11. Dezember 2022, 6:47 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das Heizen ist mittlerweile extrem teuer geworden. Also versuchen wir, so wenig wie möglich zu heizen. Die Folge: Geplatzte Wasserleitungen oder Schimmel. Doch es geht beides: Das Haus schützen und Energie sparen. Wie geht man vor?
Es ist schon ganz schön kalt draußen, trotzdem heizt noch nicht jeder. Und viele heizen weniger als in den Vorjahren. Der meistgenannte Grund laut einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur dpa: Geld sparen. Doch selbst wenn man sich in fünf Pullover einpackt – es gibt Momente, in denen sollte man am Thermostat drehen, um sein Haus vor den Folgen der Kälte zu schützen. Denn schnell kann sich Schimmel bilden oder Leitungen könnten einfrieren. Hier sind zwei Tipps, wie Sie Heizen, ohne Schäden zu verursachen und zugleich Geld sparen.
1. Die richtige Grundtemperatur bei Frost
Wenn es draußen knackig-kalt ist und die Raumtemperatur auch stark sinkt, können Wasserleitungen im Gebäude einfrieren. Das Deutsche Energieberater-Netzwerk empfiehlt an kalten Tagen eine Raumtemperatur von 16 Grad, bei schlecht gedämmten Gebäuden 18 Grad.
Als Minimum gilt oft die Frostwächter-Einstellung an den Heizkörpern – das ist die Schneeflocke an Ihrem Thermostat. Diese Einstellung verhindert, dass der Heizkörper und vielleicht noch die Leitungen in seiner direkten Umgebung in einem sehr kalten Raum einfrieren.
Aber man muss sich hier im Klaren sein: Leitungsteile, die nicht in den Wirkbereich des Frostwächters fallen, können gefrieren und vielleicht auch platzen. Hausbesitzer sollten daher herausfinden, ob es in frostgefährdeten Bereichen ihres Hauses wasserführende Leitungen gibt, bevor sie in diesen Bereichen die Temperatur weiter absinken lassen.
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2. Selten genutzte Zimmer ohne Schäden heizen
Sie haben ein großes Haus oder eine große Wohnung und nutzen nicht alle Räume ständig? Dann liegt es auf der Hand, diese Zimmer nicht so stark zu beheizen wie die belebten Wohnräume. Doch um Schimmelbildung in diesen kühleren Zimmern zu vermeiden, sollte man darauf achten, dass dort eine normale Luftfeuchtigkeit von 40 bis 50 Prozent herrscht, rät Wolfgang Lorenz vom Bundesverband Schimmelpilzsanierung. Das gelingt, wenn die Türen geschlossen bleiben und häufig gelüftet wird.
Tipp: Den Wert der Luftfeuchtigkeit kann man mit einem Hygrometer messen, diese Geräte gibt es schon für wenige Euro.
Eines muss man noch bedenken, wenn man heizen möchte, ohne Schäden zu verursachen: Man sollte weniger beheizte und gut beheizte Räume nicht gemeinsam querlüften. „Denn die feuchte warme Luft aus den beheizten Räumen setzt sich schnell an den kühleren Wänden der un- oder weniger geheizten Räume ab“, so Lorenz. Das ergibt gute Wachstumsbedingungen für Schimmelsporen. Das heißt also: Jedes nicht so stark geheizte Zimmer einzeln bei weit geöffneten Fenstern lüften.
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mit Material der dpa