4. Oktober 2023, 13:22 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Kartoffeln sind nicht nur gesund, man kann sie auch im Haushalt einsetzen – etwa zum Putzen. Dafür muss man nicht einmal die Erdäpfel selbst verwenden. Es genügt bereits das Wasser, in dem man sie gekocht hat.
Ob als Puffer, Stampf, Chips oder klassisch gekocht: Kartoffeln kann man auf vielerlei Art und Weise zubereiten. Kocht man sie, kann man das Wasser noch sinnvoll verwerten. myHOMEBOOK stellt fünf verschiedene Möglichkeiten vor, Kartoffelwasser im Haushalt zu nutzen.
Inhaltsverzeichnis
Blumen gießen mit Kartoffelwasser
Wasser sparen ist immer gut, nicht nur in heißen und trockenen Perioden im Sommer. Und wenn man seine Blumen mit dem Wasser von Pellkartoffeln gießt, sind sie sogar doppelt dankbar. Der Sud der Kartoffeln enthält nämlich viele Mineralstoffe, etwa Magnesium, Eisen und Phosphor.
Für die Pflanzen ist das wie ein natürlicher Dünger. Die Inhaltsstoffe helfen ihnen beim Wachsen und unterstützen die Blütenausbildung. Zu beachten ist allerdings, dass das Wasser ungesalzen sein sollte. Im Kühlschrank ist es dann für einige Tage haltbar. Das Wasser von bereits geschälten Kartoffeln kann man wunderbar zum Stärken von Soßen oder Eintöpfen verwenden.
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Heißes Kartoffelwasser als Unkrautvernichter verwenden
Unkraut zupfen hat schon so manchen Hobbygärtner in den Wahnsinn getrieben. Kaum ist man in der einen Ecke fertig, sprießt es munter in der anderen. Allerdings kann man heißes Kartoffelwasser auf das Unkraut gießen. Das ist ein mildes Mittel gegen Beikräuter. Die oberirdischen Pflanzenteile werden vom heißen Wasser bekämpft und die Pflanzenzellen zerstört. Die enthaltene Stärke aus den Kartoffeln verstopft die Poren der Pflanze und sie geht ein.
Extra-Tipp
„Zur Unkrautbekämpfung eignet sich nicht nur Kartoffelwasser. Man kann auch Reis- und Nudelwasser verwenden, da sie ebenfalls Stärke enthalten. Wichtig ist, dass man in diesem Fall das Nudelwasser nicht salzt.“– Franka Kruse-Gering, myHOMEBOOK-Redakteurin
Schädlinge im Garten loswerden
Nach dem Kochen von Pellkartoffeln enthält das Wasser Solanin und ist somit ein hervorragender Schädlingsbekämpfer. Blattläuse und andere kleine Nervensägen werden durch diesen Stoff vertrieben. Am besten benutzt man eine Sprühflasche zum gezielten Benetzen der betroffenen Pflanzen.
Kartoffelwasser als Beauty-Produkt nutzen
Raue Hände, trockene Haare oder Akne gehören bald der Vergangenheit an, wenn man diese Probleme mit Kartoffelwasser behandelt.
- Raue Hände: Das ungesalzene Kartoffelwasser sollte nur noch lauwarm sein, dann kann man ein Handbad machen. Man muss die Hände nur zehn Minuten in das Wasser halten. Durch die Stärke wird die Haut dabei unterstützt, wieder mehr Feuchtigkeit aufzunehmen. Zusätzliche Pflege gibt es durch Vitamine und Mineralstoffe. Die Hände sollten man nach dem Bad nur trocken tupfen, damit die Stärke länger einwirken kann. Als Ergänzung kann man über Nacht eine Handcreme auftragen.
- Pickel loswerden: Das geht mit dem lauwarmen Wasser von geschälten Kartoffeln. Die Stärke aus den Kartoffeln saugt Fett auf und beruhig die entzündeten Stellen. Außerdem enthält der Sud der Kartoffeln Salicylsäure. Das ist ein bekanntes Hilfsmittel bei der Behandlung von Akne. Einfach mit einem Wattepad die betroffenen Stellen betupfen. Diese Vorgehensweise sollte man täglich wiederholen, bis die Haut sich beruhigt.
- Haarkur: Da das Kartoffelwasser durch die Stärke feuchtigkeitsspendende Eigenschaften hat, eignet es sich wunderbar als Haarkur. Hier verwendet man wieder den Sud von Pellkartoffeln. Nach dem Haarewaschen gibt man das abgekühlte Kartoffelwasser in die Haare und lässt es einige Minuten einwirken. Hinterher muss man nur noch das Haar mit klarem Wasser ausspülen.
Kartoffelwasser als Putzhilfe
Schon unsere Großeltern kannten diesen Trick. Mit Kartoffelwasser kann man Fenster putzen. Einfach die Glasscheiben mit dem Kartoffelwasser reinigen, trocken wischen und polieren. Diese Methode funktioniert übrigens auch bei Spiegeln. Auch ein verstopfter Ausguss kann prima mit heißem Kartoffelwasser gespült werden. Das heiße Wasser, mit der enthaltenen Stärke, löst die Verschmutzungen. Vorsicht aber bei Plastikrohren, diese können von zu heißem Wasser beschädigt werden.
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Kartoffelwasser nicht zum Kochen verwenden
Obwohl es ein nachhaltiger Gedanke ist, Kartoffelwasser auch in der Küche weiterzuverwenden, sollte man davon absehen. Die Knollen zählen zu den Nachtschattengewächsen. Eine Pflanzenfamilie, die dafür bekannt ist, Solanin zu bilden. Solanin ist sowohl für uns Menschen als auch für Haustiere wie Hunde und Katzen giftig. Deswegen wurde die Kartoffel auch zur Giftpflanze des Jahres 2022 gekürt.
Der Anteil der Giftstoffe ist insbesondere dann hoch, wenn die Kartoffeln falsch gelagert werden: Wer seine Kartoffeln an einem hellen Platz aufbewahrt, wird mit der Zeit grüne Stellen entdecken. Diese enthalten besonders viel Solanin.
Kocht man Kartoffeln in Wasser, findet ein Stoffaustausch statt. So sind im Kartoffelwasser nicht nur Stärke, sondern auch Solanin enthalten. Verwendet man das Wasser weiter, um erneut etwas zu kochen, so besteht die Gefahr einer Vergiftung. Diese äußert sich zum Beispiel durch Erbrechen, Durchfall oder Kopfschmerzen. In größeren Mengen kann Solanin für den Menschen sogar tödlich sein.