
28. März 2025, 5:34 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Normalerweise ist es das Ziel, Kalk beim Putzen zu entfernen. In diesem besonderen Fall jedoch ist Kalk selbst das Putzmittel: Die Rede ist von Wiener Kalk. Das natürliche Reinigungsmittel ist mittlerweile in Vergessenheit geraten. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass es sich um ein effektives Mittel zur Reinigung handelt.
Tatsächlich hat Wiener Kalk seinen Ursprung nicht in der österreichischen Hauptstadt. Die Bezeichnung soll vielmehr darauf hinweisen, welch hochwertigen und feinen Charakter das Reinigungsprodukt besitzt. Und tatsächlich: Im Gegensatz zu anderen Kalkarten wie Löschkalk oder Baukalk ist es als Reinigungsmittel wesentlich feiner gemahlen.
Was ist Wiener Kalk?
Wiener Kalk ist ein natürliches Reinigungs-, Polier- und Scheuermittel. Es besteht aus Calcium-Magnesium-Carbonat, also aus reinem Dolomitstein. Der Stein wird fein gemahlen. Das Ergebnis ist ein weißes, mineralisches Scheuerpulver. Es ist besonders umweltfreundlich, da es keine Zusatzstoffe wie Duft- und Konservierungsstoffe, Tenside oder Mikroplastik enthält.
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Wofür kann man Wiener Kalk nutzen?
Das ökologische Putzmittel lässt sich im Haushalt vielseitig einsetzen. Es eignet sich für rostfreien Stahl wie Edelstahl, Silber und Messing. Aber auch Flecken auf Glas und Keramik können mit Wiener Kalk im Handumdrehen entfernt werden. Obwohl es sich um ein Polierpulver handelt, hinterlässt es keine Spuren. Lediglich von der Anwendung auf Folien, Lacken und Anti-Fingerprint-Beschichtungen sollte man absehen.
Wiener Kalk ist ein schonendes, aber effektives Mittel. Es greift die Oberfläche nicht an, löst jedoch Fett, Schmutz und Kalkablagerungen. Somit ist es ideal, um in der Küche Töpfe und Pfannen zu reinigen, ebenso wie Armaturen und Fugen im Bad.
Wiener Kalk richtig anwenden
Die Anwendung von Wiener Kalk ist unkompliziert und erfordert nur wenige Handgriffe. Zunächst gibt man etwas von dem feinen Pulver in eine Schale oder direkt auf die zu reinigende Fläche. Anschließend wird eine kleine Menge Wasser hinzugefügt, sodass eine geschmeidige Paste entsteht. Diese Paste lässt sich leicht mit einem weichen Lappen, Schwamm oder Tuch aufnehmen.
Die Reinigungspaste wird gleichmäßig auf die verschmutzte Oberfläche aufgetragen. Besonders bei metallischen Flächen wie Edelstahl oder Silber empfiehlt es sich, die Paste sanft in Richtung der Maserung oder Struktur zu verreiben, um ein optimales Ergebnis zu erzielen und die Oberfläche nicht unnötig zu strapazieren.
Nachdem der Schmutz gelöst wurde, spült man die behandelte Fläche gründlich mit klarem Wasser ab, um alle Rückstände der Paste zu entfernen. Zum Abschluss kann man die Fläche mit einem trockenen, fusselfreien Tuch nachpolieren – so erhält sie neuen Glanz und bleibt frei von Schlieren oder Kalkflecken.

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Vor- und Nachteile von Wiener Kalk
Vorteile
- Das Reinigungsmittel enthält weder schädliche Chemikalien noch Mikroplastik. Es ist daher umweltfreundlich und biologisch abbaubar.
- Wiener Kalk ist ungiftig für Menschen und Tiere.
- Obwohl es ein sanftes Putzmittel ist, entfernt es effektiv Schmutz, Fett und Kalkablagerungen – ohne Kratzer zu hinterlassen.
- Das Mittel ist vielseitig einsetzbar. Das Pulver eignet sich zum Scheuern, Polieren und Reinigen von Edelstahl, Silber, Glas und Keramik.
- In der Regel ist das Steinpulver pH-neutral und somit schonend zur Haut.
- Das Mittel ist einfach in der Anwendung.
- Im Vergleich zu anderen Reinigungsmitteln ist es kostengünstig.
Nachteile
- Das Reinigungsmittel eignet sich nicht für sehr empfindliche Oberflächen wie Hochglanzlack.
- Obwohl es sich um ein effektives Reinigungsmittel handelt, hat es keine chemische Wirkung. Das bedeutet, dass es sich bei hartnäckigem Schimmel oder Rost nur eingeschränkt eignet.
- Ohne chemische Reaktion muss man bei Wiener Kalk mit Körperkraft arbeiten.
- Als feines Pulver kann es stauben.
- Wiener Kalk hat keine antibakterielle oder desinfizierende Wirkung.