2. Januar 2024, 5:55 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Ökologische Kaminanzünder sind umweltfreundlicher und bestehen in der Regel aus nachhaltigen Materialien, die unbedenklich sind. Oft kann man alternative Anzünder selber herstellen oder auch in der Natur finden.
Kamine sorgen im Winter für eine behagliche Atmosphäre in den eigenen vier Wänden. Damit das Kaminfeuer jedoch schnell und beständig brennt, braucht man für das Feuer allerdings auch das richtige Equipment. Normale Kaminanzünder enthalten nicht selten schädliche Inhaltsstoffe, die bei der Verbrennung giftig sein können. Wenn man seinen Kamin anheizt, sollte man besser auf ökologische Kaminanzünder zurückgreifen. myHOMEBOOK gibt einen Überblick.
Übersicht
Warum man auf Kaminanzünder aus Paraffin, Kerosin und Petroleum verzichten sollte
Flüssige, feste und würfelförmige sowie auf Gel und Pasten basierte Kaminanzünder findet man gewöhnlich in Supermärkten und anderen Haushaltsläden. Einige davon haben nicht selten giftige und schädliche Inhaltsstoffe. Paraffin zum Beispiel ist in Anzündpaste oder Brennpaste enthalten. Diese Pasten bestehen aus Erdöl und können giftige Dämpfe beim Verbrennen freisetzen.
Weitere bedenkliche Inhaltsstoffe, die in flüssigen und gelartigen Kaminanzündern enthalten sind, sind Kerosin und Petroleum. Diese sollte man am besten gar nicht verwenden und vor allem vor Kindern sicher aufbewahren und gut verschließen. Die Stiftung Warentest warnt davor, dass flüssige Kaminanzünder mit Paraffin für Kinder gefährlich sein können. Denn Paraffin könne beim Verschlucken „kriechen“ und dadurch eine „chemische Lungenentzündung“ auslösen. Sollten kleine Kinder einen plötzlichen Hustenanfall bekommen, sollte man sich telefonische Hilfe beim Giftinformationszentrum holen.
Konventionelle Kaminanzündern haben demnach etliche Nachteile. Es ist ratsamer, zu ökologischen Kaminanzündern zu greifen. Denn bei der Verbrennung konventioneller Feuermacher können schädliche Dämpfe entweichen. Das hat zur Folge, dass sich die Luftqualität in den Innenräumen verschlechtert. Außerdem können die nicht-ökologischen Kaminanzünder auch ein Gesundheitsrisiko darstellen.
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Ökologische Kaminanzünder im Vergleich
Ökologische Kaminanzünder sind eindeutig eine bessere Alternative, denn sie sind nachhaltig, ungiftig und nicht gesundheitsgefährdend. Zum Teil kann man sie beim Spazierengehen finden und sofort verwenden. Man kann sie jedoch auch mit wenigen Utensilien selbst basteln. Ökologischen Kaminanzünder gibt es andererseits auch zu kaufen. Hier sind einige davon:
1. Holzwolle mit Wachs
Eine nachhaltige Ressource ist Holzwolle mit Wachs. Holzwolle ist ein Naturprodukt und wird auch oft als Füll- und Polstermaterial verwendet. Als ökologischer Kaminanzünder wird die Holzwolle in pflanzlichem Wachs getränkt. Diese umweltfreundliche Variante ist geruchsneutral und brennt schnell und lange. Zudem sollen sie gesundheitlich harmlos sein.
Hinweis: Da es sich hierbei um ein Naturprodukt handelt, ist es wichtig, mehrere Produkte auszuprobieren. Holzwolle mit Wachs könnte bei schlechter Qualität auch Rauchbildung verursachen.
2. Eierkarton als Kaminanzünder
Kaminanzünder aus Eierkarton kann man auch selber herstellen. Dazu braucht man Kerzenstummel oder Wachsreste, Sägespäne und ein leeres Gurkenglas. So geht’s:
- Die Kerzenstummel oder Wachsreste in einem Wasserbad erwärmen.
