27. Januar 2025, 16:28 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Manchmal verbreiten sich unangenehme Gerüche aus dem Mülleimer in der Küche – oft sind der Rest- oder Biomülleimer die Übeltäter. Selbst regelmäßiges Entleeren hilft in manchen Fällen nicht. myHOMEBOOK hat Haushaltsexperten befragt und zeigt, welche Hausmittel effektiv gegen den schlechten Geruch wirken.
Je länger der Müll in der Wohnung liegen bleibt, desto intensiver können sich unangenehme Gerüche entwickeln. Im schlimmsten Fall kommt es sogar zu Schimmelbildung oder einem Befall durch Maden. Mit ein paar einfachen Tricks und bewährten Hausmitteln lässt sich jedoch Geruchsbildung effektiv vorbeugen – oder, falls es schon zu spät ist, der Gestank erfolgreich bekämpfen. myHOMEBOOK hat dazu bei Experten nachgefragt.
Übersicht
- Warum stinkt der Mülleimer?
- Wenn der Mülleimer stinkt: Regelmäßig auswaschen
- Der ideale Platz für den Mülleimer
- Die richtigen Mittel, um den Mülleimer zu reinigen
- Zitronenscheibe in den Mülleimer geben
- Zeitungspapier im Mülleimer auslegen
- Katzenstreu gegen Gerüche im Mülleimer
- Hilft Backpulver gegen stinkende Mülleimer?
- Ist es gesundheitsschädlich, wenn der Mülleimer stinkt?
- Lieber ein Mülleimer aus Metall oder Plastik?
Warum stinkt der Mülleimer?
Während der Papierkorb in der Regel keine unangenehmen Gerüche entwickelt, können der Rest- und vor allem der Biomüll schon mal faulige Ausdünstungen verbreiten. Üblicherweise hält sich die Geruchsbelästigung aber in Grenzen. „Auch Restabfall wird erst nach einiger Zeit Gerüche entwickeln – sofern zuvor ordentlich getrennt und nicht gerade Babywindeln darin entsorgt wurden“, weiß Sebastian Seibel von der Abfallberatung der Berliner Stadtreinigung (BSR). „Hintergrund der Gerüche ist häufig, dass sich die jeweiligen Abfälle bereits eine längere Zeit im zumeist geschlossenen Abfalleimer befinden und Bakterien und Co. begonnen haben, den Müll für sich zu nutzen. Dazu kommen natürlich auch die Eigengerüche der weggeworfenen Abfälle“, sagt der Experte zu myHOMEBOOK.
Wenn der Mülleimer stinkt: Regelmäßig auswaschen
„Gegen Geruch im Abfalleimer hilft regelmäßiges Reinigen und Leeren“, rät Claudia Forster-Bard vom Bundesverband hauswirtschaftlicher Berufe MdH e. V. „Der Abfalleimer sollte so groß sein, dass er alle drei bis vier Tage gefüllt geleert wird. Sobald Geruch entsteht, sollte die volle Tüte entsorgt werden. Nach jedem Leeren soll auch der Behälter gereinigt werden. Ganz wichtig: den Behälter trocken reiben, zum Beispiel mit einer alten Zeitung.“ Denn oft bleibt am Boden Feuchtigkeit zurück, die dann erneut störende Gerüche verbreitet.
Bezüglich der Tüten für den Biomüll hat Forster-Bard noch eine Anmerkung: „Biologisch abbaubare Kompost-Tüten enthalten trotzdem Mikroplastik.“ Deshalb gehören kompostierbare Müllbeutel auch nicht in den Biomüll. „Für Restmüll könnte man statt einer neuen Tüte übrige Verpackung nehmen, zum Beispiel vom Toilettenpapier“, ergänzt die Haushaltsexpertin.
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Der ideale Platz für den Mülleimer
Im Sommer kann es sein, dass Sie den Mülleimer täglich leeren müssen, um Gerüche zu vermeiden. Sofern der Abfallbehälter zeitweise durch das Fenster in der Sonne steht, empfiehlt es sich, ihn dauerhaft an einem schattigen Platz zu positionieren. „Zu viel Wärme fördert den schnellen Verderb und die Verbreitung von Insekten im Abfalleimer“, so Forster-Bard zu myHOMEBOOK. In der kalten Jahreszeit gilt entsprechend, dass der Mülleimer nicht neben dem Heizkörper stehen sollte.
