21. November 2022, 13:22 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Einfach das Thermostat auf die höchste Stufe drehen und die Wohnung wird schnell warm? Weit gefehlt! In der Praxis passieren beim Heizen oft Fehler, die nicht nur ins Geld gehen, sondern sogar Schäden verursachen können.
Die richtige Stufe einstellen, das optimale Verhältnis von Heizen und Lüften und der ideale Umgang mit Heizkörpern bei Abwesenheit – beim Thema Heizen gibt es einige Aspekte, bei denen Fehler unterlaufen können.
6 Fehler beim Heizen
1. Thermostat voll aufdrehen
Die Stufen auf einem Thermostat stehen nicht – wie oft angenommen – für die Heizintensität oder Geschwindigkeit. Durch das Aufdrehen des Thermostats öffnet man nur das Ventil in einer bestimmten Stufe. Stellt man eine zu hohe Stufe ein, die höchste ist in der Regel 5, wird der Raum nicht etwa schneller warm, sondern viel mehr zu warm.
2. Heizkörper unterschiedlich eingestellt
Wenn mehrere Räume beheizt werden und die Zimmertüren offen stehen, sollten die Heizkörper aufeinander abgestimmt sein. Ansonsten kann es passieren, dass Heizkörper mehr Energie aufwenden, um die Arbeit anderer, die niedriger eingestellt sind, zu übernehmen.
Auch passives Beheizen ist nicht empfehlenswert. Viele drehen den Heizkörper in einem Raum auf, lassen alle Türen offen stehen und so die erwärmte Luft in die anderen Zimmer ziehen. Das Problem dabei: Die warme Luft aus dem beheizten Zimmer hat eine höhere Luftfeuchtigkeit, was in den kühleren Zimmern zu Schimmel führen kann.
3. Räume auskühlen lassen
Man sollte natürlich nicht heizen, wenn man nicht zu Hause ist. Wichtig ist aber, die Räume trotzdem nicht gänzlich auskühlen zu lassen. Denn je stärker der Raum erhitzt werden muss, desto höher ist der nötige Energieaufwand – und desto höher fallen die Heizkosten aus. Außerdem fatal, wenn man diesen Fehler beim Heizen begeht: Die Gefahr der Schimmelbildung ist bei ausgekühlten Wänden sehr hoch. Daher am besten immer darauf achten, dass Räume nicht kälter als 15 Grad Celsius sind.
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4. Mit Gardinen Wärme im Raum halten
Um die Wärme im Raum zu halten, bringen viele Gardinen als eine Art Dämmung an – ein Fehler beim Heizen. Denn die erwärmte Luft bleibt so hinter den Vorhängen und kann sich nicht im Raum verteilen. Noch schlimmer ist es, wenn die Gardine über dem Thermostat hängt und damit dem Wärmefühler falsche Signale gibt.
5. Kurzes Aufheizen
Nur einmal kurz zu heizen, gehört zu den gängigsten Fehlern. Denn dadurch wird die Luft zwar kurzzeitig wärmer, die Wände bleiben aber kalt. Das hat zur Folge, dass die Luftfeuchtigkeit an den Wänden kondensiert und die perfekte Grundlage für Schimmel gegeben ist. Außerdem kühlen die Räume auf diese Weise schnell wieder aus.
6. Heizkörper blockieren
Möbel, die zu nah am Heizkörper stehen oder falsche Abdeckungen, die ihn verbergen sollen, verhindern, dass sich die warme Luft im Raum verbreiten kann. Das wiederum führt zu höheren Heizkosten. Daher immer darauf achten, dass weder Möbel, Verkleidungen noch Vorhänge die Heizkörper abdecken oder blockieren.
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6. Heizen und lüften
Das Verhältnis von Heizen und Lüften ist ausschlaggebend für ein ideales Raumklima – allerdings passieren hierbei häufig Fehler. Grundsätzlich gilt: Solange man heizt, sollte man nicht lüften. Außerdem sollte man seine Fenster nie kippen, sondern besser mehrmals täglich für einen längeren Zeitraum stoßlüften. Nur so kann die Luft ausgetauscht werden, ohne, dass die Wände um die Fenster herum auskühlen.
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Gar nicht heizen ist auch keine Lösung
Wer nicht heizt, spart Kosten? Ja und nein. Denn die gesparten Heizkosten können dann fällig werden, wenn Schäden entstehen. Mieter sind in der kalten Jahreszeit dazu verpflichtet, ausreichend zu heizen, damit Rohre und Wände nicht zu stark auskühlen. Frieren Leitungen ein und es stellt sich heraus, dass die Ursache dafür falsches Heizen war, haften etwaige Versicherungen nicht und der Mieter muss für den entstandenen Schaden aufkommen.