5. Dezember 2023, 15:26 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Putzt man mit chemischen Mitteln, kann uns das krank machen. Das ist jedoch kein Grund, um die Putzhandschuhe an den Nagel zu hängen. Im Gegenteil: Wer folgende Bereiche der Wohnung nicht regelmäßig reinigt oder die Objekte nicht austauscht, kann ebenfalls krank werden.
Dass man die eigenen vier Wände regelmäßig putzen sollte, ist vielen bewusst. Immerhin sammelt sich mit der Zeit einiges an Staub, Haaren, alten Hautschuppen und anderweitigen Dreck an. In einer sauberen Umgebung zu leben, ist wichtig für das eigene Wohlbefinden. Hinzukommt natürlich auch noch der hygienische Aspekt. Vergisst man verschiedene Haushaltsgegenstände zu putzen, kann das unter Umständen krank machen. Worauf man achten sollte.
Gegenstände, die man häufig berührt, sollte man auch häufiger reinigen
Atemwegsinfektionen wie eine Erkältung oder Grippe werden über erregerhaltige winzige Tröpfchen in der Luft übertragen. Diese werden beispielsweise beim Atmen, Sprechen, Niesen und Husten freigesetzt. Der springende Punkt ist das Niesen und Husten. Beim Naseputzen, oder wenn man sich beim Niesen die Hände vor den Mund hält, gelangen die Krankheitserreger auch auf die Hände. „Über Gegenstände oder Flächen wie Türklinken können diese an andere Haushaltsangehörige übertragen werden“, erklärt eine Sprecherin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gegenüber myHOMEBOOK.
Jegliche Bereiche und Gegenstände, die man häufig anfasst, sollte man aus diesem Grund regelmäßig putzen, um nicht krank zu werden. Neben Türklinken zählen dazu Fernbedienungen, Fenstergriffe, Handys und andere elektronische Geräte, Lichtschalter, die Spültaste der Toilette und Wasserhähne. Zur Reinigung eignen sich beispielsweise Spül- und Desinfektionsmittel.
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Im Badezimmer ist Hygiene besonders wichtig
Das Badezimmer zählt zu den Bereichen in der Wohnung, die man besonders häufig reinigen sollte. Nicht nur, weil man sich hier pflegen möchte, sondern auch, weil sich in diesem Raum die Toilette befindet. Sie ist der Ort in der Wohnung mit der höchsten Keimbelastung. Bei der Nutzung können Keime weiterverbreitet werden – von Mitbewohner zu Mitbewohner oder von Gast zu Gastgeber und umgekehrt.
„Von den Händen können Erreger beispielsweise an Spültaster, Armaturen oder
Türklinken weitergereicht werden und dort abhängig von der Art des Keims, der Beschaffenheit der Oberfläche, der Umgebungstemperatur oder Feuchtigkeit für einige Zeit überleben“, so die BZgA. Weiter heißt es: „Bei Kontakt mit verunreinigten Gegenständen können Krankheitserreger über eine Schmierinfektion an die Hände anderer Menschen sowie schließlich in deren Mund und Verdauungstrakt gelangen und Infektionskrankheiten auslösen.“
Neben dem regelmäßigen Händewaschen ist eine entscheidende Maßnahme, um die krankmachenden Keime einzudämmen, separate Putzlappen für den Sanitärbereich zu verwenden. Zusätzliche empfiehlt die BZgA, zuerst das Waschbecken und dann das WC zu putzen sowie die Putzlappen häufig zu wechseln und bei mindestens 60 Grad Celsius zu waschen.
Sind Kinder, Tiere und Gäste zu Hause, sollte man regelmäßiger putzen
Die Sprecherin der BZgA empfiehlt zudem, darauf zu achten, Handtücher, Waschlappen, Geschirr und Besteck nicht mit anderen zu teilen. Insbesondere Textilien wie Handtücher, Waschlappen und Bettwäsche sollte man während einer Grippewelle regelmäßig waschen.
„Tiere können ebenso Krankheitserreger wie beispielsweise Salmonellen,
Campylobacter, EHEC oder Hantaviren sowie Parasiten übertragen“, so das BZgA. Daher sollte gilt in einem Haushalt mit tierischen Mitbewohnern regelmäßiges Händewaschen und putzen der Wohnung ganz oben auf der Liste stehen, um Krankheitserreger im Haushalt zu reduzieren.
Neben Tieren tragen auch Kleinkinder viel Dreck mit in die Wohnung: Kinder erkunden die Welt mit ihren Händen, auf dem Spielplatz fällt das Spielzeug in den Sand und der Nuckel wird mit anderen Kindern geteilt. Die Keime und Bakterien aus Bus, Kindergarten und Spielplatz gelangen so auch in die eigene Wohnung. Bereiche, welche die Kinder oft benutzen und anfassen, sollten entsprechend regelmäßig und gründlich gereinigt werden.
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Folgendes sollte man regelmäßig austauschen
Abgesehen von den Krankheitserregern, gibt es auch Bereiche in der Wohnung, die mit der Zeit und Benutzung einfach so unhygienisch werden, dass von ihnen eine gesundheitliche Gefahr ausgeht – ganz ohne Grippeviren. Um nicht krank zu werden, sollte man die folgenden Gegenstände regelmäßig putzen oder austauschen:
- Wischmopp: Staub, Haare, Hautschuppen, Essensreste, Dreck von draußen – all das und noch mehr landet mit der Zeit im Wischmopp. Um den Zimmerboden wirklich zu reinigen und nicht nur den Schmutz von A nach B zu schieben, sollte man einen festen Mopp etwa alle zwei Monate austauschen. Kann man den Fransenwischer abnehmen, dann kann man ihn bei 60 Grad Celsius in der Waschmaschine waschen.
- Geschirrtücher: Feuchtigkeit und Wärme sind die idealen Bedingungen, damit sich Bakterien wohlfühlen und weitervermehren. Geschirrtücher bieten genau das. Deswegen sollte man das Tuch etwa alle zwei bis drei Tage austauschen und bei 60 Grad waschen. Außerdem sollte man Geschirrtücher nicht zum Abtrocknen der Hände nutzen.
- (Hand)Taschen: Egal ob Rucksack oder Handtasche – sie beide werden regelmäßig genutzt und angefasst. In manchen Fällen werden Taschen sogar auf den Boden in der Bahn oder einer öffentlichen Toilette abgestellt. Welche Keime und Bakterien sich danach auch an der Tasche befinden, kann man sich vorstellen. Deswegen sollte man sie regelmäßig desinfizieren oder waschen.
- Küchenschwamm: Essensreste, Feuchtigkeit in Kombination mit einer rauen Oberfläche, die man nur schlecht reinigen kann? Da ist Ekel vorprogrammiert. Küchenschwämme zählen zu den wahren Keimschleudern eines Haushalts. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, den Schwamm wöchentlich auszutauschen.