirtextilien, sollte man diese hinlegen. Wichtig ist jedoch, dass man Kaschmir nicht in die Sonne oder auf die Heizung zum Trocknen legt. Sonst besteht die Gefahr, dass der Pullover einläuft.