10. März 2022, 15:15 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Während Beton früher vor allem im Hausbau als Gebrauchsbeton eingesetzt und dann verkleidet wurde, ist das Naturprodukt inzwischen eine beliebte und moderne Bausubstanz. Wem das grau aber doch irgendwann zu langweilig wird, der kann Beton auch streichen.
Beton wirkt clean und modern. Mittlerweile sind nicht mehr nur Mauern, Böden und Wände in Kellern und Garagen aus Beton – das Material ist auch im Wohnbereich angekommen. Egal, ob in der Küche, im Wohnzimmer, im Home-Gym oder im Büro – der Beton-Look liegt voll im Trend. Und trotzdem: All das Grau kann auf die Dauer dann doch langweilig, kalt und eintönig wirken. Außerdem ist Beton besonders anfällig. Witterung im Außenbereich oder Schmutz und starke Belastungen können dem Material schnell zusetzen, sodass es porös und bröckelig wird. Wer das verhindern möchte oder etwas mehr Farbe braucht, der greift am besten zu Betonfarbe. Wie man Beton richtig streicht und wann Betonfarbe verwendet wird, lesen Sie hier.
Welche Farbe eignet sich für Beton?
Es gibt verschiedene Farben, die man für den Anstrich von Beton verwenden kann. Aber: Normale Wandfarbe eignet sich in diesem Fall nicht.
- Betonfarbe: Im Baumarkt gibt es Farbe, die speziell für Beton und Zement geeignet ist. Sie wird vor allem im Keller, in der Garage, auf Pflastersteinen und Asphalt sowie auf Mauern, Balkonen oder an der Fassade verwendet. Dort schützt sie den Beton vor Witterung, Öl, UV-Strahlen und anderen Substanzen. Spezielle Betonfarbe dient aber nicht nur zum Schutz – es gibt sie auch in unterschiedlichen Farben und verschönert wie jede andere Wandfarbe die Fläche. Betonfarbe gibt es auch transparent – sie wird vor allem dann eingesetzt, wenn man lediglich den Bereich schützen, aber optisch nicht verändern möchte.
- Lacke: Auch Lacke kann man dafür verwenden, um Beton zu streichen. Sie gibt es in verschiedenen Glanzgraden. Wer sich etwa eine Beton-Wand im Innenbereich streichen möchte, sollte darauf achten, dass der Lack auch dafür geeignet ist.
- Acrylfarbe: Wenn man sich für Acrylfarbe entscheidet, dann sollte man unbedingt am Ende einen Decklack verwenden. Sonst ist sie nicht besonders beständig. Acrylfarbe eignet sich sowohl für den Innen- als auch den Außenbereich. Allerdings sollte man sie nicht dort verwenden, wo die Wand oder Mauer dampfdurchlässig sein muss.
- Kalk- und Kreidefarbe: Kreidefarben, auch Chalk-Paint genannt, sind nur für den Innenbereich geeignet. Sie haben eine natürliche, pudrige und matte Optik.
- Versiegelungen: Versiegelungen sind vor allem für den Anstrich von Böden geeignet. Einziger Nachteil: Es gibt sie in nur wenigen verschiedenen Farben.
Wo verwendet man Betonfarbe?
- Gartenmauer: Betonwände- oder mauern, die sich draußen befinden, sind stark der Witterung ausgesetzt. Ein Anstrich kann in dem Fall auch ein Schutz sein – allerdings sollte man beim Kauf der Farbe darauf achten, dass diese auch für den Außenbereich geeignet ist.
- Garagenboden: Ein Boden aus Beton wird ganz anders beansprucht als eine Wand. Deshalb sollte man dabei auf eine spezielle Farbe für Garagenböden achten, da die Weichmacher in der Farbe den Autoreifen schaden könnten.
- Betonwände im Innenraum: Will man eine Betonwand im Wohnbereich streichen, kann man alle Farben, die sich für den Innenbereich eignen (siehe oben), verwenden. Silikatfarben beispielsweise haben aufgrund ihres alkalischen PH-Werts den Vorteil, dass sie Schimmelbildung vorbeugen können.
- Betonwände im Keller: Im Keller ist es sehr viel feuchter als im Wohnbereich. Deshalb sollte beim Kauf der Farbe für den Beton darauf achten, dass diese auch genau für so einen Einsatz geeignet ist.
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Worauf ist beim Streichen zu achten?
Egal, ob Boden oder Wand, Innen oder Außen – wenn Beton gestrichen wird, bedarf es einer guten Vorbereitung. Zunächst wählt man die Farbe aus, die zur Art des Betons passt und einem gefällt.
- Zuerst muss der Untergrund für das Auftragen der Farbe vorbereitet werden. Dafür etwa alte Farbreste abgetragen oder Verschmutzungen entfernt werden. Die Fläche sollte frei von Staub, Öl- oder Fettflecken sein. Um den Beton optimal sauber zu bekommen, eignen sich Drahtbürsten oder im Außenbereich auch ein Hochdruckreiniger. Danach können dann unebene Stellen wie Risse, Spalten oder Dellen ausgebessert werden. Dafür eignet sich etwa Ausgleichsmasse. Sobald alles getrocknet ist, muss die ausgebesserten Stellen nur noch abgeschliffen werden.
- Im nächsten Schritt geht es um die Grundierung. Nicht alle Farben brauchen eine – eine Grundierung ist aber nützlich, weil sie dafür sorgt, dass die Farbe nicht zu tief in die Materialstruktur eindringt und das Ergebnis ungleichmäßig wird. Es gibt zwei Varianten bei der Grundierung: Haftgrund und Tiefengrund. Haftgrund eignet sich für einen wenig haftfähigen Untergrund und sorgt ebenfalls dafür, dass die Farbe leichter aufgetragen werden kann. Tiefengrund ist für besonders großporige und saugfähige Untergründe geeignet. Die Poren werden verstopft und die Farbe kann besser aufgetragen werden.
- Sobald die Grundierung trocken ist, geht’s ans Streichen. Genau wie beim normalen Streichen sollte man zunächst die Stellen abkleben, die keine Farbe abbekommen sollen. Anschließend trägt man die Farbe entweder mit einer Rolle oder einem Farbsprühgerät auf. Wie viele Schichten man auftragen muss, kommt auf die Farbe an – in den meisten Fällen sind mindestens zwei Anstriche nötig für ein ebenmäßiges Ergebnis.