14. Mai 2020, 14:36 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Stockflecken, Algen, Rost – Gartenmöbel setzen mit der Zeit mehr und mehr Patina an. Das kann bis zu einem gewissen Grad charmant wirken. Doch irgendwann braucht jedes Outdoor-Möbel eine Auffrischung. myHOMEBOOK erklärt, worauf man bei Möbeln aus Holz, Metall oder Kunststoff achten sollte!
Der Beginn des Frühlings ist der beste Moment, Tische und Stühle für Balkon und Garten fit für die neue Gartensaison zum machen. Zum Reinigen gibt es zahlreiche Reinigungsmittel speziell für Gartenmöbel im Handel. Mit ein paar Hausmitteln können Hobby-Gärtner jedoch Kosten sparen – sauber werden die Möbel in der Regel trotzdem. Allerdings sollte man bei unterschiedlichen Materialien wie Holz, Rattan, Metall oder Kunststoff darauf achten, dass diese beim Reinigen nicht beschädigt werden. Denn nicht jedes Material verträgt das gleiche Hausmittel.
Zuerst groben Schmutz von Gartenmöbeln entfernen
Das allerdings vertragen alle Möbel gleichermaßen: Mit einem Handfeger, eventuell auch Staubsauger, sollte man als erstes Staub und Dreck entfernen. Gerade bei Rattan-Geflechten kommt ein Staubsauger mit einer entsprechenden Saugdüse gut in die Zwischenräume.
Haftet der Schmutz auf Gartenmöbeln aus Holz besonders hartnäckig an, hilft meist nur noch vorsichtiges Abschleifen. Wer hat, nimmt einen Schwing- oder Dreiecksschleifer zur Hilfe. Alternativ kann man auch Schleifpapier einsetzen, das man um einen handlichen Schleifklotz wickelt.
Wer einen Hochdruckreiniger einsetzen will, sollte gerade bei Gartenmöbeln aus Holz vorsichtig sein. Schnell kann der harte Wasserstrahl die Oberfläche angreifen.
Reiniger gegen Grünbeläge enthalten Biozide
Flechten im Garten sind im Grunde etwas Wunderbares! Warum man die stillen Schönheiten ohne Sorge auf dem Obstbaum oder der Steinmauer belassen kann, verrät myHOMEBOOK hier. Auf Gartenmöbeln sind Algen, Flechten oder Moose jedoch nicht jedermanns Sache. Wer sich daran stört, nimmt eine möglichst weiche Bürste und entfernt damit den Belag.
Zahlreiche Entferner für Grünbelag, die im Handel angeboten werden, lösen stark anhaftende Beläge in der Regel ab. Diese Reiniger enthalten jedoch sogenannte Biozide. Die chemischen oder biologischen Wirkstoffe töten zwar die Mikroorganismen in den Belägen resolut ab, greifen gleichzeitig jedoch die Umwelt an. Wer seinen Garten liebt, sollte es zuerst mit Seifenlauge oder Soda probieren.
Grüne Seife statt Chemie-Keule
Unbedenklich für die Pflanzen im Garten ist in der Regel die grüne Seife. Diese ist auch unter ihrem etwas unschöneren Namen „Schmierseife“ bekannt. Hartnäckigem Schmutz rückt man mit einer Seifenlauge aus Neutral- oder Kernseife an den verkrusteten Leib. Bestandteil von Naturseife sind pflanzliche Öle. Diese wirken rückfettend, was Holzmöbeln gut tut.
Das Reinigen der Gartenmöbel erfordert mit Hausmittelchen jedoch meist etwas mehr Kraft. Mit einer weichen Bürste wird die Seifenlauge beherzt aufgetragen und schwungvoll in Richtung der Maserung eingebürstet. So werden nicht nur Möbel, sondern auch Hobby-Gärtner fit für die Garten-Saison!
