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Nicht wegschütten!

Wie man Weinreste im Haushalt noch sinnvoll verwerten kann

Frau schaut sich Weinflasche an und überlegt wohl, was sie mit den Weinresten drin machen kann
Nach der Party ist noch Wein übrig? Zum Wegschütten ist er zu schade – man kann ihn aber noch sinnvoll verwerten Foto: GettyImages/webphotographeer

9. September 2024, 12:32 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Vermutlich hat es jeder schon einmal erlebt: Die Flasche Wein ist geöffnet, aber es bleibt ein kleiner Rest übrig. Was kann man damit tun? Alles auf einmal auszutrinken, ist vielleicht nicht die beste Lösung. Doch es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Rest noch sinnvoll zu nutzen.

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Reste vom Essen lassen sich problemlos einpacken und später noch genießen – doch was tun mit übrig gebliebenem Wein? Ihn wegzuschütten wäre viel zu schade, und ihn einfach an andere weiterzugeben, erscheint unpassend. Natürlich könnte man den Wein am nächsten Tag noch trinken, aber vielleicht hat man dann weniger Lust darauf. myHOMEBOOK hat hilfreiche Tipps, wie man Weinreste sinnvoll verwerten kann.

1. Weinreste als Badezusatz verwerten

Manch einem geht’s nach einer gelungenen Party nicht ganz so gut, man braucht einen ausgiebigen Entspannungstag. Da lassen sich wunderbar die Weinreste vom Vorabend verwerten. Einfach mit in das Badewasser geben! Wein beinhaltet Polyphenole, im Speziellen das Resveratrol. Dieses Resveratrol schützt unsere Haut vor freien Radikalen, welche stark zur Fältchenbildung beitragen. Es befindet sich allerdings nur in Rotwein.

2. Weinsalz selber machen

Eine andere Möglichkeit, Weinreste zu verwerten, die man auch noch verschenken kann, ist aus ihnen Weinsalz herzustellen. Neben Resten vom Wein braucht man nur noch grobkörniges Salz. Beides muss man vermischen. Man gibt nur so viel Wein zum Salz, dass es knapp bedeckt ist. Das Gemisch lässt man kurz stehen und gießt den überschüssigen Wein ab. Das Salz gibt man anschließend ausgebreitet auf ein Backblech und lässt es bei 50 Grad zwei bis drei Stunden trocknen. Es empfiehlt sich, die Backofentür etwas geöffnet zu lassen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Man kann sowohl Weiß- als auch Rotwein benutzen, allerdings ist das Rotweinsalz aufgrund der Farbe nicht nur geschmacklich etwas Besonderes.

3. Wein als Reinigungsmittel nutzen

Wie bei vielen anderen alkoholischen Getränken ist es auch mit Wein möglich, einen Allzweckreiniger für den Haushalt herzustellen. Dafür gibt es verschiedene Methoden. So können Sie beispielsweise angebrochenen Wein mit Backpulver vermischen und als Abflussreiniger nutzen.

Außerdem können Sie ein vielseitiges Reinigungsmittel selbst mischen. Nehmen Sie dafür den offenen Wein, etwas Essig und Wasser. Die Säure des Weins hilft, Schmutz und Dreck zu lösen. Auch glasige Oberflächen wie Fenster lassen sich mit diesem Weingemisch reinigen.

4. Weinreste zu Weinessig verwerten

Ebenfalls eine tolle Geschenkidee ist der Weinessig. Es ist egal, ob man ihn mit Weißwein oder Rotwein ansetzt, man sollte sie allerdings nicht mischen. Für den Weinessig braucht man eine Essigmutter, Wein und Wasser. Zudem ein Glasgefäß, das doppelt so viel Volumen hat, wie alle Flüssigkeiten zusammen, Kaffeefilter, ein Geschirrtuch und einen Gummiring. Die Essigmutter gibt es übrigens in gut sortierten Drogerien. So geht’s:

  1. Zuerst muss man das Gefäß heiß auswaschen und abtrocknen.
  2. Danach füllt man Wein und Wasser zu gleichen Teilen ein.
  3. Als Nächstes kommt die Essigmutter hinzu. Hier unbedingt auf die Dosierungsanweisung achten. Das Gemisch muss mit einem Holzlöffel verrührt werden.
  4. Dann kommt das Geschirrtuch zum Einsatz, damit wird die Gefäßöffnung verschlossen und mit dem Gummiband befestigt.
  5. Den zukünftigen Weinessig muss man an einen warmen Ort stellen. Ein paar Wochen sollte man Geduld haben. Im Inneren des Glases wird jetzt richtig gearbeitet, die Essigsäurebakterien vermehren sich und wandeln den Alkohol um. Hin und wieder kann man eine Geruchsprobe machen, der Klebstoffgeruch ist völlig normal, der entsteht während sich der Alkohol in Essig verwandelt. Wenn der Geruch nach Klebstoff verschwunden ist, weiß man, dass der Essig fertig ist.
  6. Die Essigmutter muss nun herausgefiltert werden. Dafür gießen wir das Gemisch durch doppelte Filtertüten.
  7. Um den Essig zu pasteurisieren, erhitzt man ihn jetzt auf 60 bis 72 Grad. Noch heiß muss er anschließend in sterilisierte Flaschen abgefüllt werden. Fertig ist der selbstgemachte Weinessig!