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Die richtigen Mittel, um den Mülleimer zu reinigen
Säubern könne man den Abfalleimer „mit den üblichen Reinigungsmitteln, die zu Hause bereitstehen, aber auch einfach mit etwas verdünntem Essig“, erklärt Sebastian Seibel. Von aggressiven Reinigungsmitteln rät er ab: „Im Haushalt sollte auf unnötige Chemie oder angebliche Wundermittel besser verzichtet werden.“ Eine regelmäßige Leerung und einfache Reinigung der Abfallbehälter in Küche und Bad reiche vollkommen aus.
Zitronenscheibe in den Mülleimer geben
Ein sehr einfaches Hausmittel gegen Gerüche im Abfalleimer sind Zitronen oder auch Orangen. Geben Sie einfach ein paar Scheiben frischer Zitrone oder Orangen auf den Boden des Abfalleimers. Deren Duft überdeckt die unangenehmen Ausdünstungen – für mindestens zwei bis drei Tage. Danach sollte man den stinkenden Müll sowieso entsorgen, zusammen mit den Zitronen- bzw. Orangenscheiben.
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Zeitungspapier im Mülleimer auslegen
Jeder kennt es: Trotz Müllbeutel sammelt sich manchmal eine stinkende Flüssigkeit am Boden des Eimers. Dagegen hilft, etwas Zeitungspapier hineinzulegen, um die Flüssigkeit aufzunehmen. Lebensmittel mit starker Geruchsentwicklung wie Zwiebeln, Fisch oder Fleisch sollte man zudem vorher in Zeitungspapier einwickeln. So lässt sich Fäulnis verhindern und unangenehme Gerüche werden reduziert. Im Biomüll stellt das Altpapier kein Problem dar, da es zusammen mit dem Abfall verrottet.
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Katzenstreu gegen Gerüche im Mülleimer
Die Aufgabe von Katzenstreu besteht darin, Feuchtigkeit aufzunehmen und Gerüche zu binden. Diese Eigenschaften helfen natürlich auch im Mülleimer. Dazu einfach etwas Katzenstreu in den Behälter streuen, danach kommt der Beutel hinein. Wichtig: Auch das Katzenstreu muss regelmäßig entsorgt und der Behälter anschließend ausgewaschen werden.
Hilft Backpulver gegen stinkende Mülleimer?
Im Internet findet man auf vielen Seiten und in Foren den Tipp, Backpulver bzw. Natron zu nutzen, um den Gerüchen im Mülleimer beizukommen. Davon hält Haushaltsexpertin Forster-Bard jedoch nichts: „Backpulver in die Tüte zu streuen ist wenig effektiv und eine Verschwendung von Lebensmitteln“, findet sie. „Besser ist es, Feuchtigkeit im Abfall zu vermeiden.“
Ist es gesundheitsschädlich, wenn der Mülleimer stinkt?
Üblicherweise geht von einem stinkenden Mülleimer keine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit aus. Dennoch sollte man auf einen hygienischen Haushalt achten, rät Forster-Bard: „Beim Verderb entstehen Pilze und Schimmelsporen. Diese können bei empfindlichen Personen mit eingeschränktem Immunsystem zu Reizungen der Atemwege führen.“ Wenn Sie sich nicht sicher sind und Beschwerden in diesem Zusammenhang auftauchen, sollten Sie aber auf Nummer sicher gehen. „Menschen mit Allergien oder anderen Krankheiten sollten sich im Zweifel ärztlichen Rat einholen, ob Auswirkungen zu erwarten sind“, empfiehlt Abfallexperte Seibel.
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Lieber ein Mülleimer aus Metall oder Plastik?
Wer sich entscheidet, einen neuen Mülleimer zu kaufen, greift am besten zu einem Modell aus Metall, zumindest wenn man schlechte Gerüche vermeiden möchte. Denn an Plastik bleiben die Duftstoffe leichter haften und setzen sich fest. Ein weiterer Tipp: Ein größerer Mülleimer hat zwar viel Fassungsvermögen, muss aber auch seltener geleert werden. Daher kann sich auch ein kleineres Exemplar lohnen.