9. August 2021, 14:14 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Mörser ist eines der primitivsten Küchenutensilien der Welt – aber es ist erstaunlich vielseitig. Wahrscheinlich entstand das Gadget ursprünglich aus zwei Steinen, zwischen denen Menschen in Urzeiten Lebensmittel zerkleinerten. Die Funktionsweise ist immer noch dieselbe. Wie man einen Mörser richtig verwendet, erfahren Sie im Video.
Eigentlich besteht der Mörser aus einem Set, bestehend aus dem Mörser an sich und einem Stößel. Beide Teile sind aus massivem Stein gefertigt, etwa Granit. Dadurch kommt ein beachtliches Gewicht auf die Waage, was allerdings beim Mörsern auch nötig ist. Denn hier ist Körpereinsatz gefragt, wenn man etwa Pfefferkörner zermahlen möchte. Mit der richtigen Technik spart man sich dabei Kraft, und aus den einzelnen Körnern wird ein homogenes Pulver. Oder man verwendet es, um frische Kräuter zu zerstoßen, beispielsweise für Dressings, Marinaden oder Pestos. Übrigens: Durch das Mörsern kommt Geschmack und auch Geruch des Mahlguts voll zur Geltung, was man bereits beim Zerkleinern deutlich riechen kann.
Mörser verwenden – auf die richtige Technik kommt es an
Eigentlich klingt es nicht so kompliziert, aber dennoch gibt es einige Kniffe, die beim Mörsern wichtig sind. Es geht bereits beim Befüllen los, denn hier sollte man darauf achten, nicht zu viel Mahlgut in die Schüssel zu geben. Sonst kann es passieren, dass die Gewürze beim Zerstoßen aus dem Gefäß springen. Am besten gibt man nur so viel hinein, wie man auch benötigt. Es geht übrigens auch leichter, zwei kleine Mengen zu zerkleinern als eine große Portion. Tipp: Gibt man etwas grobes Salz hinzu, erhöht sich die Reibewirkung.
Beim eigentlichen Mörsern gibt es zwei wesentliche Techniken:
- Stoßen: Befinden sich harte Körner, Nüsse oder Samen im Mörser, ist es sinnvoll, sie zunächst mit dem Stößel zu brechen. Die Methode ist gleichermaßen simpel wie effektiv: Den Stößel in eine Hand nehmen, mit der anderen den Mörser festhalten und kräftig klopfen. Falls dabei zu viel Material aus dem Gefäß herausfliegt und auf der Küchenarbeitsfläche landet, kann man mit einer Hand etwas abschirmen oder ein Geschirrtuch darüberlegen.
- Reiben: Um die aufgebrochenen Körner oder auch Kräuter zu zermahlen, reibt man in runden Bewegungen mit dem Stößel im Mörser – in beide Richtungen abwechselnd. Je länger man mahlt, desto feiner wird am Ende das Pulver. Viele Mörser haben innen eine raue Fläche, damit wird die Reibewirkung erhöht. Bei Zerkleinern von Kräutern kann man etwas Olivenöl dazugeben, dann geht es leichter und man hat schnell sein eigenes Gewürz-Öl hergestellt.
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Was kann man mörsern?
Eigentlich lassen sich so gut wie alle ungemahlenen Gewürze oder auch Küchenkräuter mit dem Mörser zerkleinern. Folgende Gewürze eignen sich unter anderem für den Mörser – aber auch viele weitere:
- Pfefferkörner
- Fenchelsamen
- Koriandersamen
- Kreuzkümmel
- Sesam
- Anis
- Kurkuma
- Zimt
Tipp: Mit einem Mörser kann man auch gut seine persönlichen Lieblings-Gewürzmischungen herstellen. Einfach Lieblingsgewürze zusammen in die Schüssel geben, verreiben und in einem passenden Gefäß lagern, etwa in einem Schraubglas. Jetzt nur noch beschriften – fertig!
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Kein Backpapier einlegen
Oft wird empfohlen, den Mörser mit einer Schicht Backpapier auszukleiden, womit man sich das auswaschen sparen könne. Zudem soll der Stein dann nicht den Geschmack des jeweiligen Gewürzes aufnehmen. Allerdings ist von diesem Trick abzuraten, denn dabei landet auch die Kunststoff-Beschichtung des Backpapiers in der Gewürzmischung. Besser ist es, den Mörser nach der Benutzung mit Wasser und Spülmittel sauber auszuwaschen, dann kann man ihn beim nächsten Mal auch ohne Beigeschmack verwenden.
Falls Sie sehen möchten, wie man Pfefferkörner und Basilikum im Mörser zerkleinert, sehen Sie sich das Video oben im Artikel an. Viel Spaß beim Kochen!