16. Oktober 2019, 14:12 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Holzdübel kommen bei vielen DIY-Projekten zum Einsatz, vor allem aber beim Möbelbau. Diese Verbindungstechnik ist nicht sonderlich kompliziert, wenn man sauber arbeitet. myHOMEBOOK stellt die verschiedenen Dübelarten vor und erklärt die richtige Technik.
Holzteile mit Dübeln zu verbinden, ist bei vielen Heimwerkern eine beliebte Methode. Die Technik kommt ursprünglich aus dem klassischen Tischler- und Zimmerei-Handwerk und ist die edlere Alternative zu Nagel oder Schraube. Holzdübel wurden früher auch nur „Dübel“ genannt. Dabei sind die Holzstifte nicht zu verwechseln mit den Kunststoffdübeln für die Wand, die erst später entwickelt wurden und eine andere Aufgabe haben.
Wann kommen Holzdübel zum Einsatz?
Eigentlich handelt es sich bei Holzdübeln nicht um Halterungen für Schrauben, sondern um kleine Zapfen für stumpfe Verbindungen. Viele kennen die kleinen Holzstifte wahrscheinlich von den Ikea-Bausätzen, wenn sie zusammen mit Schraubverbindungen beispielsweise Schubladen zusammenhalten. „Holzdübel eignen sich als unsichtbare und stabile Verbindung von zwei Platten oder bei einer T-Verbindung“, erklärt Mareike Hermann von der DIY Academy. „Allerdings muss man genau arbeiten“, ergänzt die Heimwerker-Expertin.
Sowohl bei Massivholz als auch bei Verbundwerkstoffen wie MDF oder OSB halten die Dübel die Bauteile zusammen. Wenn beispielsweise zwei Holzbretter im 90°-Winkel verbunden werden sollen, sind die kleinen Runddübel das Mittel der Wahl. Aber auch bei Gehrungsschnitten, also Verbindungen mit jeweils 45°, kommen die Dübel zum Einsatz.
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Runddübel und Flachdübel: Verschiedene Holzdübel-Arten
Im Baumarkt findet man üblicherweise zwei verschiedene Arten von Dübeln: Runddübel und Flachdübel. Letztere sind weniger bekannt, da man eine eigene Maschine braucht, um die Kerbungen zu fräsen, nämlich die Flachdübelfräse. Für versierte Heimwerker, die hin und wieder eigene Möbel bauen, kann sich eine Investition (ab 50 Euro) aber durchaus lohnen.
- Runddübel: Runde Holzstifte, meistens längs gerillt und mit gefasten (abgerundeten) Kanten. Es gibt sie hauptsächlich in Größen zwischen sechs und zehn Millimetern. Man kann die Runddübel aber auch selbst aus Holzrundstäben zusägen. Geld spart man sich dabei jedoch eher nicht.
- Flachdübel: Die Plättchen sind zwischen 20 und 30 Millimeter lang und vier Millimeter dick. Sie heißen auch Lamellen-Formfeder oder kurz „Lamellos“, benannt nach der gleichnamigen Schweizer Firma Lamello AG, die sie entwickelt hat. Flachdübel werden meistens bei Gehrungsverbindungen eingesetzt.
Tipp: Achten Sie beim Kauf von Holzdübeln auf gute Qualität. Die Dübel aus Hartholz (meistens Buche) müssen beim Verarbeiten außerdem satt im Loch stecken und dürfen nicht wackeln. Gute Dübel erkennen Sie an der gefasten Kante sowie einer Riffelung, damit sich der Holzleim gut verteilen und anhaften kann. Mit der Fase lassen sich die Dübel leichter in Bohrlöcher einführen.
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Mit Dübeln Holzteile richtig verbinden – Schritt für Schritt
Im Grunde ist die Technik bei Rund- und Flachdübeln recht ähnlich. Größter Unterschied: Bei Runddübeln bohren Sie Löcher, am besten mit einem Bohrständer. Für den Flachdübel fräsen Sie hingegen einen Schlitz, in den das Plättchen eingesetzt wird. So gehen Sie bei Runddübeln Schritt für Schritt vor:
- Loch bohren: Setzen Sie zuerst die Bohrmaschine gerade an, bestenfalls mit einer Bohrhilfe. „Für Anfänger ist das freihändige Bohren nicht zu empfehlen“, meint Hermann. Beginnen Sie bei den Löchern an der Kante.
- Löcher übertragen: Um die exakte Position für die Bohrung auf das andere Bauteil zu übertragen, können Sie spezielle Dübelmarkierer mit Metallspitze benutzen. Ansonsten kommt der gute alte Bleistift zum Einsatz. Danach bohren Sie in die Fläche des anderen Holzstücks.
- Leim angeben: Bestreichen Sie den Dübel satt mit Holzleim.
- Dübel einstecken: Der Dübel kommt nun in das Bohrloch. Hier kann ein beherzter Hammerschlag nachhelfen. Dann stecken Sie das andere Holzteil auf. Austretende Leimreste wischen Sie mit einem Lappen ab.