Sind Tisch, Stühle oder Holzterassen-Böden eingeseift? Dann ist es Zeit für eine kurze Pause! Währenddessen löst die Lauge den Schmutz. Abschließend mit klarem, möglichst warmen Wasser und einem weichen Lappen oder Schwamm die Gartenmöbel abwaschen.
Backpulver peppt Gartenmöbel auf
Backpulver, gemischt mit Wasser und einem Schuss Essig – diese Mischung wirkt Wunder bei Feuchtigkeitsflecken und Algenbelägen. Einfach auf die zuvor abgebürsteten und abgewaschenen Holzmöbel auftragen, etwas einwirken lassen und danach erneut abwaschen.
Reinigungsbrei mit Soda für stark verschmutzte Gartenmöbel
Ganz schwere Schmutz-Beläge auf Holzmöbeln kriegt man mit diesem Reinigungs-Brei ab:
- 3 bis 4 Esslöffel Speise-Stärke mit einem Schuss Wasser auflösen
- 5 Liter Wasser in einem großen Topf aufsetzen
- Stärke-Wasser-Mischung hinzugeben
- 100 Gramm Soda (Natriumcarbonat) hinzugeben
- Wasser einmal zum Kochen bringen, danach aufquellen und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen
Noch während dieses breiartige Soda-Stärke-Gemisch warm ist, großzügig auf die Holzmöbel auftragen und rund fünf Stunden einwirken lassen. Abschließend mit klarem Wasser abwaschen und trocknen lassen.
Gartenmöbel aus Holz mit Holzöl streichen
Möbel aus Hartholz können abschließend mit einem pflegenden Holzöl dünn eingerieben oder eingepinselt werden. Als Hausmittel eignet sich Leinöl besonders gut, da es im Gegensatz zu Raps- oder Olivenöl schnell eintrocknet. Noch mehr Schutz vor witterungsbedingtem Ergrauen bietet ein farbiges Holz-Öl mit UV-Schutz. Als Pinsel empfiehlt sich ein Naturhaar-Pinsel. Welche weiteren Pinsel-Sorten es gibt, verrät der große Pinsel-Ratgeber von myHOMEBOOK.
Gartenmöbel aus Weichholz können hingegen mit einer auf Wasser basierten Lasur behandelt werden. Damit der Schutz lange anhält, muss die Lasur jedoch in regelmäßigen Abständen neu aufgetragen werden.
Vor dem Lackieren von Holzmöbeln Holzgrund auftragen
Wer seine Gartenmöbel aus Holz farbig lackieren möchte, muss diese zuvor abschleifen. Damit das Holz keine Schäden durch Feuchtigkeit oder Frost abbekommt, sollte man es anschließend großzügig mit einem Holzgrund einpinseln.
Nachdem das Holzmöbel vollständig an der Luft getrocknet ist, kann der Lack aufgetragen werden. Bei größeren Flächen eignet sich eine kleine Lack-Rolle. Für kleine Stellen, Kanten und Ecken greift man am besten zu einem kleinen Lack-Pinsel mit Borsten aus Kunstfasern.
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Gartenmöbel aus Kunststoff nicht zu scharf reinigen
Um die Oberfläche von Kunststoff-Möbeln nicht zu zerkratzen, sollten diese keinesfalls mit einer zu harten Bürste oder der rauen Seite eines Schwamms behandelt werden. Besser ist ein weiches Mikrofasertuch, ein Baumwolltuch oder ein weicher Schwamm.
Kunststoff-Möbel sollten zudem nicht mit zu scharfen Mittelchen gereinigt werden, Scheuermittel sind hier Tabu. Zahnpasta hingegen kann Wunder wirken. Allerdings eine ohne Mikroperlen. Diese würden sonst wiederum Kratzer verursachen.
Tipp: Gartenmöbel aus hellem Kunststoff ergrauen mit der Zeit. Schuld sind Staubpartikel in der Luft. Frischen Glanz bringt Backpulver, dass man auf die zuvor gereinigten Möbel mit einem angefeuchteten Lappen oder Schwamm einreibt.