5. Februar 2021, 16:36 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Schmierseife ist ein echter Alleskönner beim Putzen, der mittlerweile fast schon in Vergessenheit geraten ist. Verschiedene Oberflächen lassen sich damit gut reinigen, pflegen – und auch staubabweisend machen.
Schmierseife ist ein Reinigungsmittel aus Großmutters Zeiten, das auch heute noch nützlich ist. Es hat einige Vorteile und Einsatzbereiche: Frei von chemischen Inhaltsstoffen kann man mit ihr so gut wie jede Oberfläche umweltschonend putzen. Auch im Waschmittel oder als Handseife eignet sich die Seife. Für wenig Geld erhält man den Alleskönner in jedem gut sortierten Drogeriemarkt und kann mit wenigen zusätzlichen Zutaten sogar einen effektiven Reiniger aus ihr herstellen.
Übersicht
Was ist Schmierseife?
Oft wird Schmierseife auch als „Goldseife“ oder „Grüne Seife“ bezeichnet. Sie besteht aus verschiedenen tierischen und pflanzlichen Fetten, die mit einer Lauge vermengt werden. Je nach Laugenart besitzt die fertige Seife eine feste oder flüssige Konsistenz. Da sich die feste Variante nur langsam in Wasser auflöst, ist die flüssige Form wesentlich bequemer in der Anwendung. Bei der Herstellung von Schmierseife werden keine chemischen und allergieauslösenden Elemente verwendet, wodurch sie biologisch abbaubar ist. Zusätzlich ist die Seife pH-neutral und reizt somit nicht die Haut beim Putzen.
Hinweis: Durch die tierischen Fette sind die meisten herkömmliche Schmierseife nicht vegan. Es gibt aber auch Hersteller, die auf den tierischen Anteil verzichten.
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Wie kann man Schmierseife verwenden?
1. Staub im Haushalt dauerhaft entfernen
Anstatt mit unzähligen Mittelchen die verschiedenen Oberflächen im Haus zu putzen, kann auch einfach nur Schmierseife verwendet werden. Egal, ob in Bad, Küche oder im Wohnbereich, auf Holz, Glas oder Keramik: Schmierfilme und andere Putzrückstände sind mit der Wunderseife schnell entfernt. Einfach etwas von der Seife ins Putzwasser geben und ein Tuch damit anfeuchten. Nachdem man alles abgewischt hat, mit etwas Küchenrolle die Flächen abtrocknen.
Ein toller Nebeneffekt ist, dass die Oberflächen zeitweise wasser- und staubabweisend sind. Auch zum Wäschewaschen eignet sich Schmierseife. Wie man Waschmittel einfach und günstig selber macht, sehen Sie hier.
Hinweis: Auch Böden können mithilfe von Schmierseife wieder wie neu glänzen. Das gilt allerdings nicht für dunkles Klick-Laminat. Hier sollte man auf ein anderes Putzmittel zurückgreifen.
2. Terrassenböden säubern
Ist der Stein-, Beton- oder Holzbelag der Terrasse von Algen und Moos überzogen, kann Schmierseife den Grünbelag entfernen. Dafür 80 ml in fünf Liter Wasser lösen. Die Lauge großzügig auf die betroffenen Stellen verteilen und anschließend mit einer Bürste einarbeiten. Nach einer halben Stunde die Terrasse mit klarem Wasser abspülen.
3. Blattläuse bekämpfen
Keine Marienkäfer im Garten, die lästige Blattläuse verspeisen? Kein Problem: Die Seife funktioniert auch, um die kleinen Plagegeister zu entfernen. Mit einer Lauge aus 20 ml Seife und einem Liter Wasser die Pflanzen sorgfältig einsprühen. Dadurch bekommen die Insekten keine Luft und der Bestand reduziert sich. Sollte die Schmierseife die Blattläuse nicht beseitigt haben, helfen vielleicht diese Hausmittel.
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Handseife aus Schmierseife selbst machen
Weil die Seife nicht nur schonend zur Haut ist, sondern auch antiseptische Eigenschaften besitzt, stellt sie eine ideale Komponente für selbst gemachte Flüssigseife dar.
Material
- 100 g Schmierseife
- 250 ml weiches oder destilliertes Wasser
- 7 bis 10 g Öl, z. B. von der Olive, Avocado oder Mandel
- Topf
- Pürierstab
- Seifenspender
- optional: 10 Tropfen ätherisches Öl
Anleitung
- In einem Topf das Wasser zum Kochen bringen und ihn anschließend vom Herd nehmen.
- Nun die Schmierseife sowie das Öl hinzugeben. Die Lauge mit einem Pürierstab anschließend gut vermengen.
- Die Flüssigkeit danach auskühlen lassen. Sollte sie fester werden, kann man mit dem Pürierstab noch mal durchmixen.
- Abschließend die Handseife in einen Seifenspender füllen.