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„Grober Unfug“

Pfeffer in der Waschmaschine? Experte rät von angeblichem Lifehack ab

Pfefferkörner
Angeblich sollen ein paar Pfefferkörner in der Waschmaschine für eine weiße Wäsche ohne Grauschleier sorgen Foto: Getty Images
Felix Mildner
Redaktionsleiter

4. November 2021, 10:52 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Im Netz findet man zahlreiche kuriose Lifehacks, die im Haushalt helfen sollen. Bei der Waschmaschine wird oft empfohlen, schwarze Pfefferkörner in die Wäsche zu geben. Angeblich soll man damit einem Grauschleier entgegenwirken können. myHOMEBOOK hat einen Experten gefragt – mit interessanten Ergebnissen.

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Ein „Geheimtipp“ soll es sein, mit dem der oft auftretende Grauschleier nach dem Waschgang der Vergangenheit angehören soll. Ein Teelöffel schwarzer Pfeffer in der Waschmaschine soll ausreichen, damit die Wäsche blütenrein wird. Hintergrund: Die Körner sollen wie ein natürliches Schleifmittel wirken und die Seifenrückstände aus den Fasern entfernen. Den Lifehack findet man auf zahlreichen Portalen im Netz. Aber kann das funktionieren? Ein Experte vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW) klärt auf.

Pfeffer in der Waschmaschine – kurioser Trick im Expertencheck

Bernd Glassl vom IKW war bereits skeptisch, als myHOMEBOOK ihn mit dem angeblichen Lifehack konfrontierte. Und tatsächlich: „Von Fachleuten aus unterschiedlichen Laboratorien wurde meine Einschätzung bestätigt, dass der Tipp mit dem Pfeffer in der Waschmaschine großer Unfug ist“, so der Waschmittel-Experte. Die Laboratorien hätten zwar den Trick nicht nachgestellt, aber es gibt einige Argumente, die dagegen sprechen:

  • Seife wird kaum in Waschmitteln eingesetzt, daher sind Seifenrückstände kein wirkliches Problem. 
  • Vergrauung ist wieder abgelagerter Schmutz, eventuell mit Kalk (oder Kalkseife) vermischt. Wenn Waschmittel korrekt dosiert werden, also entsprechend der Beladungsmenge, dem Verschmutzungsgrad und der Wasserhärte, dann ist wiederabgelagerter Schmutz kein Problem.
  • Prinzipiell kann man sich zwar vorstellen, dass feine Feststoffpartikel, wie Pfeffer, auch Schmutzpartikel binden können. Dann müssten diese aber in erheblicher Menge eingesetzt werden und eigentlich noch deutlich feiner als gemahlener Pfeffer sein. 
  • Der postulierte „Schleif-Effekt“ würde auch die Fasern in Mitleidenschaft ziehen, ist aber für den relativ weichen Pfeffer nicht zu erwarten. Auch dafür wären aber in jedem Fall nennenswerte Mengen notwendig, wodurch man Pfefferrückstände dann als graue Beläge auf der Wäsche wiederfände
  • Der Feststoff würde sich bei entsprechend hoher Einsatzmenge vielleicht sogar im Wasserkreislauf oder Filter der Maschine ablagern und alles verstopfen.

Passend dazu: Kann man die Waschmaschine wirklich mit Spülmaschinentabs reinigen?

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Experte rät von angeblichem „Lifehack“ ab

Aus genannten Gründen sollte man dem Trick, man könne Grauschleier mit Pfeffer in der Waschmaschine entgegenwirken, keinen Glauben schenken. Im Grunde könne man damit der Wäsche oder der Maschine sogar schaden. Aber damit nicht genug: „Auch ökonomisch ist der Tipp Unfug“, erklärt der Profi und führt eine beispielhafte Rechnung an: „Wenn man den Preis für billigen Pfeffer mit circa 1,20 Euro pro 100 Gramm zugrunde legt und vielleicht 10 Gramm einsetzen würde, dann hätte man eine Preiserhöhung pro Waschladung um 50 – 100 Prozent.“ Auch aus finanzieller Sicht sei dies also nicht zu rechtfertigen. Zudem wird im Netz auch empfohlen, grobes Salz statt Pfeffer in die Waschmaschine zu geben – der Effekt soll der gleiche sein. Aber auch davon rät der Waschmittel-Experte ab. Übrigens: Hier erfahren Sie, wie lange man die Klappe der Waschmaschine nach dem Waschgang offen stehen lassen sollte.

Quelle:
Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW)

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