1. Dezember 2021, 8:56 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Geschenke gehören zu Weihnachten – der Verpackungsmüll leider auch. Das möchten wir gerne ändern. Man kann nämlich auch schenken, ohne dass Unmengen von Geschenkpapier im Müll landen.
Seien wir ehrlich. Ein Geschenk fühlt sich doch erst wie ein Geschenk an, wenn man den Nervenkitzel des Auspackens mit verschenkt. Wenn man im Kopf die Größe der Verpackung, das Gewicht, die Mimik des Schenkenden und mögliche Gespräche, die man im Laufe des Jahres rund um mögliche Überraschungen hatte, noch einmal Revue passieren lässt, bevor es dann schlussendlich ans Auspacken geht. Das Geschenkpapier landet an Weihnachten in den allermeisten Fällen im Müll, bevor man erkannt hat, was für ein Geschenk es denn nun überhaupt ist. Und genau da liegt das Problem.
Die Fakten: Die Bundesregierung rechnet mit rund 20 Prozent mehr Abfall zu Weihnachten. Wie bei fast allen Einwegprodukten ist die Ökobilanz von gewöhnlichem Geschenkpapier schlecht. Neben Holz wird auch viel Energie und Wasser für die Herstellung benötigt – ganz abgesehen von verschiedenen chemischen Stoffen, die im Herstellungsprozess hinzugefügt und von der Umwelt nur schwer abgebaut werden können.
Übersicht
Verschenk keinen Müll zu Weihnachten
Wir wissen, dass die Weihnachtszeit durch die weiterhin alles überstrahlende Corona-Pandemie sowieso schon schwieriger wird als sonst. Daher wollen wir wirklich nicht als Moralapostel daherkommen und Ihnen Ihre Art, Weihnachten zu feiern, schlechtreden. Viel lieber wäre es uns, Sie würden es eher als eine kleine Anpassung Ihrer Tradition sehen. Denn Sie können ja immer noch etwas verschenken und einpacken. Der Gegenüber kann immer noch etwas auspacken. Lediglich der Müll entfällt – und damit können wir leben, oder?
Alternative Verpackungen
Neben der klassischen Zeitung von gestern gibt es noch einige andere schöne und kreative Alternativen zum Geschenkpapier, dazu gehören:
Furoshiki
Die aus Japan stammende Verpackungstechnik kann man mit jedem beliebigen Tuch oder Schal umsetzen. Die Größe richtet sich natürlich nach der Größe des Geschenks. Eine detaillierte Anleitung finden Sie hier.
Geschenk-Boxen
Das beste Argument für Geschenkboxen? Sie sind wiederverwendbar. Und teuer müssen sie auch nicht sein. Hier finden Sie die Anleitung für eine rechteckige Box sowie drei andere DIY-Ideen inklusive Anleitung.
T-Shirts und Kissenbezüge
Auch aus T-Shirts, Pullovern oder Kissenbezügen lassen sich kurzzeitig bunte Verpackungen für Geschenke herstellen. Diesen und andere Tipps für Alternativen zum Geschenkpapier finden sie hier.
Einweckgläser als Alternative zu Geschenkpapier
Nicht nur für Marmeladen oder Backzutaten geeignet: Einweckgläser sind auch hochwertige und stilvolle Geschenkverpackungen für kleine oder formbare Aufmerksamkeiten. Um den Überraschungsfaktor zu erhöhen, kann man die Außenseite bemalen oder mit Stoff beziehen.
Alte Pakete
Wenn Sie etwas verschenken, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es in einer Verpackung oder als Paket mit der Post kam. Warum also diese Pakete nicht behalten, anmalen und als Geschenkverpackung nehmen? Sie könnten etwa den Namen des Beschenkten einfach in großen Buchstaben mit Kreidefarbe auf die Pappe schreiben. Mit dieser Methode lässt sich ganz leicht Müll an Weihnachten einsparen.
Konservendosen wiederverwenden
Benutzte, leere Konservendosen kann man auswaschen, der ummantelnde Aufdruck lässt sich oft lösen, indem man die Dose etwas in warmem Wasser liegen lässt. Danach kann man entweder direkt die Metall-Optik nutzen oder aber die Dose bemalen, mit Stickern verzieren und mit Zeitungspapier umwickeln, um sie auch ohne Deckel wieder zu verschließen.
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Alte Zeitungen und Poster
Die zweite Chance für Zeitungen und Star-Poster: Sie sind meist bereits bunt, im Fall der Poster sogar schon glänzend. Aber auch Zeitungspapier lässt sich mit ein paar einfachen Tricks zu schönem Geschenkpapier umwandeln.
Packpapier als Alternative zu Geschenkpapier
Geschenkpapier aus recyceltem Material oder klassisches braunes Packpapier – mit der richtigen Verzierung, etwa einer bunten Kordel, kann man auch das unscheinbare Papier zu einer schönen Geschenkverpackung umgestalten. Der Vorteil: Das Packpapier nutzt keine Holzfrischfasern und braucht bei der Herstellung weniger Wasser sowie Energie, wie das Umweltbundesamt erklärt. Derartiges Geschenkpapier kann man dann auch in der Papiertonne entsorgen.
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Worauf sollte man bei Geschenkpapier achten?
Wenn Sie Ihre Geschenke trotzdem lieber in Geschenkpapier einpacken möchten, können Sie trotzdem auf einige Dinge achten, um für Nachhaltigkeit zu sorgen. Vermeiden Sie zum Beispiel beschichtetes Papier. Im Grunde gilt folgende Faustregel: je schwerer das Papier, desto schwerer lässt es sich abbauen. Übrigens können Sie schon beim Verpacken die Menge an genutztem Papier reduzieren. Wie dieser Trick funktioniert, erfahren Sie hier. Nachhaltigeres Geschenkpapier erkennen Sie beispielsweise am Öko-Siegel „Blauer Engel“.
Wie verpacken Sie Ihre Geschenke? Schicken Sie uns Ihre Ideen für nachhaltige Geschenkverpackungen an redaktion@myhomebook.de