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Fußboden streichen – welcher Anstrich für welchen Belag?

Fußboden streichen
Wenn man den Fußboden streichen möchte, kommt es auf den entsprechenden Bodenbelag an. Foto: Getty Images
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myHOMEBOOK Redaktion

8. Dezember 2020, 21:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die Wände in der Wohnung lassen sich mit etwas Farbe recht leicht verschönern. Aber wie sieht es eigentlich mit dem Fußboden aus, der möglicherweise nicht mehr so ansehnlich ist? Mit welcher Farbe lässt sich der Boden streichen?

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In manchen Fällen muss es gar kein komplett neuer Bodenbelag sein, wenn er schon etwas in die Jahre gekommen ist. Einige Fußböden lassen sich nämlich auch mit einem neuen Anstrich versehen. Allerdings haftet die Farbe nicht auf allen Belägen. Zudem muss der hohe Abrieb beachtet werden, da der Boden einer hohen Belastung ausgesetzt ist – im Gegensatz zu den Wänden. Was sollte man bei Streichen des Fußbodens beachten, um ein vorzeigbares Ergebnis zu erzielen?

Lohnt es sich überhaupt, den Fußboden zu streichen?

Beim Streichen des Fußbodens sollte man vorab einige Überlegungen anstellen. In Privathaushalten werden die Böden nur recht selten mit einem Neuanstrich versehen. Meistens ist dazu auch eine Vorbehandlung nötig. In vielen Fällen möchte man auch die natürliche Holzoptik von Parkett oder Dielen bewahren und verwendet deshalb Öl oder Wachs für eine optisch ansprechende Oberfläche. Zudem hält auf Böden aus Vinyl oder Kunststoff die Farbe nicht besonders gut. Allerdings lassen sich Betonböden, die meistens nicht besonders ansehnlich sind, recht gut mit Fußbodenfarbe streichen.

Bei einigen anderen Bodenbelägen lohnt sich der Anstrich kaum, da ein dauerhaft gutes Ergebnis ohne viel Abrieb nicht leicht zu bewerkstelligen ist. Meistens entstehen nach kurzer Zeit bereits wieder Macken und Kratzer im Boden, je nach Benutzung. Zudem sind in Anstrichen, die besonders hohe Festigkeit versprechen, oft gesundheitsschädliche Substanzen enthalten. Aus diesen Gründen entscheiden sich viele dazu, den Boden stattdessen komplett auszutauschen.

Diese Kriterien muss ein Anstrich für den Fußboden erfüllen:

  • Kratz- und Trittfestigkeit
  • Strapazierfähigkeit auch bei Fett oder Säure
  • Beständigkeit beim Reinigen
  • Keine elektrostatische Aufladung

1. Holzboden streichen

In den meisten Fällen verwendet man für Parkett durchlässiges Öl oder Wachs, um die natürliche Optik des Holzes zu erhalten. Dabei gibt es auch Gebinde, die mit Farbpigmenten versehen sind, sogenannte Parkettöle oder Farböle. Allerdings ist der Anstrich nicht beständig und muss nach einiger Zeit neu aufgebracht werden. Zudem ist es nicht leicht, die Farbe gleichmäßig zu verteilen.

Bei den Farbölen gibt es eine große Auswahl an Tönungen – von Weiß bis Schwarz sowie viele Braun-Töne. Ansonsten lässt sich Parkettboden – wie jedes Holz – auch beizen. Anschließend kann man er mit Lack versiegelt werden.

Auch interessant: Kratzer im Parkett vermeiden und ausbessern

Tipp: Testen Sie den entsprechenden Anstrich – oder auch mehrere Schichten – an einem vom Verlegen übrig gebliebenen Parkett-Holzteil. So lässt sich herausfinden, ob die Farbe hält und wie sie sich entwickelt. Versiegelt man die Oberfläche mit Lack, kann der Boden zudem noch etwas nachdunkeln.

2. Laminat streichen

Bei einem Bodenbelag aus Laminat sollte man von einem Anstrich absehen. Da es den Bodenbelag auch in vielen verschiedenen Optiken im Handel gibt, ist es hier sinniger, ihn komplett auszutauschen. Zum Anstreichen müsste man die äußerste harte Melaminharz-Oberfläche anstreichen, allerdings ist sie sehr dünn. Das würde die Platten ruinieren. Zudem kann sich in altem Laminat noch Formaldehyd oder andere schädliche Stoffe befinden, die dabei freigesetzt werden.

Passend dazu: Parkett, Laminat, Linoleum – was ist der Unterschied?

3. Fliesen streichen

Einen gefliesten Fußboden kann man beispielsweise mit Kreidefarbe streichen. Damit kann man eine interessante Optik erreichen, die man im Anschluss aber noch mit einem Klarlack-Finish überziehen sollte. Zudem gibt es Zwei-Komponenten-Lack für Fliesen, der sich auch für den Boden eignet. Allerdings sind hier mehrere Schichten notwendig. Glatte Fliesen sollte man zudem auch anschleifen, damit der Lack auf der sonst zu glatten Oberfläche haften kann.

4. Betonboden streichen

In der Industrie sind beschichtete Betonböden üblich, aber auch bei einem „nackten“ Kellerboden kann man eine Beschichtung auftragen. Hier sind viele verschiedene Farben und Beschichtungen im Handel erhältlich, die bei richtiger Anwendung lange halten. Der porösen Oberflächenstruktur sollte man vorab mit Tiefengrund entgegenwirken, damit der Lack besser hält.

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Tipps zum Streichen des Fußbodens

Damit der Fußboden bzw. das entsprechende Material auch die Farbe über einen langen Zeitraum behält, sollte man einige Punkte beachten. Denn das Streichen des Fußbodens unterscheidet sich in einigen Punkten vom Streichen einer Wand.

  • Über Alternativen informieren: In manchen Fällen ist es nicht praktikabel, den Boden zu streichen. Bei Laminat ist es beispielsweise einfacher, den alten und abgenutzten Bodenbelag gegen einen neuen auzutauschen.
  • Passende Farbe für das entsprechende Material: Verschiedene Fußböden benötigen jeweils spezifische Anstriche. Falls möglich, sollte man ein Muster des Bodens mit zum Baumarkt nehmen und sich dort darüber beraten lassen.
  • Das richtige Werkzeug: Hier verhält es sich ähnlich wie beim Wände-Streichen. Für große Flächen eignet sich eine breite Rolle, in die Kanten und Kanten kommt man besser mit einem dünnen Pinsel.
  • Boden vorher gründlich reinigen: Vor dem Anstrich muss der Boden frei von Staub, Fett und Schmutz sein. Also zunächst gründlich abschrubben, am besten mit einem Essigreiniger.
  • Tiefengrund nicht vergessen: Bei porösen Oberflächen sollte man Haft- oder Tiefengrund verwenden, damit der Anstrich besser haften kann. Hier unbedingt die angegebene Trockenzeit beachten.
  • Sauber abkleben: Wie beim Streichen an der Wand sollte man auch beim Boden die Stellen, die keine Farbe abbekommen sollen, mit Malerkrepp abkleben.
  • Mehrere Schichten auftragen: Für ein strapazierfähiges und abriebsarmes Ergebnis sollte man mehrere Farbschichten auftragen. Dazu auch unbedingt die Gebrauchsanweisungen und die Trockenzeiten auf dem Gebinde beachten.
  • An der richtigen Ecke beginnen: Mit dem Streichen des Fußbodens sollte man an der hintersten Ecke beginnen. Danach arbeitet man sich nach und nach zur Tür vor. Somit muss man nicht über bereits gestrichene Abschnitte klettern.
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