11. Mai 2020, 14:39 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Sie möchten Bilder aufhängen, haben aber keine Bohrmaschine zur Hand oder möchten nicht noch ein weiteres Loch in die Wand bohren? Kein Problem – denn es gibt einige alternative Methoden.
Bilder werten jeden Raum auf. Doch viele schrecken vor dem Bohren zurück, schließlich verursacht es Lärm und Staub – und kann manchmal schief gehen. Zudem gibt es in manchen Haushalten keine Bohrmaschine. Auch die Sorge, eine in der Wand versteckte Strom- oder Wasserleitung anzubohren, schreckt manche ab. Und dann wäre da noch das Bohrloch, das man spätestens beim Umzug wieder verspachteln muss. Doch keine Sorge – in vielen Fällen kann man Bilder auch ganz einfach ohne bohren aufhängen.
Bilder ohne bohren aufhängen – reicht auch ein Nagel?
Gerade bei kleinen Bildern – oder auch anderen dekorativen Gegenständen – ist ein Nagel in der Wand als Aufhängung ausreichend. Dafür braucht man auch keine Bohrmaschine, sondern nur einen Hammer. Diese Methode eignet sich allerdings nicht bei einer massiven Betonwand. In Wänden aus Ziegelmauerwerk, Porenbeton oder Gipskarton hält ein Nagel jedoch allemal.
Achtung: In der Wand können sich versteckte Leitungen befinden. Diese Übersicht zeigt, wo man nicht bohren und auch nicht nageln sollte:
Bilder ohne Bohren arrangieren
Wenn man Bilder aufhängen möchte, ohne ein Loch in die Wand zu bohren, kann man sie auch einfach dekorativ im Raum arrangieren. Platz dazu findet sich zum Beispiel auf dem Sideboard, dem Regal oder auch einfach auf dem Boden. Diese simple Möglichkeit kann sogar ein optischer Hingucker werden, wenn man die Bilder beispielsweise wie bei einer Skyline nebeneinander positioniert.
Ohne bohren – Bilder mit Klebehaken aufhängen
Handelt es sich nur um ein kleines Bild, ein eingerahmtes Foto oder einen Kalender, gibt es im Handel einige interessante Klebe-Alternativen, beispielsweise von Tesa oder Fischer. Die Klebehaken halten mit einem Klebestreifen an der Wand, bohren ist dabei nicht notwendig. Die Klebehaken lassen sich auch wieder rückstandslos entfernen – zumindest laut Herstellerangaben.
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Welche Möglichkeiten gibt es im Badezimmer?
Möchte man im Bad Bilder aufhängen, ohne dabei in die Fliesen zu bohren, gibt es auch hierfür Möglichkeiten. Einige selbstklebende Aufhängungen sind sogar wasserfest. Damit lassen sich auch im Spritzwasserbereich Handtuchhalter, Zahnputzbecher oder sogar kleine Spiegel befestigen. Spezielle Klebenägel sollen dabei sogar mehrere Kilogramm Gewicht halten.
Tipp: Bei schwereren Gegenständen sollte man mehrere Klebehaken verwenden. Lesen Sie zudem unbedingt die Gewichtsangaben auf der Packung!
Klebeschrauben für den Innen- und Außenbereich
Sogenannte Klebeschrauben halten nicht nur Bilder an der Wand, sondern sogar kleine Regale – und zwar im Innen- und Außenbereich. Dabei handelt es sich beispielsweise um kleine rechteckige Plättchen mit Klebevorrichtung, die eine Tragkraft von bis zu einem Kilogramm haben. Die Klebeschrauben haften auch auf rauen Oberflächen wie Stein oder Mauerwerk. Kombiniert man mehrere davon, ergibt sich eine höhere Belastbarkeit – allerdings sollte man auch hier unbedingt die Angaben auf der Verpackung beachten.
Wandhaken zum Eindrücken für Bilder
Diese Alternative zum Bohren eignet sich nur bei weichen Wänden. Der Hersteller Fischer hat einen Metall-Wandhaken im Sortiment, der sich mit dem Daumen in die Wand drücken lässt. Ein Haken soll bis zu acht Kilogramm Gewicht halten. Allerdings nicht ganz ohne Spuren in der Wand zu hinterlassen, die man jedoch mit etwas Spachtelmasse schnell wieder verstecken kann.
Klebeknete für Postkarten an der Wand
Eine Postkarte vom letzten Sommerurlaub oder das selbstgemalte Bild des Nachwuchses kann man auch gut mit einer speziellen Klebeknete an der Wand fixieren. Die Montage ist kinderleicht und die formbare Knete lässt sich auch wieder rückstandslos von der Wand entfernen. Für Bilder im Rahmen ist diese alternative Befestigung jedoch nicht geeignet.
Vorsicht bei doppelseitigem Klebeband
Möchte man Bilder oder andere Deko-Elemente ohne bohren an der Wand befestigen, ist doppelseitiges Klebeband in der Regel keine gute Idee. Denn in vielen Fällen greift der aggressive Klebstoff die Oberflächen an und lässt sich nicht so leicht wieder ablösen – vor allem nicht von Tapeten. Für diesen Fall gibt es auch spezielles Montageband im Handel.
Tipp: An einer unauffälligen Stelle eine Probe-Klebung durchzuführen, kann sich lohnen. Dabei lässt sich auch feststellen, wie leicht sich der Kleber wieder entfernen lässt.
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Magnetfarbe an der Wand
Eine weitere und eher unbekannte Alternative zum Bohren ist, die Wand mit Magnetfarbe zu streichen. Diese enthält einen hohen Eisen-Anteil, hat aber selbst keine direkte magnetische Wirkung. TV und andere Elektronik werden deshalb nicht davon beeinflusst. Wird die Farbe ausreichend dick aufgetragen, entsteht eine Farbschicht, an welcher Poster, Bilder oder Postkarten mit Magneten haften. Allerdings sollte es sich um ausreichend starke Magnete handeln, zum Beispiel Neodym-Magnete.
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Viele Alternativen, aber oft nur eine Lösung
Im Baumarkt findet man für jedes Problem die passende Lösung – auch beim Aufhängen von Bildern ohne zu bohren. Allerdings sollte man bei all den selbstklebenden Haken, Schrauben und Nägeln stets die maximale Belastbarkeit beachten. Generell gilt: Ein Loch in die Wand zu bohren, ist und bleibt die stabilste Befestigung. Vor allem, wenn es sich um schwere Elemente handelt, bleibt in der Regel nur diese Option.