22. März 2024, 13:17 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
In der Zeit von christlichen Feiertagen finden sich allerlei Bräuche und Traditionen wieder. Das Osterfest ist davon keine Ausnahme. Eine Woche zuvor, in der Karwoche, soll man beispielsweise keine Wäsche waschen.
Eier färben, kleine Deko-Hasen aufstellen und Schoko-Hasen vernaschen, Osterfeuer bestaunen und kleine Geschenke sammeln – in der Osterzeit ist für viele schöne Dinge Zeit. Für lästige Hausarbeit ist hingegen kein Platz. Dazu gehört auch das Waschen von Wäsche, darauf kann man in der Woche vor Ostern gut und gerne verzichten. Und das hat tatsächlich nichts mit Bequemlichkeit zu tun, sondern mit einem alten Brauch.
Keine Wäsche in der Woche vor Ostern waschen – das steckt dahinter
Genaue, schriftlich festgehaltene Überlieferungen gibt es leider nicht, nur hier und da findet sich ein kurzer Absatz in einem Wörterbuch. Allerdings ist die Bedeutung hinter dem Waschverbot mündlich überliefert. Ähnlich wie beim Waschverbot zwischen Weihnachten und Neujahr, sagt man, dass das Waschen in der Woche vor Ostern verboten sei, da man sich als guter Christ dem Gebet zu widmen habe und sich vollkommen auf dieses konzentrieren solle. Demnach würde das Wäschewaschen und andere Hausarbeiten nur davon ablenken.
Vorsicht ist laut Volksmund auch bei der Kleiderwahl geboten. In der Karwoche solle man keine gewaschenen Hemden tragen. Das brächte Unglück und den baldigen Tod. Diese Regel lässt ebenfalls auf das Verbot des Wäschewaschens schließen.
Es existiert eine weitere mündliche Überlieferung, warum das Waschen in der Woche vor Ostern verboten ist. Diese wird aber nicht mit dem Christentum in Verbindung gebracht. In früheren Zeiten, als es noch keine Waschmaschinen gab, war das Wäschewaschen harte Arbeit. Das Waschen oblag im Übrigen meist den Frauen. Da diese in der Woche vor Ostern genug mit den Feiertagsvorbereitungen zu tun hatten, sollten sie sich nur darauf beschränken und ihre Zeit lieber in die Vorbereitungen investieren, als sie für das Wäschewaschen zu investieren.
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Warum heißt die Woche vor Ostern Karwoche?
Traditionell beginnt die Karwoche mit dem Palmsonntag, also dem Sonntag vor dem Osterfest und endet am Karsamstag. Vor allem Christen nennen den Zeitraum „Karwoche“. Der Begriff „kar“ ist aus dem althochdeutschen von „kara“ abgeleitet und bedeutet so viel wie Klage oder Trauer. In der Woche vor Ostern denken also vor allem Christen an Leiden, Sterben und an die Auferstehung Jesu Christi.