23. Oktober 2024, 12:14 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es gibt zahlreiche Varianten von Reinigungsmitteln. Viele versprechen, biologisch abbaubar, ohne Zusatzstoffe oder frei von Mikroplastik zu sein. Eine Gemeinsamkeit haben jedoch fast alle: Sie wirken antibakteriell. Zimt wird ebenfalls eine antibakterielle Wirkung nachgesagt – und er soll noch mehr können. Im Wischwasser verwendet, soll Zimt die Wohnung nicht nur angenehm duften lassen, sondern auch für eine hygienische Reinigung sorgen. Doch ist das so?
Zimt wird gern in der Weihnachtsbäckerei verwendet oder als Topping im Müsli. Doch Zimt im Wischwasser? Klingt im ersten Moment seltsam, auch im zweiten hört es sich nicht besser an – aber es soll ein echter Geheimtipp sein. myHOMEBOOK hat bei einem Experten für Haushaltspflege nachgefragt, ob es wirklich zu empfehlen ist, Zimt ins Wischwasser zu geben.
Warum sollte man Zimt ins Wischwasser geben?
Im Internet kursiert derzeit ein Putztrend, der zunächst etwas ungewöhnlich erscheint. Man soll Zimt in sein Wischwasser geben und damit den Fußboden reinigen. Alternativ kann man auch Zimtöl verwenden.
- Ein Vorteil ist, dass Zimt einen besonders starken Geruch hat, vorausgesetzt man mag den „Duft“ von Zimt. Wenn man etwas von dem Gewürz ins Wischwasser gibt, verteilt man den Geruch durch das Wischen in der ganzen Wohnung. Gerade in der Weihnachtszeit kann das durchaus ein Anreiz für den einen oder anderen sein.
- Zimt soll antibakteriell wirken und somit perfekt als natürliches Putzmittel funktionieren, das bestätigt auch Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. auf Nachfrage von myHOMEBOOK. „Zimt steht als möglicher antibakterieller Zusatz beim Hausputz derzeit hoch im Kurs.“ Man gibt einfach etwas Zimt in das Wischwasser und kann loslegen.
Das sagt der Experte zu Zimt im Wischwasser
Per se sei es keine schlechte Idee, Zimt oder auch Zimtöl ins Wischwasser zu geben, erklärt Glassl: „Inhaltsstoffe von Zimtrinde beziehungsweise des daraus gewonnenen Zimtöls wirken antibakteriell.“ Allerdings gibt es den einen oder anderen Punkt, der Beachtung finden sollte. „Für eine solche antibakterielle Wirkung ist eine Mindestmenge an Wirkstoff notwendig. Es genügt nicht, ‚eine Prise‘ Zimtpulver oder einen Tropfen Zimtöl in einen mit 5 Liter Wasser gefüllten Eimer zu geben“, erklärt der Experte.
Ein weiterer Punkt ist, dass die Inhaltsstoffe von Zimtöl laut dem Experten im Chemikalienrecht als gefährlich eingestuft seien. Das pure Öl solle von Kindern ferngehalten werden und nicht in Kontakt mit der Haut kommen.
Ein ganz anderes Bild stellt sich allerdings in der Lebensmittelindustrie dar. „Wenn das Zimtöl als Lebensmittel, zum Beispiel zum Aromatisieren von Speisen, vermarktet wird, dann ist es allerdings von den Kennzeichnungsbestimmungen des Chemikalienrechts ausgenommen“, heißt es weiter.
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Weiterere Vorteile von Zimt beim Putzen
Zimt schmeckt nicht nur sehr gut oder lässt sich als antibakterielles Zaubermittel beim Putzen verwenden. Er schreckt auch Ameisen ab. Wenn man dem Wischwasser also etwas Zimt beigibt und somit den Duft im Raum verteilt, sinken die Chancen, dass sich Ameisen ansiedeln. Außerdem ist Zimt relativ mild. Das bedeutet, dass man bei empfindlichen Oberflächen zwar trotzdem sicherheitshalber an einer unauffälligen Stelle einen fast machen sollte, man sich im Grund aber keine Sorgen vor einem Schaden machen muss.