24. Oktober 2024, 5:28 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Hygiene-Fehler passieren oft unbewusst, können jedoch die Gesundheit gefährden. Insbesondere in der Küche können Hygiene-Fehler problematisch sein. myHOMEBOOK stellt häufige Fehler vor, die die Hygiene in der Küche beeinträchtigen.
Die wenigsten würden wohl ein Gericht verzehren, dass in einer schmuddeligen Küche zubereitet wurde. Das gilt sowohl für fremde als auch für die eigene. Schmuddelig, dreckig oder unhygienisch – Keimfallen und Fehler sind nicht immer so offensichtlich, wie man denkt. Denn auch in einer aufgeräumten Küche können Hygiene-Fehler auftreten.
1. Schwämme und Geschirrtücher zu selten austauschen
Eine wahre Brutstätte für Bakterien und Keime sind Schwämme und Geschirrtücher. Hier ist es feucht und durch heißes Geschirr und Abwaschwasser auch kuschelig warm. Ideale Voraussetzungen also für die Kleinstlebewesen! Wer die Keime nicht beim Abwaschen und Reinigen der Küche verteilen möchte, sollte sowohl Schwämme als auch Geschirrtücher alle zwei Tage austauschen. Dazu rät der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW).
Übrigens: Viele Schwämme muss man nicht sofort wegwerfen. Man kann sie in der Spülmaschine reinigen. Beim nächsten Waschgang einfach dazulegen und anschließend ausdrücken und trocknen. Wer keine Spülmaschine besitzt, kann laut IKW Schwämme und Lappen auch in der Waschmaschine reinigen.
2. Besteckschublade nicht reinigen
Beim Abwaschen bemüht man sich emsig darum, dass das Besteck sauber ist und glänzt. Wie ärgerlich ist es da, wenn man das saubere Besteck in einen schmutzigen Besteckkasten legt. Da er beim Reinigen jedoch häufig vergessen wird, ist er meist voll mit Krümeln.
Ein Hygiene-Fehler, den man jedoch schnell beheben kann. Das nächste Mal einfach das Fach ausräumen und gründlich reinigen. Am besten verwendet man verdünnte Essigessenz, dadurch beseitigt man sämtliche Keime. Alternativ kann man den Kasten auch mit Spülmittel auswaschen.
3. Keimfalle Schneidebrettchen
Zum Zerschneiden von Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch sollte man immer ein Schneidebrett verwenden. Es hört sich seltsam an, aber an dieser Stelle kann man so einige Hygiene-Fehler begehen. myHOMEBOOK hat bereits in einem Labortest untersucht, wie keimbelastet Schneidebrettchen sind – mit interessanten Ergebnissen.
Zunächst sollte man natürlich Schneidebrettchen jeglicher Art regelmäßig und gründlich reinigen. Brettchen aus Kunststoff kann man übrigens auch in die Spülmaschine räumen. Außerdem sollte man Brettchen, die bereits tiefe Rillen und Kerben aufweisen, austauschen. In den Vertiefungen wimmelt es nur so vor Bakterien.
Obendrein sollte man beachten, die Art des Schneidebretts nach der Art des Lebensmittels zu wählen. Für Fleisch und Fisch sollte man beispielsweise nur Brettchen mit glatter Oberfläche verwenden, rät Tim Sünderhauf vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf Anfrage von myHOMEBOOK. Dadurch kann man Kreuzkontaminationen mit anderen Lebensmitteln vermeiden, da man glatte Oberflächen wie Schneidebrettchen aus Glas gründlicher Reinigen kann als jene aus Holz.
4. Händewaschen vergessen
Beim Schnippeln, Kochen und Braten ist nicht nur die Hygiene der Arbeitsfläche wichtig, sondern auch die eigene. Es gibt zwei Dinge zu beachten: Zunächst sollte man sich die Hände waschen, bevor man mit dem Kochen beginnt und Lebensmittel berührt. Häufig vergessen wird jedoch, auch zwischendurch die Hände mit Wasser und Seife zu reinigen. Das ist besonders wichtig, nachdem man rohes Fleisch oder Eier in den Händen hatte.
5. Warme Speisen in den Kühlschrank stellen
Zu viel gekocht? Oder vielleicht vorgekocht? Na dann ab damit in den Kühlschrank, damit die Gerichte haltbar bleiben. Es gibt nur eine Kleinigkeit zu beachten: Man sollte keine warmen Speisen in den Kühlschrank stellen. Hält man sich nicht daran, steigt die Temperatur im Kühlschrank. Das hat zwei Folgen: eine höhere Stromrechnung und mehr Bakterien. Keime können sich durch die milderen Grade schneller vermehren und ausbreiten.
Hinweis: Besser ist es, wenn man die Speisen zunächst auf Zimmertemperatur abkühlen lässt, bevor man sie in den Kühlschrank stellt.
6. Abwasch stehen lassen
Hat man sich beim Essen ordentlich den Bauch vollgeschlagen, fällt es meist schwer, sich aufzuraffen und den Abwasch sofort zu erledigen. Wieso also nicht das Geschirr stehen lassen und „einweichen“ lassen? Während gegen einen kurzen Aufschub nichts einzuwenden ist, sollte man den Abwasch nie länger als eine Stunde stehen lassen, rät Dr. Bernd Glassl vom IKW auf Anfrage von myHOMEBOOK. Durch die Essensreste und das Wasser vermehren sich Keime rasch. Besser ist es also, die Aufgabe zeitnah zu erledigen.
7. Falsches Abwaschen
Apropos Abwaschen – auch hierbei kann ein Hygiene-Fehler in der Küche unterlaufen. Gemeint ist die falsche Reihenfolge. Beim Abwaschen sollte man nicht willkürlich vorgehen. Besser ist es, wenn man zuerst das Geschirr reinigt, dass am wenigsten beschmutzt ist. So arbeitet man sich dann zum schmutzigsten und fettigsten Teil vor. Eine geeignete Reihenfolge wäre beispielsweise: Gläser, Besteck, Teller und zum Schluss Töpfe, Pfannen und Auflaufformen.
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8. Spüle nicht reinigen
Nach dem Abwaschen ist die Arbeit endlich getan, oder? Nun, nicht ganz. Häufig vergessen, wird das Reinigen der Spüle. Die Küchenspüle ist schließlich der Ort, mit dem Lebensmittel und Geschirr besonders oft in Kontakt kommen. Am besten reinigt man die Spüle täglich nach dem Abwaschen gleich mit. Reguläres Spülmittel genügt. Den Stöpsel dabei nicht vergessen! Einmal in der Woche sollte man das Spülbecken in der Küche zusätzlich mit heißem Wasser (mindestens 60 Grad Celsius) reinigen.