3. Februar 2021, 11:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Backsteinoptik im Innenbereich sorgt für Loft-Charme und ist bereits seit einigen Jahren im Trend. Doch was, wenn man nicht gerade in einer entsprechenden Altbau-Wohnung mit echter Backsteinwand lebt? Kein Problem – auch hier gibt es einige Möglichkeiten.
Bei Backsteinwänden denken viele an hohe Loft-Wohnungen im Industrial-Stil, wie man sie in New York oder Paris bewundern kann. Zugegeben – diese Voraussetzungen sind in den seltensten Fällen gegeben. Aber mit etwas handwerklichem Geschick kann man auch Backstein-Imitate an die Wand zaubern. Manche davon wirken sogar täuschend echt, und sind mit relativ wenig Aufwand zu bewerkstelligen.
Übersicht
Backstein-Riemchen an die Wand kleben
Mit sogenannten „Riemchen“ oder „Verblendern“ kommt man einer echten Backsteinwand am nächsten – allerdings braucht man dafür etwas handwerkliches Geschick. Zudem können die Kosten dafür je nach Qualität und Quadratmeter schnell in die höhe schießen (rund 35 Euro/m2). Bei den Riemchen handelt es sich um die Abschnitte von echte Backsteinen, in der Regel sind sie rund zwei Zentimeter dick. Hat man echte Backsteine zur Verfügung – beispielsweise vom Abriss eines alten Bauernhauses – kann man diese auch mit dem Winkelschleifer selbst anfertigen. Allerdings handelt es sich dabei um eine staubige Angelegenheit. Im Handel bekommt man auch Riemchen-Imitate aus Kunststoff.
Angebracht werden die Riemchen mit normalem Fliesenkleber. Vorab sorgt Tiefengrund für eine gute Haftung. Als Hilfsmittel sind Wasserwaage, Senklot und Fliesenkreuze unersetzlich, um ein sauberes Gesamtbild zu erhalten. Um den typischen Versatz zu bekommen, muss man die Randsteine mittig durchsägen. Bei echten Backstein-Riemchen kommt man um den Winkelschneider nicht herum, künstliche kann man auch mit einer Kneifzange durchtrennen. Das ist auch bei Steckdosen und Lichtschaltern relevant.
Tipp: Beim Ankleben unbedingt von unten nach oben arbeiten. Denn daran orientieren sich die darüberliegenden Reihen. Man kann die Riemchen fugenlos verkleben – allerdings leidet darunter die typische Optik. Für gleichmäßige Abstände sorgen Fliesenkreuze zwischen den einzelnen Elementen. Hat man mehrere Packungen gekauft, sollte man sie nicht der Reihe nach anbringen sondern vorher durchmischen. So fallen mögliche Farbunterschiede weniger auf.
Wandpaneele in Backstein-Optik
Einige Hersteller bieten auch dekorative Wandverkleidungen im dreidimensionalen Backstein-Design an, beispielsweise aus Glasfaser. Einige davon haben sogar eine wärmedämmende Wirkung. Die Platten, die es auch in Naturstein-Optik gibt, werden angeschraubt oder angeklebt. Passender Kleber und Fugenmaterial sind in der Regel im Paket enthalten oder vom Hersteller zu beziehen. Hierzu unbedingt die entsprechende Montage-Angabe beachten.
Backstein-Tapete für die Wand
Motiv-Tapeten gibt es mittlerweile in allen denkbaren Designs – manche werden auch auf Kundenwunsch individuell angefertigt. Einige Hersteller bieten darunter auch Tapeten mit Backstein-Motiv an. Klar, von einer „echten“ Backsteinwand ist man dabei recht entfernt – aber die Illusion lässt es auf den ersten Blick so aussehen. Was dabei vor allem fehlt, ist die dreidimensionale Plastizität beziehungsweise die Haptik. Dafür ist diese Möglichkeit relativ leicht umzusetzen. Wichtig dabei: Die Tapetenbahnen müssen unbedingt nahtlos an die Wand gebracht werden. Bereits kleine Unregelmäßigkeiten fallen schwer ins Gewicht. In diesem Artikel erfahren Sie, wie man Tapeten richtig anbringt:
Anleitung Mit Stuckleisten edlen Altbau-Charme in die Wohnung bringen
Interior-Tipps Wie man Backsteinwände am besten in Szene setzt
myHOMEBOOK-Ratgeber Das erste Mal selbst tapezieren – wie es geht, was man braucht
Backstein-Optik an die Wand malen
Zugegeben, an den echten Look wird man auch mit dieser Methode nicht herankommen. Denn auch hier setzt man auf optische Täuschung. Zudem ist etwas Fingerspitzengefühl und ein gutes Auge gefragt. Mit einem Pinsel und Farbe im Backstein-Look wird die Wand entsprechend verziert. Alternativ kann man auch mit einem Schwamm eine Schablone anfertigen und die Backsteine auftupfen. Diese Herangehensweise sollte man jedoch vorher unbedingt ausprobieren, beispielsweise auf einem weißen Karton.
Hilfslinien an der Wand sowie eine Wasserwaage helfen dabei, die Reihen gerade auszurichten. Zudem kann man die Backsteine vorher mit einem Bleistift anzeichnen und anschließend ausmalen. Geht mal was daneben, lässt es sich im Anschluss mit weißer Farbe wieder ausbessern. Die Materialkosten sind hierbei im Vergleich zu den anderen Optionen relativ gering. Und wenn es nicht mehr gefällt, kann man die Wand einfach wieder überstreichen.