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Baustoff-Wissen

Was ist eine Entkopplungsmatte und wofür braucht man sie?

Entkopplungsmatte
Eine Entkopplungsmatte kommt beim Bodenverlegen zum Einsatz Foto: Getty Images/Design Pics RF

10. August 2024, 6:17 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Möchte man neue Bodenbeläge verlegen und der Untergrund ist uneben oder instabil, kann man mit Entkopplungsmatten nachhelfen. Diese schützen das neue Material vor Bruch und sorgen für Stabilität.

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Wenn man Fliesen oder Holzböden verlegen möchte, sollte man den Untergrund vorab mit Entkopplungsmatten auslegen. Diese sorgen für weniger Spannung und verringern Risse und Beschädigungen.



Was ist eine Entkopplungsmatte?

Im Bauwesen verwenden Handwerker und Bauprofis häufig Entkopplungsmatten, auch bekannt als Entkopplungsbahnen oder Entkopplungsvliese, um Spannungen zwischen verschiedenen Materialien zu minimieren. Diese Matten werden häufig bei Fliesenarbeiten und der Verlegung von Naturstein verwendet. Man kann sie jedoch auch bei der Verlegung von Estrich, Beton und Holzböden verwenden, um Risse zu vermeiden. Durch die vielseitige Anwendung können Entkopplungsmatten die Langlebigkeit der Bodenbeläge verlängern.

Auch interessant: Von Fliesen zu Parkett – wie man Bodenbeläge richtig verbindet

Wozu dient eine Entkopplungsmatte?

Temperaturunterschiede ausgleichen

Man verwendet Entkopplungsmatten, wenn mehrere Materialien übereinander liegen und unterschiedlich auf Temperaturunterschiede reagieren. Es gibt Bodenbeläge wie beispielsweise Holzböden, die sich bei Hitze oder Kälte entweder zusammenziehen oder weiten. Da das Material durch Temperaturunterschiede nicht bewegungslos auf dem Untergrund liegt, sondern sich dehnt, kann man mit Entkopplungsmatten diese Spannungen abschwächen. Der Oberbelag kann dadurch nicht beschädigt werden und entsprechend keine Risse bilden.

Setzung am Gebäude

Neue Gebäude bewegen sich im Laufe der Zeit oft auf ihrem Fundament, was als Setzung bezeichnet wird. In der Regel dauert es etwa sieben Jahre, bis sich Neubauten vollständig gesetzt haben. Während dieses Prozesses entstehen normalerweise keine Risse in Wänden, Decken oder Böden, sodass dieser natürliche Setzungsprozess kein Anlass zur Sorge sein sollte. Bei der Absenkung können Entkopplungsmatten jedoch als Puffer dienen, um diese Bewegungen auszugleichen und womögliche Schäden zu verhindern.

Schalldämmung

Entkopplungsmatten minimieren Lärm, der beim Begehen von Bodenbelägen entsteht. Diese trittschalldämmenden Matten absorbieren Schwingungen und Bewegungen aus dem Unterboden und verhindern, dass diese an den darüberliegenden Bodenbelag weitergegeben werden. Das kann vor allem bei Parkett und Holzböden, Fliesen und Mischuntergründen äußerst sinnvoll sein, um störende Geräusche zu reduzieren.

Drainage und Feuchtigkeitsschutz

Mit Entkopplungsmatten kann man einen effektiven Feuchtigkeitsschutz erreichen, insbesondere wenn ein Altbau renoviert wird und Fliesen auf Holzböden verlegt werden. Ein gefliester Boden ist oft nicht vollständig wasserdicht, sodass Wasser durch Fugen oder Fliesen auf den Holzboden gelangen kann. Das kann zur Schimmelbildung führen und möglicherweise das Herausreißen des gesamten Bodens erfordern. Mit Entkopplungsmatten schützt man den Boden nicht nur vor Rissen, sondern verhindert auch, dass sich Feuchtigkeit unterhalb der Fliesen nicht ansammeln kann.

Auch interessant: Trittschalldämmung richtig verlegen – Anleitung und Tipps

Welche Arten von Entkopplungsmatten gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Entkopplungsmatten, die in der Regel als Rollenware in unterschiedlichen Längen angeboten werden. Diese Rollen lassen sich je nach Bedarf einfach zuschneiden. Alternativ kann man auch einzelne Matten kaufen. Rollen werden häufiger verwendet, weil man sie großflächiger verlegen und zudem flexibler schneiden kann. Einzelmatten kann man bei kleineren Projekten verwenden.

