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Anleitung und Tipps

Wie man die Heizung in 5 einfachen Schritten selbst entlüften kann

Heizung entlüften
Der Entlüftungsschlüssel ist unerlässlich für das Entlüften des Heizkörpers Foto: Getty Images / AndreyPopov
Laura Graichen Redakteurin

6. Oktober 2023, 16:56 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Wenn es im Herbst allmählich kühler wird, drehen viele schon die Heizung auf. Damit die Wohnung auch wirklich kuschelig warm wird, ist es wichtig, den Heizkörper zu entlüften – am besten vor der Heizperiode. Wie man dabei richtig vorgeht und was es zu beachten gilt, erklärt myHOMEBOOK.

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Wird der Heizkörper nicht richtig warm – und damit auch die Wohnung – kann die Ursache dafür die Luft in der Heizung sein. Diese wird nämlich anstelle des Wassers erhitzt, wodurch die Heizung nicht voll funktionsfähig ist. Einen Handwerker benötigt man in dieser Situation nicht. Mit ein paar leichten Handgriffen kann jeder seine Heizung auf eigene Faust entlüften.

Wann sollte man die Heizung entlüften?

Es gibt verschiedene Gründe, warum man die Heizung entlüften sollte. Sollte der Heizkörper nicht warm werden, oder ist ein „Gluckern“ zu hören, sind dies eindeutige Signale. Allerdings ist auch eine routinemäßige Entlüftung im Herbst – vor der Heizperiode – sinnvoll.

Auch interessant: Wann der Vermieter die Heizung anschalten muss

Was bringt es, die Heizung zu entlüften?

Vor allem bei älteren Heizanlagen sammelt sich während der Heizpause im Sommer Luft in den Rohren, die das Wasser verdrängt. Meistens dringt die Luft über undichte Verbindungsstücke ein, da eine Heizanlage eigentlich nie zu 100 Prozent luftdicht ist. Bei großen Lufteinschlüssen leidet die Heizwirkung und das typische Gluckern ertönt. Die Heizung wird dann maximal lauwarm. Aber keine Sorge – das ist nicht weiter schlimm und kann mit wenigen Handgriffen behoben werden.

Bleibende Schäden entstehen durch Luft in der Heizung in der Regel nicht. Jedoch sollte man das Problem unbedingt vor der Heizperiode angehen, da man sonst nicht nur im Kalten sitzt, sondern auch umsonst Energie verbraucht und Heizkosten bezahlt. Das Entlüften der Heizung ist zudem ungefährlich – wenn man korrekt dabei vorgeht.

Tipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein Entlüften wirklich nötig ist, sollten Sie es zur Sicherheit dennoch einmal pro Jahr vor der Heizsaison tun. Es dauert nicht lange, ist nicht kompliziert und spart Heizkosten.

Was man zum Entlüften der Heizung braucht

Mit dem passenden Werkzeug und richtigen Know-How kann jeder in wenigen Minuten die Heizung selbst entlüften. „Bei Standard-Heizkörpern ist es wahrlich kein Hexenwerk, sollte aber zu einem passenden Zeitpunkt erfolgen“, meint Katja Fischborn von der DIY-Academy e.V. im Gespräch mit myHOMEBOOK. Die Heizung sollte man also unbedingt vor der Heizperiode entlüften. Dazu benötigen man:

  • Entlüftungsschlüssel: Dieser kleine Vierkantschlüssel ist dabei das wichtigste Werkzeug, ohne ihn geht es nicht. Falls man keinen zur Hand hat, bekommt man ihn im Baumarkt, im Sanitärfachgeschäft oder beim Schlüsseldienst für wenige Euro.
  • Schüssel oder Becher: Mit einem geeigneten Behälter austretendes Wasser auffangen. Dazu eignet sich beispielsweise auch ein ausgewaschener Joghurt-Becher.
  • Lappen: Beim Arbeiten mit Wasser ist es immer hilfreich, einen Lappen griffbereit zu haben.

