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Bodenbelag im Trend

In 5 Schritten selbst einen Steinteppich verlegen

Steinteppich selbst verlegen – Anleitung und Tipps
Steinteppiche gibt es in verschiedenen Farben, Körnungen und Materialien. Dabei handelt es sich um einen rutschfesten und robusten Bodenbelag, den man selbst verlegen kann. Foto: iStock / Petr Svoboda
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myHOMEBOOK Redaktion

2. Oktober 2020, 21:04 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wer eine Alternative zu Fliesen im Badezimmer sucht, kann zu einem Steinteppich aus Quarzkieseln oder Marmor greifen. Mit etwas handwerklichem Geschick kann der trendige Bodenbelag auch selbst verlegt werden. Was man dafür braucht und wie es geht, erfahren Sie hier.

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Mittlerweile stellen Steinteppiche eine beliebte Alternative zum glatten Bodenbelag dar – nicht nur im Badezimmer. Die Oberfläche ist relativ rutschfest und bietet ein angenehmes Fußgefühl. Zudem ist der Boden recht pflegeleicht. Aber aus welchem Material besteht der Belag eigentlich, wie kann man ihn selbst verlegen und was sind die Vor- und Nachteile?

Aus welchem Material besteht der Steinteppich?

Auch wenn es der Name vermuten lässt – aus Teppichgewebe besteht dieser Bodenbelag nicht. Stattdessen kommen Steine zum Einsatz. Eigentlich wird der Steinteppich weniger verlegt, sondern auf einen bestehenden Bodenbelag ausgegossen oder geschüttet, ähnlich wie bei Estrich.

In der Regel handelt es sich um Quarzkiesel oder Marmorsteinchen, die eine Körnung von wenigen Millimetern haben. Die Quarzkiesel sind eingefärbt, sodass ein breites Spektrum an verschiedenen Farbmischungen möglich ist. Um die Steinchen auf dem Boden zu fixieren, kommt ein transparentes Bindemittel aus PU- oder Epoxidharz zum Einsatz.

Die Besonderheiten von Steinteppich

Nach dem Trocknen hält die Schicht zusammen und wird äußerst robust und belastbar. Der Steinteppich ist dabei offenporig, wodurch warme Raumluft in die Zwischenräume gelangt und der Boden nicht so kalt wie beispielsweise bei Fliesen wird. Aufgrund seiner unregelmäßigen Oberfläche ist er rutschsicher, was vor allem im Nassbereich äußerst nützlich ist. Zudem hat der Boden keine Fugen, was die Reinigung erleichtert. Staub ist auf dem Belag nahezu unsichtbar, da er in den offenporigen Zwischenräumen verschwindet. Die Quarz- oder Marmorkiesel sind härter als Fliesen und damit auch abriebfester.

Steinteppich aus Marmor
Die Marmorkiesel im Steinteppich sorgen für einen Hingucker am Boden. Foto: iStock / hamikus

Die Möglichkeiten bei der farblichen Gestaltung sind bei Steinteppichen nahezu grenzenlos. Eine Vielzahl an verschiedenen Farben, Mustern und Kombinationen ist möglich. Da die Marmorkiesel zudem nicht künstlich eingefärbt sind, behalten sie auch ihre Farbkraft. Aus verschiedenen Kieseln lassen sich auch interessante Ornamente und Muster verlegen. Die Vor- und Nachteile von Steinteppichen im Überblick:

Vorteile

  • robust, belastbar und abriebfest
  • wasserfest
  • rutschsicher
  • offenporig und warm
  • angenehmes Fußgefühl
  • pflegeleicht, da keine Fugen
  • viele Gestaltungsmöglichkeiten (Farben, Muster etc.)

Nachteile

  • nicht leicht wieder zu entfernen
  • hoher Kostenpunkt
  • hoher Materialbedarf

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Was kostet der Bodenbelag?

