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Studie zeigt

Einfache Methode entfernt Mikroplastik aus Trinkwasser

Leitungswasser
Mit einer simplen Methode soll das Leitungswasser frei von Mikroplastik werden Foto: Getty Images / fcafotodigital
Felix Mildner
Redaktionsleiter

4. März 2024, 14:42 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Mikroplastik belastet die Umwelt – und könnte auch eine Gefahr für unsere Gesundheit darstellen. Aktuell wird zu diesem Thema viel geforscht, um die Risiken einzudämmen. In manchen Fällen können auch schon einfache Methoden helfen, das Mikroplastik zu minimieren, wie eine aktuelle Studie zeigt.

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Mikroplastik gilt als generelles Problem, das einerseits die Meere verschmutzt, aber auch für die Verunreinigung unseres Trinkwassers sorgen kann. Die Folgen sind bisher nicht abzusehen, in diesem Bereich werden aktuell viele Untersuchungen durchgeführt. Eine kam nun zu einem Ergebnis, das viele überraschen dürfte. Demnach gibt es nämlich eine recht einfache Methode, um Mikroplastik aus dem Trinkwasser zu entfernen.

So einfach kann man Mikroplastik aus dem Trinkwasser entfernen

Die chinesischen Wissenschaftler Zhanjun Li (Medizinische Universität Guangzhou) und Eddy Y. Zeng (Universität Jinan) beschäftigen sich auch mit dem Thema und kamen zu einem interessanten Ergebnis. Demnach könne man die Mikropartikel im Leitungswasser loswerden, indem man es einfach abkoche und anschließend filtere. Wie in der Fachzeitschrift „Environmental Science & Technology Letters“ steht, könne man mit der simplen Methode bis zu 90 Prozent der Teilchen entfernen.

So lief die Untersuchung ab

Für die Studie haben die beiden Forscher künstliches Leitungswasser hergestellt, das neben den üblichen Chemikalien auch Mikroplastik enthielt. Anschließend haben sie das Wasser abgekocht. Die Wissenschaftler waren vom Ergebnis überrascht, vor allem bei sogenanntem „hartem Wasser“, also Wasser mit hohem Kalkanteil. Denn das Kalziumkarbonat, wie Kalk wissenschaftlich heißt, schließe die Plastikteilchen ein, wenn man das Wasser erhitzt. Anschließend könne man die mit Kalk ummantelten Teilchen mit einem einfachen Filter, etwa einem Kaffeefilter, aus dem Wasser entfernen.

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Wie viel Mikroplastik ist im Trinkwasser?

Über Vorkommen und Auswirkungen von Mikroplastik wird aktuell viel geforscht. Erste Studien kommen zum Ergebnis, dass Trinkwasser mit Mikroplastik belastet sein könnte. Auch die WHO hat sich bereits mit dem Thema beschäftigt und Hinweise gefunden. Allerdings ist die Situation aktuell weniger dramatisch, als es auf den ersten Blick klingt. Die WHO-Experten gehen davon aus, dass Mikroplastik im Wasser nicht gesundheitsschädlich sei. Der Haken daran: Die Quellenlage sei noch sehr dünn, wie der „Spiegel“ informiert – und mit der Zeit werde sich wohl immer mehr Mikroplastik im Wasser anreichern.

Wie sieht es in den deutschen Städten aus? „Das Berliner Trinkwasser ist frei von Mikroplastik, doch im Abwasser sind Mikroplastikpartikel zunehmend nachweisbar“, erklären dazu etwa die Berliner Wasserbetriebe. Aus diesem Grund sollte man vorab vermeiden, überhaupt Mikroplastik zu produzieren, das womöglich wieder bei uns aus dem Wasserhahn kommt.

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Sollte man Wasser nun immer abkochen?

Aktuell gibt es keinen Grund, das Leitungswasser abzukochen und zu filtern, um möglicherweise vorhandenes Mikroplastik zu entfernen. „Trinkwasser ist in Deutschland das Lebensmittel mit den strengsten Kontrollen“, betonte Lars Wagner vom DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. im Gespräch mit myHOMEBOOK. Bevor das Wasser in unseren Haushalten aus dem Hahn kommt, wird es unter strengen Auflagen geprüft. Deshalb sei es hierzulande auch nicht nötig, Leitungswasser zu filtern oder anderweitig aufzubereiten.

Felix Mildner
Redaktionsleiter

Wasser ist unser kostbarstes Lebensmittel

„Dass wir in Deutschland rund um die Uhr Zugriff auf sauberes Trinkwasser haben, ist keine Selbstverständlichkeit. Zudem wird das Wasser aus dem Hahn strengstens kontrolliert. Bei Verunreinigungen kann es schon mal passieren, dass man das Wasser abkochen sollte – in diesem Fall werden die Haushalte entsprechend informiert. Generell ist es allerdings nicht nötig, Wasser in irgendeiner Form zu behandeln. Wir sollten es vielmehr schützen, da es eine sehr kostbare Ressource ist, zu der nicht jeder Zugang hat.“

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