- Zur gleichen Zeit gibt man in die Mulden des Eierkartons Sägespäne.
- Danach kippt man das flüssige Wachs vorsichtig hinein. Je weniger, desto so besser!
- Notfalls drückt man die Späne mit einem Stäbchen etwas zusammen, sodass sich das Wachs gut mit den Spänen vermischt.
- Nach zwei Stunden ist das Wachs getrocknet und der ökologische Kaminanzünder zum Gebrauch fertig.
Zum Anzünden gibt man meist den kompletten Eierkarton auf die Holzscheite. Man kann ihn jedoch auch mit einem Messer teilen.
3. Holzkohle in Olivenöl getränkt
Eine weitere ökologische Alternative ist in Olivenöl getränkte Holzkohle. Diese Variante ist jedoch nicht zu empfehlen. Denn Olivenöl kann sich schnell entflammen und neigt zu großer Rauchbildung und verursacht unangenehme Gerüche.
4. Chips
Auch Chips gelten als ökologische Anzündhilfe. Als Kaminanzünder sind sie aber weniger geeignet. Da man nicht weiß, welche Zusatzstoffe enthalten sind, können durch verbrannte Chips durchaus unangenehme Gerüche entstehen. Eventuell enthalten Chips auch Chemikalien, die beim Verbrennen gesundheitsschädlich sein können.
Tipp: Eine wirkliche Alternative wäre es, die Kartoffelchips selbst zu machen, und dann als Anzündhilfe für den Grill draußen und nicht für den Kamin drinnen zu verwenden. Obendrein hat man dann auch noch einen leckeren, selbst gemachten Snack parat!
5. Birkenrinde oder Birkenpapier
Mit Birkenrinde kann man schnell und einfach einen Kamin anfeuern. Birkenrinde fängt das Feuer, brennt zudem sehr lange und beständig und ist eine rein natürliche Anzündhilfe. Zudem versprühen die in der Birkenrinde enthaltene ätherische Öle auch einen angenehmen Duft im Haus. Außerdem eignet sich Birkenholz auch als Brennholz für den Kamin. Diese Holzart eignet sich hervorragend zum Lagern, da sie gegenüber Feuchtigkeit und Trockenheit unempfindlich ist.
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6. Zunderschwamm
Zunderschwamm ist ein nicht giftiger, aber ungenießbarer Pilz, der auf Bäumen wächst. Oft findet man den Pilz auf Birken und Buchen. Zunderschwamm wurde schon im Altertum für Feuer benutzt, denn seine trockenen Fasern sind leicht entflammbar. Der Zunderschwamm sollte jedoch trocken sein, wenn man ihn zum Anfeuern des Kamins verwenden möchte.
7. Kiefernzapfen mit Wachs
Kiefernzapfen kann man beim Spazierengehen im Wald finden. Bevor man diese jedoch als Kaminanzünder verwenden kann, sollte man die Zapfen vorher gut trocknen lassen. So geht man vor:
- Umweltfreundliche Wachsreste in einem Wasserbad schmelzen.
- Anschließend taucht man die Spitzen der Zapfen in das geschmolzene Wachs.
- Die Zapfen mit der unteren Seite auf Zeitungspapier stellen und trocknen lassen. Schon hat man einen dekorativen und ökologischen Kaminanzünder.
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Was ist mit Zeitungspapier als Kaminanzünder?
Manch einer greift womöglich auch zu Zeitungspapier, um den Ofen anzufeuern. Kein Wunder, schließlich man es zu Hause meist schnell zur Hand. Allerdings ist das keine gute Idee, denn bei der Verbrennung von Zeitungspapier können durch die Druckerfarbe schädliche Gase entstehen. Besser ist es, wenn man zu ökologischen Kaminanzündern greift.