
25. Juni 2023, 5:35 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ein Wechsel von Holzboden zu Fliesenboden ist möglich, ohne den Holzboden dabei herausreißen zu müssen. Damit die aufgeklebten Fliesen bei Belastung hinterher nicht brechen, gibt es einiges zu beachten.
Möchte man Fliesen auf Holzboden kleben, sollte man einiges beachten. Denn Holzböden sind elastisch und bewegen sich bei Temperaturschwankungen. Ein gefliester Boden hingegen ist fest und wird anders als ein Holzboden verlegt.
Übersicht
Fliesen auf Holzboden kleben – darauf sollte man achten
Festigkeit des Holzbodens
Ein Holzboden, der in die Jahre gekommen ist, könnte eventuell schon vermodert, verformt oder bereits beschädigt worden sein. Deswegen ist es wichtig, dass man vor dem Aufkleben der Fliesen überprüft, ob der Holzboden noch geeignet ist. Denn ein stabiler Untergrund ist beim Aufkleben von Fliesen wichtig.
Untergrund vorbereiten
Wenn man den Holzboden vorher gründlich reinigt, schafft man eine bessere Basis für den Untergrund. Dabei kann man lose Teile, Schmutz und andere Verunreinigungen entfernen.
Sperrholz als Zwischenboden
Manchmal ist es ratsam, eine Schicht Sperrholz zur Verstärkung auf den Holzboden zu schrauben oder zu verkleben. Das schafft eine glatte und stabile Oberfläche für den Fliesenuntergrund.
Entkopplungsmatte
Da Holz ein natürliches Material ist, bewegt es sich bei Temperaturunterschieden, es kann zu Feuchtigkeitsschwankungen kommen. Wenn beide Materialien (Fliese und Holz) aufeinandertreffen, kann es zu Spannungen kommen und Risse auftreten. Mit einer Entkopplungsmatte reduziert man die Spannungen und verringert dabei Risse, nachdem man die Fliesen auf den Holzboden geklebt hat.
Geeignetes Klebemittel
Man sollte einen hochwertigen Kleber, der zudem flexibel ist, bei der Verlegung von Fliesen auf Holzboden verwenden. Beim Kauf von Kleber sollte man darauf achten, dass dieser auch für das Material geeignet ist.
Fliesenauswahl
Nicht jede Fliese ist für einen Holzbodenuntergrund geeignet. Deshalb sind normale Keramikfliesen weniger geeignet. Feinsteinzeug ist eine gute Wahl, denn sie sind robust, haltbar und wasserbeständig. Schwere Fliesen sollte man zudem vermeiden, da sie den Holzboden zu stark belasten würden.
Dehnungsfugen
Dehnungsfugen sind bedeutungsvoll beim Verlegen von Fliesen auf Holz. Denn die flexiblen Fugen ermöglichen Bewegungen, ohne dass die Fliesen brechen. Die Fugen bringt man bestmöglich rundherum an, aber auch an den Übergängen.
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Wann ist das Fliesen auf Holz kleben sinnvoll?
Langlebigkeit des Bodens verlängern
Fliesen sind langlebig und widerstandsfähig gegen Abnutzung, Kratzer und Flecken sind. Das Verlegen von Fliesen auf Holz ist insbesondere bei stark belasteten Böden sinnvoll.
Fliesen sind leichter zu reinigen
Fliesenböden lassen sich leicht reinigen, sind kühl und allergikerfreundlich. Vor allen bei Haushalten mit Tieren sind Fliesenböden praktisch und pflegeleicht.
Neuer Look
Möchte man das Erscheinungsbild des Zimmers verändern, bietet sich ein moderner Fliesenboden auf Holz an. Dadurch modernisiert man den Raum und verleiht ihm ein neues Aussehen.
Feuchträume
Ein Holzboden ist für Feuchträume wie ein Badezimmer oder eine Küche weniger geeignet. Ein gefliester Boden ist dankbarer. Klebt man Fliesen auf einen Holzboden, schafft man eine wasserbeständige Oberfläche, die durch Feuchtigkeit nicht beschädigt werden kann.
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Wie verlegt man Fliesen auf Holz?
Wenn man Fliesen auf einen Holzboden klebt, muss man besonders auf einen ebenen und vor allen stabilen Untergrund achten. Diese folgenden Schritte können beim Verlegen von Fliesen auf Holz behilflich sein.
- Zunächst sollte man den Untergrund prüfen. Wie bereits erwähnt, sollte der Oberfläche bei Fliesen auf Holz stabil, trocken und frei von Beschädigungen sein. Man kann kaputte Holzplanken austauschen oder abschleifen. Bei der Installation muss man die neuen Planken gut befestigen. Hat man keine Planken, können auch Spanplatten verwendet werden, um einen Ausgleich zu schaffen.
- Nun sollte man den Boden gründlich reinigen und von Staub und Schmutz und Verunreinigungen befreien. Man sollte auch auf herausstehende Nägel oder Schrauben achten. Wenn der Boden gut vorbereitet ist, kann man mit weiteren Schritten beginnen.
- Bei einem Dielenboden kann eine Grundierung mit Tiefengrund zusätzlich die Holzfläche schützen.
- Holz ist empfindlich bei Feuchtigkeit, deswegen ist das Anbringen einer Feuchtesperre aus Polyethylen wichtig. Folien, die man im Handel bekommt, eignen sich bestens dafür. Beim Fliesen auf Holz kleben ist das essenziell.
- Nach der Grundierung sollte man ein Armierungsgewebe auf die Holzfläche tackern. Danach ist es wichtig, eine Holzbodenausgleichsmasse mit einem Stahlglätter zu verteilen.
- Wenn der Boden trocken ist, klebt man Entkopplungsbahnen mit Flexkleber auf den präparierten Holzboden. Dazu verwendet man am besten eine Rolle, mit der man die jeweiligen Bahnen ausdrücken kann. Damit schafft man einen gleichmäßigen Untergrund für den gewünschten Fliesenboden.
- Im nächsten Schritt werden die Fliesen oder auch Feinsteinzeug verlegt. Zunächst gibt man den Fliesenkleber (Flexkleber) auf den Untergrund. Der Flexkleber ist wichtig bei Untergründen, die noch arbeiten. Damit sind Untergründe gemeint, die bei Temperaturschwankungen nachgeben oder sich zusammenziehen.
- Jetzt kann man die Fliesen nach und nach auf den Fliesenkleber drücken. Dabei sollte man jedoch den Abstand für die Fugen einbeziehen. Oft verwendet man Fugenkreuze, um einen gleichen Abstand zu generieren.
- Wenn der Kleber getrocknet ist, kann man mit dem Verfugen beginnen. Dabei gibt man Fugenmörtel gleichmäßig auf das Feinsteinzeug. Am besten gelingt das mit einer Gummirakel, mit der man den Mörtel schräg zum Fugenverlauf verteilt.
- Nach dem Anziehen des Fugenmörtels den Belag mit einem Schwamm abwaschen, wobei man den Schwamm immer wieder auswäscht und ausdrückt.
- Der neue geflieste Boden kann nach entsprechender Trocknung der Fugen genutzt werden.