14. März 2023, 18:13 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ein Loch in die Wand zu bohren, ist oft leichter gesagt als getan. Denn der richtige Umgang mit der Bohrmaschine oder dem Akkubohrer bietet einige Tücken. Worauf sollte man achten, bevor man den Bohrer in die Hand nimmt?
Bohren gehört zu den grundlegenden Heimwerker-Tätigkeiten im Haushalt, in der Werkstatt und auf der Baustelle. Ob es darum geht, ein Bild aufzuhängen, ein Regal zu montieren oder Löcher in Betonwände zu bohren – ein sauber gebohrtes Loch erleichtert die Arbeit und sorgt für ein ansehnliches Ergebnis. Allerdings kann das Bohren auch schnell frustrierend werden, wenn das Loch schief oder zu groß gerät, der Bohrer abrutscht oder gar abbricht. Deshalb ist es wichtig, sich mit den Grundlagen des Bohrens vertraut zu machen und die richtigen Techniken anzuwenden. myHOMEBOOK verrät nützliche Tipps und Tricks, um jedes Bohrprojekt erfolgreich zu bewältigen.
Inhaltsverzeichnis
1. Das Bohrloch genau bestimmen
Zuerst sollte man bestimmen, wo genau man das Loch bohren möchte. Im nächsten Schritt ist es unerlässlich, die Wand auf Strom- und Wasserleitungen zu untersuchen. Ein probates Gerät hierfür ist der Multidetektor – auch Leitungssucher genannt – der auf Stromleitungen und Metalle reagiert. Diese gibt es im Baumarkt schon für ein paar Euro. Schlägt das Gerät bei einer Überprüfung der Wand nicht aus, können Sie die gewünschte Bohrstelle markieren.
Ohne Leitungssuchgerät sollte man folgende Hinweise beherzigen: Stromleitungen verlaufen in der Regel in sogenannten Installationszonen vertikal und horizontal in der Wand. Besonders vorsichtig sollte man um Steckdosen sein – sowohl senkrecht als auch waagerecht. Das Gleiche gilt etwa 15 bis 45 Zentimeter oberhalb des Fußbodens sowie unterhalb der Decke. Gefährlich kann es auch etwa zehn bis 30 Zentimeter neben Fenstern, Zimmerecken und Türrahmen werden.
Mehr dazu: So finden Sie Stromleitungen in der Wand
2. Den richtigen Bohrer auswählen
Welcher Bohrer für Sie der richtige ist, hängt davon ab, in welche Wand Sie bohren möchten. Um welche Wandbeschaffenheit es sich bei Ihnen handelt, überprüfen Sie am besten, indem Sie an einer kleinen, verdeckten Stelle eine Probebohrung mit einem dünnen Bohrer durchführen. Ansonsten können Sie es auch mit Klopfen versuchen. Ein hohles Geräusch spricht für Gips, ein dumpfes für eine massivere Wand (beispielsweise aus Stein oder Beton). Abhängig vom Material muss außerdem zwischen einem Steinbohrer, einem Holzbohrer und einem Metallbohrer unterschieden werden.
Mehr dazu: Aus welchem Material besteht meine Wand?
3. Die richtigen Dübel auswählen
Für das Bohren wichtig ist natürlich auch der richtige Dübel. Wichtig ist, dass die Größe des Bohrers dem des Dübeldurchmessers entspricht. Hinweis: Bei porösen Wänden sollte man einen kleineren Bohrerdurchmesser wählen, ansonsten drohen zu große Bohrlöcher.
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4. Die Tiefe des Bohrlochs bestimmen
Um die Tiefe des Bohrlochs bestimmen zu können, gibt es eine einfache Rechnung:
Bohrlochtiefe = Länge des Dübels + Durchmesser des Dübels
Damit man versehentlich doch nicht zu tief bohrt, kann man die Länge auf dem Bohrer markieren. Dafür eignet sich beispielsweise ein Gummiband oder ein Stück Klebeband. Hinweis: Einige Maschinen haben auch einen verstellbaren Tiefenanschlag. In diesem Fall muss man keine Markierung vornehmen.
5. Endlich bohren!
Sind all diese Vorkehrungen getroffen, kann man endlich mit dem Bohren beginnen. Auch hierbei gibt es einige Griffe, die die Arbeit erleichtern und für saubere und professionelle Ergebnisse sorgen:
- Um herunterrieselnden Baustaub zu vermeiden, befestigen Sie einen Briefumschlag mit Malerkrepp unter der Bohrstelle.
- Setzen Sie den Bohrer im rechten Winkel an die Wand. Tipp: Mit diesem Trick bohren Sie immer gerade.
- Bohren Sie gleichmäßig und üben Sie keinen starken Druck auf die Maschine aus.
- Bei Stein- und Betonwänden muss man die Schlagbohrfunktion einstellen, um in das harte Material eindringen zu können.
Passend dazu: Akkuschrauber, Schlagbohrer, Bohrhammer – was ist der Unterschied?
Tipp: Maschinen überhitzen schnell, wenn zu viel Druck auf sie ausgeübt wird. Ziehen Sie den Bohrer deshalb immer mal wieder aus dem Bohrloch heraus, damit die Maschine abkühlen und außerdem der entstandene Staub austreten kann.
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Was ist nach dem Bohren zu tun?
Ist das Loch in der gewünschten Tiefe gebohrt, sollte man es mit einem Staubsauger reinigen. Dann finden Dübel und Schraube auch genügend Halt. Überprüfen Sie anschließend mit dem Dübel, ob das Loch auch passt. Wenn es zu klein ist, sollte man zu einem größeren Bohraufsatz greifen.
Es kann natürlich auch passieren, dass das Bohrloch zu groß ausfällt. Deswegen muss man aber nicht unbedingt ein neues Loch bohren. Fügen Sie einfach Spachtelmasse in das zu große Loch hinzu und drücken Sie den Dübel rein. Das Ganze lassen Sie etwa zwei Stunden trocknen, bevor sie die Schraube dann in den Dübel drehen. Hier erfahren Sie zudem, wie man Bohrlöcher richtig verspachtelt.