18. März 2024, 11:11 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ein Schneidebrett sollte in keiner Küche fehlen. Es ist essenziell, um Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch zu schneiden, ohne die Küchenarbeitsfläche zu beschädigen. Mit der Zeit bleiben Kratzer und Schnitte auf den Brettchen aus Holz und Plastik zurück. Dort fühlen sich Keime besonders wohl. Die richtigen Reinigungsmethoden helfen dabei, die Krankheitserreger auf den Schneidebrettchen zuverlässig zu entfernen.
Wie ein myHOMEBOOK-Keimtest belegt, tummeln sich zahlreiche Bakterien und Keime auf Schneidbrettern – insbesondere jene aus Holz sind unhygienisch. Umso wichtiger ist es, die Brettchen nach Benutzung gründlich zu reinigen. Wie man dabei richtig vorgeht und welche Fehler man beim Reinigen von Schneidebrettern vermeiden sollte.
Diese Fehler sollte man beim Reinigen eines Schneidebretts vermeiden
Reinigt man ein Schneidebrett lieber mit einem Schwamm oder einer Bürste? Kaum zu glauben, aber von einem der beiden Utensilien ist tatsächlich abzuraten. Meist verwendet man das, was gerade griffbereit ist. In Zukunft sollte man sich jedoch bewusst für die Bürste entscheiden. Von der Reinigung mit einem Spülschwamm rät der Mikrobiologen und Experte für Haushaltshygiene Prof. Dr. Markus Egert nämlich ab. „In einem Kubikzentimeter Schwamm befinden sich 54 Milliarden Keime.“ Somit sei für die täglich Reinigung des Brettchens eine Bürste mit heißem Wasser und Spülmittel besser geeignet.
Ein weiterer Fehler, den man beim Reinigen eines Schneidebretts vermeiden sollte, ist, es anschließend nicht richtig trocknen zu lassen. Um die Bildung von Bakterien zu vermeiden, lagert man das Brett am besten an einem gut belüfteten, trockenen Ort.
Verschiedene Schneidebrettchen für Gemüse, Fleisch und Brot
Auf verschiedenen Lebensmitteln finden sich unterschiedliche Keime wieder. Besonders prekär sind Fleischprodukte. Schneidet man rohes Fleisch auf einem Schneidebrett, sollte man bei der Reinigung besonders gründlich vorgehen, damit mögliche Krankheitserreger nicht auf andere Lebensmittel übertragen werden. Trotz Reinigung kann es jedoch immer mal vorkommen, dass einige Keime auf dem Brett zurückbleiben. Es wäre also ein Fehler, Gemüse, Fleisch, Brot und Kuchen auf demselben Brettchen zu schneiden.
Um sicherzustellen, dass beispielsweise Fäkalkeime von rohem Fleisch nicht auf das Butterbrot übertragen werden, sollte man mehrere Schneidebrettchen für die unterschiedlichen Lebensmittel verwenden. Eins für Obst und Gemüse, eins für Brot und eins für Fleisch. Der Hygieneexperte rät dazu, sowohl Fleisch als auch Gemüse nur auf Plastik-Brettchen zu schneiden. Allein Brot und Kuchen würde er auf Holzbrettern schneiden.
Dazu passend: So viele Keime befinden sich auf Schneidebrettern aus Holz
Tipps, um ein Schneidebrett zu reinigen
Um Schneidebrettchen gründlich zu reinigen, bedarf es nicht viel. Bereits einfache Hausmittel helfen dabei, Krankheitserreger zu entfernen. Besonders wirksam ist heißes Wasser. Mit Temperaturen ab 60 Grad Celsius kann man Keime und Bakterien abtöten. Hierfür am besten das Wasser im Wasserkocher erhitzen und über das Schneidebrett gießen. Das Wasser dringt dabei auch in mögliche Furchen und Rillen, in denen die Keime sitzen.
Zusätzlich helfen antibakterielle Hausmittel bei der Reinigung von Schneidebrettchen. Neben Essig ist auch Zitronensäure besonders effektiv, um Keime und Bakterien zu beseitigen. Um Gerüche zu neutralisieren, kann man wiederum Backpulver nutzen.
Bei der Reinigung und Pflege von Küchenbrettchen sollte man auf das Material achten. So kann man ein Schneidebrett aus Kunststoff beispielsweise einfach in der Spülmaschine reinigen. Die Wassertemperatur tötet zuverlässig die Keime ab. Holzbrettchen sollte man hingegen nicht in die Spülmaschine stellen. Sie würden mit der Zeit kaputtgehen. Das gilt auch für Brettchen aus Marmor. Solche reinigt man besser nur mit heißem Wasser und Spülmittel.
Wie oft sollte man Schneidebrettchen aus Holz ölen?
Bei Holzschneidebrettern kann die regelmäßige Anwendung von speziellen Holzpflegeölen dazu beitragen, das Holz zu schützen und Bakterien abzutöten. Das Ölen trägt maßgeblich dazu bei, die Lebensdauer des Schneidebretts zu verlängern. Neben speziellen Holzpflegeölen eignen sich beispielsweise auch Raps-, Sonnenblumen- oder Walnussöl. Letzteres verleiht dem Holzschneidebrett zusätzlich einen besonderen Farbton.
Bevor man das Öl mit einem sauberen Pinsel oder Lappen aufträgt, sollte man das Brettchen gründlich reinigen. Anschließend das pflegende Öl gleichmäßig auftragen und für etwa 20 Minuten einziehen lassen. Danach kann man überschüssiges Öl mit einem sauberen Lappen abwischen. Nun das Schneidebrett an einem luftigen Ort trocknen lassen. Die Prozedur kann man etwa alle sechs bis acht Wochen wiederholen – oder immer dann, wenn sich das Holz spröde anfühlt.
Achtung, Keime! Wann man das Schneidebrett austauschen sollte
Haushalt 8 typische Hygiene-Fehler in der Küche
Labortest zeigt So viele Keime befinden sich auf Schneidebrettern aus Holz
Verfärbungen auf Schneidebrett entfernen
Durch Lebensmittel, Gewürze oder Farbstoffe können Verfärbungen auf Schneidebrettern entstehen. Um sie zu entfernen, kann man folgende Hausmittel nutzen:
- Zitronensaft und Salz: Das Schneidebrett reibt man mit einer halben Zitrone ein und streut etwas Salz darauf. Die Mischung lässt man einige Minuten einwirken und reibt dann das Schneidebrett mit einer Bürste ab. Anschließend mit klarem Wasser abspülen. Unangenehme Gerüche und Keime entfernt man auf diese Weise gleich mit.
- Backpulver und Wasser: Aus Backpulver und Wasser mischt man eine Paste. Diese trägt man auf die verfärbten Stellen auf und lässt sie für einige Minuten einwirken. Mit einer Bürste das Brett reinigen und abschließend mit klarem Wasser abspülen.
- Essiglösung: Das Schneidebrett mit einer Mischung aus Wasser und Essig (Verhältnis 1:1) behandeln und für einige Minuten einwirken lassen. Danach mit klarem Wasser abspülen.