17. März 2021, 21:11 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Gibt es keine Garage, keinen Fahrradkeller und keinen eigenen, abschließbaren Fahrradschuppen im Garten, deponieren viele ihre Räder in der Wohnung. Denn im Hausflur wird der Drahtesel meistens nicht gern gesehen und hin und wieder kommt es ja auch vor, dass ein teures Fahrrad gestohlen wird. Zum Glück gibt es für die Wohnung einige praktische Lösungen, ein Fahrrad platzsparend aufzuhängen.
Hängt das Fahrrad erst einmal sicher an der Wand, nimmt es auch in kleineren Wohnungen nicht viel Platz weg. Zudem haben einige Fahrräder ja durchaus auch einen dekorativen Nebeneffekt. Bei der Art der Anbringung gibt es im Handel zahlreiche Modelle – mit Vor- und Nachteilen. Man sollte sich gut überlegen, für welche Wandhalterung man sich entscheidet. Denn ist die Halterung erst einmal montiert, passt aber nicht zum Fahrrad, ist der Ärger groß. Beim Aufhängen eines E-Bikes gelten auch noch einmal andere Regeln.
Übersicht
Wandhalterungen für das Fahrrad – wichtige Vorüberlegungen
Bevor man sich eine Wandhalterung für das Fahrrad kauft, sollte man einige Punkte beachten. Dazu gehören:
- Die richtige Position: An welcher Wand möchte man das Fahrrad aufhängen? Gibt es ausreichend Platz dafür? Es empfiehlt sich, das Fahrrad vorab an die Wand zu halten oder mit einem Zollstock die Maße abzustecken. Wenn es an der Wand nicht genug Platz gibt, kann man sich auch eine Deckenhalterung überlegen.
- Material der Wand: Um Löcher für eine Halterung in eine massive Beton-Wand zu bohren, kommt man mit einem gewöhnlichen Akku-Schlagbohrer nicht weit. Im Baumarkt kann man schwerere Bohrmaschinen ausleihen, die sich für diesen Job eignen. Handelt es sich jedoch um eine Wand aus Gipskarton, sollte man spezielle Dübel dafür verwenden, die auch für die Traglast ausgelegt sind (ist auf der Packung angegeben). Wie man herausfindet, aus welchem Material die Wand besteht, lesen Sie in diesem Artikel.
- Gewicht des Fahrrads: Damit wären wir schon beim nächsten Punkt. Das Gewicht von Fahrrädern kann sich je nach Bauart erheblich unterscheiden. Vor allem E-Bikes können schnell 20 Kilo und mehr auf die Waage bringen. Unbedingt das Fahrrad vorher abwiegen und eine passende Wandhalterung auswählen!
- Anzahl der Fahrräder: Gibt es mehrere Räder im Haushalt, die man unterbringen möchte? Auch dafür gibt es spezielle Halterungen. Allerdings summiert sich da schnell das Gewicht – unbedingt prüfen, ob die Halterung dafür wirklich ausgelegt ist.
- Montage-Zubehör: Bei vielen Wandhalterung sind die Dübel und Schrauben gleich mit dabei. Aber nicht immer sind diese auch entsprechend geeignet. Deshalb sollte man stets Montage-Zubehör verwenden, das sowohl das Gewicht von Halterung und Fahrrad trägt und auch zur Wand passt. Bei schweren Rädern, beispielsweise E-Bikes, kann man zu Schwerlastdübeln aus Stahl greifen, die eine sehr hohe Traglast haben.
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Fahrrad aufhängen – verschiedene Halterungen
Ein Fahrrad lässt sich auf verschiedene Arten aufhängen – und zwar an der Wand, aber auch an der Decke. Folgende Möglichkeiten gibt es:
Wandhaken
Ein Wandhaken für das Fahrrad ist relativ leicht zu montieren und auch eine sehr kostengünstige Lösung. Allerdings hat diese Methode den Nachteil, dass das am Vorderrad aufgehängte Fahrrad relativ weit in den Raum ragt, da es mit beiden Reifen an der Wand steht. Viel Platz hat man dabei nicht gespart und es können schnell mal Spuren an der Wand entstehen, aber für Garage oder Keller kann es eine gute Lösung sein.
