21. Januar 2021, 15:03 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Einst waren sie der Stolz einer jeden Hausfrau oder gehörten zum Standardrepertoire. Haushaltsutensilien wie die Flotte Lotte brachten Innovation in die Küche und erleichterten die Arbeit. Heute hingegen nutzt sie kaum noch jemand.
Bei vielen Haushaltsutensilien ist es ganz selbstverständlich, dass sie im Laufe der Zeit Platz machen mussten für modernere Lösungen. Das wohl beste Beispiel: die Küchenmaschine. Sie ersetzte gleich mehrere Geräte. Aber dann gibt es da durchaus auch das ein oder andere Utensil, bei dem man sich durchaus zu Recht fragen kann, warum es eigentlich jemals aus der Mode kommen konnte. Zeit für eine nostalgische Rückschau mit Haushaltsutensilien, die keiner mehr hat.
Übersicht
1. Flotte Lotte
Was heute der Thermomix ist, war damals die Flotte Lotte. Auch wenn dieser Vergleich zugegebenermaßen etwas hinkt, in puncto Beliebtheit und Arbeitserleichterung ist er dennoch passend. Bei der Flotten Lotte, auch bekannt als Passiermühle, Gemüsemühle oder Passe Vite, handelt es sich um ein handbetriebenes Küchengerät, mit dem man Speisen passieren kann. Die Funktionsweise dieses Haushaltsutensils ist simpel wie effektiv: Mittels Drehbewegungen einer manuell betriebenen Welle werden Lebensmittel in einer siebähnlichen Schüssel mit Griff durch den Boden gepresst. Eine untergestellte Schüssel fängt die passierten Speisen auf. Je nach Sieb ist die Konsistenz der verarbeiteten Lebensmittel feiner oder grober. Mit einer Flotten Lotte lassen sich so simpel viele Speisen, wie Apfelmus, Babybrei, Marmelade oder Suppen passieren. Ihren Namen verdankt dieses Haushaltsutensil übrigens seiner Erfinderin Charlotte Giebel, die in den 1930er-Jahren dieses praktische Haushaltsgerät erfand.
Auch interessant: Thermomix landet im Küchenmaschinen-Test nur auf Platz 2
2. Eisbombe – ein aus der Mode gekommenes Haushaltsutensil
Auch dieses bunte Kultobjekt aus DDR-Zeiten wird man heute in vielen Haushalten vergeblich suchen. Dabei erwies sich der als Eisbombe bekannte Thermobehälter mit Henkel durchaus als sehr praktisch. Nicht nur Eis ließ sich so von der Eisdiele nach Hause transportieren. Zuverlässig hielt die an eine Thermosflasche erinnernde Eisbombe Getränke und Speisen nach Bedarf warm oder kalt. Für die optimale Ausflugsversorgung war damit stets gesorgt.
3. Seifenbeutel
Der Seifenbeutel erlebt gerade ein kleines Revival und ist vielleicht deshalb doch wieder in so manchem Zuhause zu finden. Die Natur freut sich, sind Handseifen doch wesentlich umweltfreundlicher als Duschgels. Neu ist die Idee der Seifenbeutel damit also nicht, praktisch ist sie allerdings immer noch. Zum einen rutscht die Seife im Beutel nicht aus der Hand und schäumt besser auf. Zum anderen ist der Seifenbeutel ideal, um kleine Seifenreste aufzubrauchen.
4. Fleischwolf
Ob Mahlen, Vermengen oder Verkleinern: Das multifunktionale Haushaltsutensil namens Fleischwolf leistete in der Küche gute Dienste. Dem Mahlen, das fachmännisch auch als „Wolfen“ bezeichnet wird, verdankt er übrigens seinen Namen. Als Vorfahre der Küchenmaschine konnte der manuell betriebene und aus Eisen bestehende Fleischwolf mit einer Befestigungsschraube an den Tisch geklemmt werden. Ganz ohne technischen Schnickschnack war er ein wahrer Alleskönner. Er ließ sich komplett auseinanderbauen und dank seiner soliden Herstellung war er nahezu unkaputtbar. Mit seinen verschiedenen Aufsätzen war er für die Weihnachtsbäckerei ideal. Ebenso konnte man gekochtes Gemüse oder eben Fleisch mit ihm verarbeiten. Erfunden wurde der Fleischwolf übrigens bereits Mitte des 19. Jahrhunderts.
Auch interessant: Schon mal was vom Gelsenkirchener Barock gehört?
5. Tropfenfänger
Einst gehörte er zum Kaffeekränzchen wie das gute Service, die Sammeltassen und das Spitzendeckchen. Entdeckt man heute das kleine Helferlein vergessen in einer Schublade, erschließt sich seine Funktion für Unkundige nicht sofort. Dabei waren Tropfenfänger für Kaffee- und Teekannen ein durchaus praktisches Haushaltsutensil. Mühelos ließ sich das kleine Schaumgummiröllchen mit Gummiband zwischen Kannendeckel und Tülle klemmen. Mit heutigem Blick lässt der Tropfenfänger optisch allerdings sehr zu wünschen übrig. Doch auch wenn die Optik nicht entzückt: Zuverlässig bliebe auch heute noch die gute Tischdecke fleckenfrei. Dennoch zählt er inzwischen zu den Haushaltsutensilien, die keiner mehr hat.
6. Bowlespieße
Irgendwann waren auch sie plötzlich verschwunden: die kleinen, bunten und lustig anzusehenden Bowlespieße. Dabei waren die filigran und aufwendig gearbeiteten Spieße durchaus praktisch und sinnvoll. Mit ihnen ließen sich nicht nur die sonst schwer zu erwischenden Obststückchen elegant aus dem Glas fischen. Dank ihnen wusste man auch im größten Partygewühl sein eigenes Glas zu erkennen.
7. Eierwärmer
Auch sie fallen in die Rubrik: sinnvoll, aber nicht immer optisch ansprechend. Damit das Frühstücksei auch für Langschläfer wohltemperiert blieb, waren Eierwärmer lange ein Must-have. Heute hingegen fallen die kleinen Stoffobjekte in die Kategorie: „Haushaltsutensilien, die keiner mehr hat“.
8. Tauchsieder
Auch der Tauchsieder stand einst für Innovation. Mit diesem Gerät ließ sich schnell und effektiv Wasser erwärmen. Doch in Zeiten, in denen warmes Wasser rund um die Uhr aus dem Wasserhahn kommt, hat auch dieses Haushaltsutensil ausgedient.
9. Der Kannenwärmer – das vergessene Haushaltsutensil
Der Kannenwärmer fiel nicht erst dem Minimalismus-Trend und der letzten Ausmistaktion zum Opfer. Kaffee muss längst nicht mehr mithilfe einer gehäkelten Haube warm gehalten werden. Auch wenn dieses Haushaltsutensil sicherlich einst seine Daseinsberechtigung hatte, darf es spätestens jetzt getrost in Vergessenheit geraten.
Designer-Schätze 12 alte Ikea-Möbel, die heute viel mehr wert sind
DIY-Ideen 12 stylische Upcycling-Ideen für alte Schubladen
VON WEGEN GROß UND SPERRIG 7 Alternativen zur klassischen Couch
10. Tischbürste
Zu den Haushaltsutensilien, die keiner mehr hat, gesellt sich auch die gute alte Tischbürste. Statt Handfeger und Schaufel im Kleinformat macht sich jetzt der Handstaubsauger über die Krümel auf dem Tisch her.