7. August 2024, 12:18 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Man sollte nicht alles glauben, was im Internet steht – das ist klar. Doch gelegentlich kursieren dort auch kuriose Lifehacks, die manchmal sogar wirklich hilfreich sein können. So wird beispielsweise auch die Nutzung von Wodka in der Waschmaschine empfohlen, damit die Wäsche nicht schlecht riecht. Aber funktioniert das wirklich?
Frisch gewaschene Wäsche duftet besonders gut – aber eben nicht immer. Manchmal mieft sie leider auch unangenehm und das liegt dann meist an Bakterien, die sich in der Waschmaschine befinden. Dagegen können verschiedene Methoden helfen. Ein eher kurioser Lifehack besagt zum Beispiel, dass Wodka nützlich sein soll. Während die meisten bei Wodka vielleicht eher an lange Partynächte denken, soll das hochprozentige Getränk die Wäsche vor schlechtem Geruch bewahren. myHOMEBOOK hat bei einem Experten nachgefragt, ob das wirklich funktionieren kann.
Warum man überhaupt Wodka in die Waschmaschine geben soll
Auf diversen Portalen im Internet wird dazu geraten, Wodka mit in die Waschmaschine zu geben. Der Alkohol soll desinfizierend wirken und so verhindern, dass die frisch gewaschene Wäsche übel riecht.
Etwa 1/3 Tasse Wodka soll man mit dem Waschmittel in das Dosierfach geben, sobald die Maschine sich mit Wasser gefüllt hat, den Waschgang unterbrechen und alles für etwa eine Stunde einwirken lassen. Danach weiter waschen – und anschließend soll alles gut riechen.
Mehr dazu: Waschmaschine stinkt? Wie man den üblen Geruch wieder loswird
Warum der Lifehack nicht funktionieren kann
Viele empfehlen den Lifehack mit Wodka, aber funktioniert er auch? „Nein“, sagt Experte Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. (IKW) auf Anfrage von myHOMEBOOK. „Das liegt daran, dass Alkohol (Ethanol) 70- bis 90-prozentig sein muss, damit er zuverlässig desinfizierend wirkt“, erklärt Glassl. Er wisse nicht, ob es so hoch konzentrierten Wodka in Deutschland gebe.
„Aber die laut Anleitung zu verwendende etwa 1/3 Tasse Wodka würde in der Waschmaschine im Waschgang mit mindestens fünf Liter Wasser verdünnt, sodass die Konzentration auf unter ein Prozent sinkt. Das ist viel zu wenig für eine desinfizierende Wirkung“, so der Experte. Immerhin gibt es auch etwas Positives bei dem Lifehack, sagt Glassl: „Erfreulicherweise schadet der Tipp der Waschmaschine nicht“.
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Was wirklich gegen übelriechende Wäsche hilft
Statt auf Wodka sollte man lieber auf andere Methoden setzen, die wirklich dabei helfen, dass die frische Wäsche auch wirklich frisch duftet. Bernd Glassl empfiehlt unter anderem:
- Mindestens einmal im Monat mit einem Voll- oder Universalwaschpulver in einem Programm waschen, das 60 Grad tatsächlich erreicht. Nur Voll- und Universalwaschpulver enthalten Bleichmittel, die nicht nur gegen Flecken, sondern „nebenbei“ auch gegen schlechte Gerüche wirken. Color-, Bunt- und Feinwaschpulver enthalten keine Bleichmittel, flüssige Waschmittel auch nicht.
- Waschmaschinenschublade regelmäßig säubern und nach dem Waschgang herausziehen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.