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5. Dunkle Möbelpolitur aus Weinresten herstellen

Man mag es kaum glauben, aber man kann die Weinreste von der letzten Party in Möbelpolitur für dunkle Möbel verwandeln. Man braucht nur Wein, Salz und Speiseöl. Konkret nimmt man drei Esslöffel Öl, drei Esslöffel Rotwein und einen Teelöffel Salz. Wenn man nach dem Polieren die Möbel noch mit einem weichen trockenen Tuch nachpoliert, sind kleine Kratzer nahezu unsichtbar.

6. Zum Backen nutzen

Auch in der Küche lässt sich angebrochener oder nicht mehr trinkbarer Wein sinnvoll verwenden, da er wertvolle Aromen zu verschiedenen Backwaren beitragen kann. Wein kann in Teigen genutzt werden, um eine feuchte Textur und zusätzliche Geschmackstiefe zu erzielen. Besonders Rotwein passt gut zu Schokoladenkuchen oder Brownies, da er eine fruchtige Note verleiht.

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7. Weinreste lassen sich auch einfrieren

Mit Wein lassen sich hervorragend Soßen oder auch Desserts abschmecken. Wenn es aber zum Zeitpunkt der Weinreste keinen Anlass gibt, kann man diese auch einfrieren und später verwerten.

8. Eine Fruchtfliegenfalle bauen

Fruchtfliegen sind nicht nur lästig, sondern vermehren sich auch rasant. Lässt man etwa eine überreife Banane in der Küche liegen, kann man sich schnell über die ungebetenen Gäste wundern. Eine einfache Möglichkeit, Fruchtfliegen loszuwerden, sind selbstgemachte Fallen – sogar mit Wein lassen sich effektive Fallen herstellen.

Füllen Sie dazu ein Glas mit Weinresten und decken Sie es mit Klarsichtfolie ab. Stechen Sie anschließend einige kleine Löcher in die Folie – und die Fruchtfliegenfalle ist einsatzbereit. Alternativ können Sie auch etwas Spülmittel in den Wein geben und auf die Folie verzichten. Das Spülmittel reduziert die Oberflächenspannung, sodass die Fliegen direkt untergehen.

9. Zum Kochen für die perfekte Soße oder als Marinade

Eine weitere Möglichkeit, Wein im Haushalt zu verwenden: Offener Wein eignet sich perfekt als Grundlage für Soßen und kann viele Gerichte aufwerten, selbst wenn er nicht mehr optimal zum Trinken ist. Weißwein passt perfekt zu hellen Soßen für Fisch, Huhn oder Gemüse und wird oft mit Schalotten, Knoblauch und Kräutern reduziert. Sahne oder Butter verleihen der Soße eine samtige Textur.

Rotwein hingegen eignet sich für kräftige, dunkle Soßen zu Fleischgerichten wie Rinderbraten, Lamm oder Wild. Eingekocht mit Zwiebeln, Knoblauch, Kräutern und Brühe entsteht eine aromatische Soße, die häufig mit Butter oder Mehlschwitze angedickt wird.

Außerdem können Sie offenen Wein einfach als Marinade für Ihr Grillgut nutzen. Dieser verleiht dem Fleisch einen intensiven und aromatischen Geschmack.

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10. Weingeele als Aufstrich

Auch Gelee beziehungsweise Marmelade lässt sich aus angebrochenem Wein machen – und das innerhalb eines Tages. Der Gelee eignet sich hervorragend als Brotaufstrich, als Begleiter zu Käseplatten oder als Füllung für Gebäck. Nehmen Sie hierfür den offenen Wein (circa 500 Milliliter), 500 Gramm Gelierzucker, etwas Zitronensaft und optional Gewürze wie Zimt, Vanille oder Nelken. Und so funktioniert es:

Erhitzen Sie den Wein bei mittlerer Stufe, anschließend geben Sie Gelierzucker hinzu und rühren das Gemisch. Bringen Sie die Mischung unter ständigem Rühren zum Kochen – etwa drei bis vier Minuten, bis es sprudelt – damit der Gelierzucker seine Bindungskraft entfalten kann.

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