6. Oktober 2023, 15:14 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Im Netz kursieren immer wieder Haushaltstricks, die das Leben und Putzen vereinfachen sollen. So heißt es etwa, dass man den Weichspüler beim Wäschewaschen mit handelsüblichem Salz ersetzen könne. Stimmt das wirklich?
Von Handtüchern oder Pullovern erwartet man, dass sie kuschelig und weich sind. Umso ärgerlicher, wenn die besagten Stoffe durch das Waschen hart und ungemütlich werden. Dank eines Weichspülers ist das Problem jedoch schnell behoben. Laut einem Lifehack, der in den sozialen Medien kursiert, soll man Salz anstelle des Weichspülers nutzen können. myHOMEBOOK hat bei einem Experten nachgefragt, ob das auch wirklich stimmt.
Wäschewaschen mit Salz – so soll es funktionieren
Möchte man seine Wäsche mit Salz waschen, ist der Prozess denkbar einfach. Im Prinzip verändert sich nicht viel am herkömmlichen Vorgang: Man belädt die Maschine mit der dreckigen Kleidung. In die vorgesehene Kammer füllt man das Waschmittel. In das Fach für den Weichspüler füllt man etwa einen Esslöffel Salz – und schon kann man die Waschmaschine anstellen.
Wie sinnvoll ist es, mit Salz die Wäsche zu waschen?
Durch das Salz soll die Wäsche weicher werden – Schluss mit harten Handtüchern und steifen Hosen? Dr. Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW) ist von dem Lifehack nicht überzeugt. Gegenüber myHOMEBOOK stellt der Experte klar: „Kochsalz ist kein Ersatz für Weichspüler.“ Natriumchlorid sei sehr gut wasserlöslich, ein Effekt auf der Kleidung damit nicht vorhanden. „Salz wird praktisch vollständig ausgespült und zieht nicht auf die Textilfasern auf“, so der Experte. Die Wäsche wird durch Salz also nicht weicher.
Glassl meint, das könne man auch testen: „Ich empfehle zwei möglichst gleiche Wäscheposten mit dem gleichen Waschprogramm, Waschmittel in der gleichen Menge zu waschen, das eine Mal mit Kochsalz und das andere Mal ohne.“ Der Vergleich zeigt, dass das Kochsalz nicht wirkt. Solche „Hausmittel-Weglass-Versuche“ seien laut Experte hilfreich, um zu erkennen, ob ein Hausmittel tatsächlich hilft.
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Weichspüler ersetzen – dieses Hausmittel eignet sich als Alternative
Anstatt seine Wäsche mit Salz zu waschen, kann man übrigens auf ein anderes Hausmittel zurückgreifen. In der Küche finden sich ein Produkt, das tatsächlich eine Alternative zu Weichspüler darstellen: Essig. Einfach die Flüssigkeit in das vorgesehene Fach für den Weichspüler füllen und die Waschmaschine wie gewohnt beladen und starten. Die Wäsche wird durch das Hausmittel angenehm weich.
Und keine Sorge: Der strenge Geruch ist nach dem Waschgang verflogen. Ein toller Nebeneffekt von Essig ist, dass das Mittel einen desinfizierenden Effekt hat.