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Heizung entlüften – Schritt für Schritt erklärt

Wenn man die nötigen Utensilien griffbereit hat, kann es losgehen. In der Regel befindet sich das Entlüftungsventil auf der gegenüberliegenden Seite des Thermostats. Wenn Sie ein Haus mit mehreren Stockwerken bewohnen, beginnen Sie am besten im untersten Geschoss und arbeiten sich dann nach oben. Hier erfahren Sie in fünf Schritten, wie Sie beim Entlüften der Heizung vorgehen:

  1. Umwälzpumpe abstellen: Deaktivieren Sie die Umwälzpumpe, damit die Luft im System nicht mehr herumgewirbelt wird. Üblicherweise befindet sich diese bei der Heizanlage im Keller. Wenn Sie Mieter sind und keinen Zugang dazu haben, stellen Sie den Heizkreislauf in Ihrer Wohnung ab. Danach warten Sie eine Stunde, damit sich die Luft im System sammeln kann.
  2. Thermostat aufdrehen: Vor dem Entlüften drehen Sie das Thermostat maximal auf.
  3. Behälter und Lappen vorbereiten: Stellen Sie das Gefäß unter das Ventil auf den Boden und legen Sie das Wischtuch bereit.
  4. Ventil mit Entlüftungsschlüssel öffnen: Setzen Sie den Schlüssel an und drehen Sie vorsichtig gegen den Uhrzeigersinn, ungefähr eine halbe Drehung. Dabei achten Sie darauf, wie die Luft zischend herausströmt. Halten Sie den Auffangbehälter darunter.
  5. Ventil zudrehen, wenn Wasser entweicht: Wenn das Wasser aus dem Heizkörper in einem konstanten Strahl herausspritzt, drehen Sie das Ventil schnell wieder zu – also im Uhrzeigersinn. Die austretende Flüssigkeit fangen Sie mit dem Behälter auf.

Nachdem man den ersten Heizkörper entlüftet hat, sollte man den Vorgang beim nächsten wiederholen und sich dann von unten nach oben im Haus vorarbeiten.

Hinweis: Drehen Sie das Ventil behutsam auf, da das austretende Wasser heiß sein kann. Falls das Prozedere nicht erfolgreich war und die Wohnung auch weiterhin kalt bleibt, sollten Sie einen Heizungstechniker oder als Mieter die Hausverwaltung kontaktieren.

Druck nach dem Entlüften kontrollieren

Da beim Entlüften der Heizung immer etwas Wasser entweicht, kann es sein, dass mit der Zeit zu wenig Druck im System herrscht. Das Manometer zeigt das aktuelle Druckverhältnis an. Werfen Sie also nach dem Entlüften einen Blick auf die Anzeige und kontrollieren Sie, ob sie sich im Normbereich befindet. Das bedeutet: Der Zeiger sollte sich im „grünen Bereich“ befinden. Wenn der Druck zu niedrig ist, sollten Sie entweder selbst Wasser in die Heizanlage füllen oder einen Fachmann beziehungsweise die Hausverwaltung kontaktieren.

Mieter oder Vermieter – wer muss die Heizung entlüften?

„Wie dieses Thema gehandhabt wird, hängt sicher auch von der vermieteten Sache und den Gegebenheiten ab“, meint Fischborn. Es gibt beispielsweise Unterschiede, ob es sich um ein ganzes Haus oder eine Wohnung im Mehrparteienhaus mit Hausverwaltung handelt. Bei Letzterem kümmert sich oft die Haustechnik um das Entlüften.

Bei vielen Neubauwohnungen kommt ein weiterer Aspekt hinzu: „Viele neue Wohnungen haben mittlerweile zunehmend Fußbodenheizungen und somit gar keinen Zugriff mehr auf die Heizung und deren Einstellungen,“ erklärt Fischborn. Da das Entlüften einer Fußbodenheizung wesentlich komplizierter ist, sollte dies von geschultem Fachpersonal übernommen werden.

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Tipp: Heizkörper von Staub befreien

Beim Entlüften kann man auch gleich den Heizkörper reinigen, da sich über das Jahr hinweg Staub zwischen den Lamellen sammelt. Ziehen Sie einen feuchten Lappen durch die Zwischenräume, um die Staubschicht zu entfernen. Dadurch vermeiden Sie nicht nur Schmutz in der Wohnung, sondern die Heizung arbeitet auch effizienter und Sie sparen dadurch Heizkosten.

Themen Heizen Herbst
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