8. April 2021, 17:24 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Jedes Jahr landen Tonnen von Plastikbesteck im Müll. Wie kann man das verhindern, ohne auf Mahlzeiten für unterwegs zu verzichten? Wer Besteck nicht aus seinem eigenen Hausstand mit sich führen, aber auch keinen unnötigen Abfall produzieren möchte, könnte stattdessen auf essbares Besteck zurückgreifen.
Essbares Besteck? Ja, richtig gelesen. „Kulero“ heißt das Unternehmen, das Besteck und andere Geschirrartikel aus gebackenem Teig anbietet. Bekanntheit erlangte es zuletzt durch einen Auftritt bei DHDL. Aus dem Zusammenschluss der beiden Gründer – Hemant Chawla und Juliane Schöning – und der Löwin Dagmar Wöhrl wurde im Nachhinein der Sendung zwar nichts, das Teig-Besteck ist aber dennoch auf dem Markt und will dem Plastikmüll den Kampf ansagen.
Was genau ist „Kulero“?
„Kulero“ bedeutet aus der Plansprache Esperanto übersetzt „Löffel“. Zum Sortiment gehören neben Ess-, Dessert- und Eislöffeln in verschiedenen Geschmacksrichtungen mittlerweile auch weitere essbare Geschirrartikel. Sie alle bestehen aus gebackenem Teig auf Basis verschiedener Getreidemehle, einige sogar glutenfrei, vegan, frei von Industriezucker und in Bioqualität.
In heißen Suppen hält das essbare Besteck von „Kulero“ etwa 30 Minuten lang, in kalten Speisen sogar bis zu 60 Minuten. „Nach ca. 15 bis 20 Minuten in einer Speise haben die essbaren Löffel die perfekte Konsistenz, um geknabbert zu werden. Werden die Löffel direkt geknabbert, dann kann man sie mit einem harten Keks oder Cracker vergleichen“, erklärt Schöning auf Nachfrage von myHOMEBOOK.
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Da es sich bei dem essbaren Besteck von Kulero um Lebensmittel handelt, gibt es ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Dieses beträgt 18 Monate nach Herstellung.
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Wie kam es zu der Idee von essbarem Besteck?
Seinen Ursprung fand die Idee, mit essbarem Besteck Plastikmüll zu vermeiden, in Indien. Chawla, in Indien geboren und aufgewachsen, merkte schnell, dass der Plastikmüll in seiner Heimat Überhand nimmt. Aber auch in Deutschland fällt tonnenweise Plastikabfall an. Auf einem Festival griff er aus Ermangelung von Messer und Gabel zu einem Brot als Besteck-Ersatz – und die Idee einer essbaren Alternative war geboren.
Mittlerweile ist das essbare Besteck von „Kulero“ in den ersten Supermärkten erhältlich. Laut Angaben des Unternehmens sparte man dank des Teig-Bestecks sowohl in Indien als auch in Deutschland bereits 20 Millionen Plastiklöffel ein. „Wir arbeiten daran, unsere Produktionskapazitäten zu erweitern und möchten weitere Produkte entwickeln und auf den Markt bringen. Die Produkte sind in erster Linie für die Gastronomie gedacht“, so Schöning.