21. Oktober 2021, 12:18 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Über die Lagerung von Schokolade entscheidet in der Regel die Geschmacksvorliebe. Die einen mögen sie lieber bei Zimmertemperatur, die anderen kalt aus dem Kühlschrank. Welche Variante ist aber die bessere?
Schokolade richtig zu lagern, ist eine kleine Herausforderung, denn es darf weder zu kalt noch zu warm sein. Die falsche Temperatur, eine zu hohe Feuchtigkeit und einige andere Faktoren können ansonsten Auswirkungen auf Aussehen, Haltbarkeit und Geschmack der Schokolade haben. myHOMEBOOK hat sich bei einem Chocolatier erkundigt – der muss es schließlich wissen.
Gehört Schokolade in den Kühlschrank?
„Der Kühlschrank ist definitiv zu kalt und zu feucht“, erklärt der Schokoladen-Experte Volker Gmeiner auf myHOMEBOOK-Nachfrage. Zudem besteht im Kühlschrank die Gefahr, dass die Schokolade Gerüche von anderen Lebensmitteln im Kühlschrank annimmt. „Alles mit hohem Fettgehalt nimmt rasch Fremdgerüche an“, begründet der Chocolatier. Aus diesem Grund bewahre man Butter auch in entsprechenden Dosen auf. Den besten Geschmack kann Schokolade entfalten, wenn man sie bei rund 18 Grad Celsius lagert.
Typische Fehler beim Lagern von Schokolade
„Am besten nicht lagern und frisch genießen“, empfiehlt Gmeiner. Falls das nicht möglich ist, sollte man folgende Fehler beim Lagern von Schokolade vermeiden.
Schokolade zu feucht lagern
Schokolade sollte man idealerweise luft- und lichtdicht verpacken oder verschließen. Lagert man Schokolade in einer zu feuchten Umgebung, kann das eine Zuckerkristallisation verursachen. Dabei löst sich der Zucker in der Schokolade, wodurch graue Flecken auf der Oberfläche entstehen – der sogenannte Zuckerrand.
Zu hohe Luftfeuchtigkeit
Der Wasseranteil in Schokolade liegt bei unter einem Prozent. Ist sie hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt, nimmt sie Wasser auf, wodurch sich ein weißer Belag auf der Oberfläche bildet. Dieser bietet einen optimalen Nährboden für Keime. Schokolade braucht also einen Lagerort, der möglichst trocken ist. Laut Gmeiner sollte die Luftfeuchtigkeit dort unter 80 Prozent liegen.
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Temperaturschwankungen verursachen
Kommt es zu starken Temperaturschwankungen, beispielsweise weil die Schokolade aus dem Kühlschrank geholt und plötzlich bei Zimmertemperatur gelagert wird, kann sogenannter Fettreif entstehen. Dabei beginnt die Schokolade zu „schwitzen“. Fettreif erkennt man an einer weiß-grauen Schicht, ist nicht gesundheitsschädlich, kann aber Geschmack und Konsistenz verändern.
Gleichzeitiger Licht- und Lufteinfluss
„Unterschiede gibt es vor allem bezüglich der Lichtempfindlichkeit“, sagt Gmeiner. „Weiße Schokolade blasst schneller aus.“ Schokolade oxidiert nämlich, wenn sie beim Lagern gleichzeitig Licht und Sauerstoff ausgesetzt wird. Je nach Schokoladensorte verändert sich der Geschmack unterschiedlich stark. Weiße Sorten sind sehr empfindlich, dunkle hingegen widerstandsfähiger.
Luftdurchlässige Verpackungen nutzen
Schokolade enthält Kakaobutter als Aromaträger mit einem hohen Fettgehalt. Sollte man sie im Kühlschrank neben einem anderen offenen Lebensmittel lagern, kann sie schnell fremde Gerüche annehmen, was wiederum den Geschmack verändern kann.
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Wie lange kann man Schokolade lagern?
„Frisch schmeckt Schoki am besten“, meint der Chocolatier. Auf Produkte aus Schokolade steht zwar ein Mindesthaltbarkeitsdatum, das allerdings häufig bedenkenlos überschritten werden darf. Vollmilchschokolade ist in der Regel bis zu zwölf Monate haltbar, dunkle sogar bis zu 24 Monate lang. Wobei es laut Gmeiner auch keinen echten Grund gibt, „Schoki über Monate zu lagern“.