Schienenhalterung
Bei dieser Halterung wird eine Schiene, auf der die Reifen stehen, mit einer Rahmenhalterung kombiniert und an der Wand befestigt. Das Fahrrad ist dann sicher in der Schiene fixiert und wird mit der Halterung an der Wand gehalten. Somit hat man kaum Platzverlust. Diese Methode eignet sich auch für schwerere Fahrräder, beispielsweise Mountain- oder E-Bikes. Der Rahmenhalter sollte mit einer Gummischicht überzogen sein, damit er den Rahmen nicht zerkratzt.
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Klapphalterung
Auch ein Klapphalter für Fahrräder ist recht leicht zu montieren und hält das Fahrrad sicher an der Wand. Dabei wird der Rahmen von gepolsterten Haken gehalten, die man auch einklappen kann, wenn man sie nicht braucht. Bei einigen Modell gibt es noch eine Ablagemöglichkeit für Helm oder Schloss. Manche Klapphalterungen sind auch für zwei Fahrräder ausgelegt, die man entgegengesetzt aufhängt. Die Klapphalterungen können zudem bei korrektem Anbringen recht viel Gewicht tragen. Wichtig: dabei unbedingt die Montageanleitung beachten.
Deckenaufhängung
Besonders elegant und platzsparend – zumindest bei hohen Räumen – ist die Aufhängung an der Decke. Dabei hilft ein eingebauter Seilzug, mit dem man das Fahrrad nach oben ziehen kann. Haken an Lenker und Sattel halten es dann fest. Das ist komfortabel und schont den Rücken, da man das Fahrrad nicht hoch- und herunterheben muss. Allerdings sind derartige Konstruktionen meistens nicht für schwere Fahrräder ausgelegt, bei 20 Kilogramm ist oft Schluss. Es gibt aber auch spezielle Deckenhalterungen für E-Bikes, die rund 50 Kilogramm tragen können. Diese kosten dann allerdings rund 30 Euro.
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Was sollte man beim Aufhängen eines E-Bikes beachten?
Bei E-Bikes sollte man vor dem Kauf einer Wandhalterung unbedingt auf das maximale Gewicht für das Fahrrad achten. Übliche Halterungen und Haken halten der Belastung womöglich nicht stand, da E-Bikes deutlich schwerer sind. Zudem sollte man E-Bikes eher nicht an eine Gipskartonwand hängen – wenn dann nur mit Dübeln entsprechender Tragleistung. Üblicherweise sind in dem Set auch direkt die passenden Schrauben und Dübel enthalten, die auch das Gewicht eines E-Bikes tragen sollten.
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Was kostet eine Wandhalterung für das Fahrrad?
In der Regel sind Wandhalterungen für Fahrräder nicht besonders teuer. Am günstigsten sind die Wandhaken, diese gibt es bereits ab zwölf Euro. Platzsparendere Halterungen kosten rund 30 Euro und für besonders durchdachte und auch optisch ansprechende Lösungen bezahlt man 50 Euro oder mehr. Das Montage-Zubehör ist in der Regel inklusive.
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Wandhalterung für das Fahrrad selber bauen
Im Handel gibt es auch Wandhalterungen aus Holz, an denen sich Heimwerker orientieren können, wenn sie ihr Fahrrad an einer selbst gebauten Halterung aufhängen möchten. Allerdings sollte man dabei nicht leichtsinnig sein und das Gewicht nicht unterschätzen. Halterungen, die man kaufen kann, sind in der Regel auch auf die entsprechende Last eingestellt. Fällt die Halterung samt Fahrrad von der Wand, werden nicht nur diese beschädigt, sondern womöglich auch der Fußboden. Bei der Wahl der Dübel sollte man unbedingt auf die entsprechende Traglast achten.
Zudem empfiehlt es sich, die Auflagefläche zu polstern. Dafür eignet sich ein Stück Stoff, Schaumstoff oder Filz. Auch Kork kann eine Halterung aus Holz optisch gut ergänzen und vermeidet Kratzer im Lack. Das Gute an einer individuellen Halterung: Man kann sie den eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen entsprechend gestalten. Nur beim Gewicht sollte man keine Experimente wagen.