Es gibt auch Matten, die speziell für Fliesen konzipiert werden und je nach Verwendungszweck geeignet sind. Zum Beispiel eignen sich einige Matten besser für Fliesen und andere für Holzböden oder Estriche. Es gibt auch Matten, die speziell zur Schalldämmung oder zum Feuchtigkeitsschutz entwickelt wurden.

Beim Kauf von Entkopplungsmatten sollte man immer auf die Dicke der Matten achten, da sie die Höhe des Bodenbelags beeinflussen kann. Mit zu dünnen Matten kann es passieren, dass der Bodenbelag nicht ausreichend entkoppelt wird, was den Gebrauch von mehr Kleber oder Dünnbrettmörtel erfordert, um eine ebene Oberfläche zu gewährleisten.

Wie werden Entkopplungsmatten hergestellt?

Oft werden die Matten aus Kunststoff, Gummi, Schaum oder anderen geeigneten Materialien hergestellt und bestehen aus mehreren Schichten. Die Oberfläche dieser Matten kann oft unterschiedlich strukturiert sein. Noppen, Rillen oder Waben können dabei die Stabilität der Entkopplungsmatten verbessern. Die Unterseite ist in der Regel mit Luftkanälen oder Luftkammern versehen.

Wie werden die Matten verlegt?

Man kann die Matten auf dem Untergrund verkleben, wobei man spezielle Kleber verwenden muss. Meistens verwendet man Dünnbrettmörtel. Es gibt auch Entkopplungsmatten, die lose verlegt werden können. Am besten achtet man bei der Verlegung auf die Herstellerhinweise. Nachfolgend finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Schritt 1: Untergrund reinigen

Man sollte den Untergrund vorher reinigen und von Schmutz, Staub, Öle oder alten Kleberesten befreien. Der Untergrund muss zudem trocken, sauber und eben sein.

Schritt 2: Untergrund prüfen

Man sollte sicherstellen, dass der Boden tragfähig und stabil ist. Bei Bedarf kann man den Untergrund mit einem Ausgleichsmittel nivellieren.

Schritt 3: Planung und Zuschnitt

Zunächst sollte man die Fläche messen, um die benötigte Menge der Entkopplungsmatten zu bestimmen. Hat man die Menge berechnet, kann man die Matten auf die passende Größe und Form zuschneiden. Das kann mit einem Cuttermesser oder einer scharfen Schere erfolgen.

Schritt 4: Verlegung

Jetzt kann man einen geeigneten Kleber auf den Untergrund geben und die zugeschnittenen Matten auf den Kleber drücken. Es sollten keine Hohlräume oder Lufteinschlüsse dabei entstehen, sodass die Entkopplungsmatte gut darauf haften kann. Fugen sollten gut verbunden werden, gegebenenfalls kann man die Übergänge mit Dichtband schließen.

Schritt 5: Trockenzeit

Der Kleber sollte unbedingt vollständig austrocknen, bevor man mit dem nächsten Schritt fortfährt. Je nach Kleber kann die Trockenzeit variieren, oft kann sie bis zu 24 Stunden in Anspruch nehmen.

Schritt 5: Verlegung von Bodenbelag

Je nach Bodenbelag kann man nun mit dem Verlegen beginnen. Der Bodenbelag kann auf der Entkopplungsmatte verlegt werden. Dazu sollte man jedoch die jeweiligen Herstelleranweisungen befolgen.

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Was kosten Entkopplungsmatten?

Entkopplungsbahnen werden als Meterware auf Rolle verkauft. Oftmals richtet sich der Preis nach der Quadratmetermenge. Je nach Materialqualität, Dicke und Hersteller können die Preise jedoch immer variieren. Viele Hersteller bieten Garantien auf ihre Produkte an, was wiederum ein gutes Zeichen für Zuverlässigkeit sein kann. In Baumärkten kann man Meterware schon für ein paar Euro bekommen, bei professionellen Herstellern sind die Preise im höheren Segment ab 200 Euro pro Rolle erhältlich.

Themen Bodenbeläge
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