Komplettsets von Steinteppichen gibt es online bereits ab 20 Euro pro Quadratmeter zu kaufen. Dabei sollte man jedoch darauf achten, mit welcher Schichtdicke gerechnet wird. Ansonsten kann es passieren, dass die Masse nicht ausreicht. Besser greift man zu Gebinden aus dem Baumarkt, die sich allerdings schnell auf über 40 Euro für den Quadratmeter belaufen. Je nach Färbung oder etwaigen Glitzereinschlüssen, die den Boden funkeln lassen, kostet Steinteppich auch 60 Euro oder mehr.

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Steinteppich verlegen – Anleitung Schritt für Schritt

Steinteppich kann man auf einer Vielzahl von Bodentypen verlegen, darunter Fliesen, Holz oder Beton. Allerdings sollte man die Angaben auf der Verpackung genauestens befolgen, wenn das Ergebnis perfekt werden soll.

1. Grundierung auftragen

Wichtig vorab: Der Untergrund sollte sauber, trocken und ohne Risse sein. Empfehlenswert ist eine Grundierung, damit der Steinteppich besser anhaftet und das Bindemittel nicht vom Boden aufgesaugt wird. Nach rund zwölf Stunden ist die Grundierung trocken. Auch hier unbedingt die Verarbeitungshinweise auf der Packung beachten.

2. Steinchen mit Bindemittel anmischen

Epoxidharz besteht im Gegensatz zum PU-Bindemittel aus zwei verschiedenen Komponenten, die man entsprechend der Packungsanweisungen vermengt. Dazu kommen noch die Marmor- oder Quarzkieselsteinchen. Dabei sollte man penibel auf die Mengenangaben achten, damit das Gemisch auch gut abbindet. Je nach Steinteppich-Typ können die Angaben dabei variieren. Eine Bohrmaschine mit Rührquirl hilft beim Vermengen der Bestandteile. Am Ende sollte eine zähe, klebrige Masse entstehen. Ab jetzt läuft die Zeit – in der Regel beginnt das Gemisch nach einer guten halben Stunde abzubinden.

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3. Steinteppich ausbringen

Nun das Gemisch auf dem sauberen und grundierten Boden ausbringen und verteilen. In der Regel wird die Masse bis zu einer Höhe von einigen Millimetern – je nach Korngröße – aufgeschüttet. Stellt man eine Baustellenlampe auf, die knapp über die Oberfläche scheint, werden Unebenheiten schnell anhand der Schlagschatten sichtbar. In der Regel sind mehrere Glättungsvorgänge nötig, um eine ebene Fläche zu bekommen. Rakel, Kelle und Glätter sind Werkzeuge, die dabei helfen können.

4. Überprüfen und aushärten lassen

Je nach Steinteppich-Typ und Bindemittel hat man eine gewisse Zeit, bevor die Masse aushärtet. Diese sollte man nutzen, um den Boden auf Unebenheiten zu überprüfen und gegebenenfalls nachzuarbeiten.

In Feuchträumen und Küchen muss der Steinteppich den Herstellerangaben entsprechend aushärten. Danach kann man mit dem Auftragen des Porenverschlusses beginnen. Dafür das Acrylat-Verschlussmittel anrühren und es wieder den Herstellerangaben entsprechend mit dem Gummiwischer verteilen.

5. Die Steinmasse für den Teppich ausbringen

Abschließend den Steinteppich in der nötigen Stärke auf der Fläche ausbringen und die Masse in mehreren Durchgängen verteilen und glätten. Am besten steht ein Baustrahler dicht über dem Boden, in dessen Gegenlicht Unebenheiten leichter erkennbar sind. Dies erreichen Sie, wenn Sie den Steinteppich beispielsweise auf eine Folie oder einen Belag aus Kunststoff geben. Der Estrich wird hierdurch beim Abtragen des Bodenbelags geschützt.

Hinweis: Während des Anmischens und Verarbeitens sollte man auf eine gute Durchlüftung achten. Die verwendeten Chemikalien sind nicht ganz unbedenklich, deshalb ist eine Atemschutzmaske Pflicht.

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